Eslarn
04.11.2018 - 11:17 Uhr

Die Toten verpflichten die Lebenden

Eslarner Krieger- und Soldatenverein sammelt mit Oberviechtacher Patenkompanie für die Pflege der Kriegsgräber. Dafür wird der Verein geehrt.

Ein kleines Grab mit einem Birkenholz erinnert an Allerheiligen symbolisch an die gefallenen und vermissten Soldaten. Bild: gz
Ein kleines Grab mit einem Birkenholz erinnert an Allerheiligen symbolisch an die gefallenen und vermissten Soldaten.

Am Eingang zum Eslarner Friedhof erinnerte an Allerheiligen ein symbolisches Grab mit einem kleinem Birkenkreuz und einem alten Stahlhelm an die Gefallenen, Vermissten und zivilen Kriegsopfer der beiden Weltkriege. Der Krieger- und Soldatenverein (KSV) hatte sich mit den Soldaten der Patenkompanie 1./122 aus der Grenzlandkaserne Oberviechtach um dieses Symbol bemüht. Der KSV kümmert sich um die Gräber der Kriegsopfer. Den Feiertag nahmen aber nicht nur diese Organisationen wahr. Auch viele Angehörige besuchten den Gedenkgottesdienst und die Gräber ihrer Verstorbenen und spendeten für die Pflege der Kriegsgräber.

KSV-Vorsitzender Albert Grießl und Max Linsmeier vom Vereinsausschuss hatten gemeinsam mit Oberstabsfeldwebel Ronny Peipe und einer Soldatenabordnung der Patenkompanie die Sammelbüchsen in der Hand. Rund 1000 Euro sind jährlich als Spende für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge zusammengekommen. Auch in diesem Jahr hofften die Sammler bei der Zählung auf einen vierstelligen Betrag. Der bisherige Höchstbetrag waren rund 1400 Euro. Der finanzielle Beitrag aus Eslarn kommt mit den anderen Spenden in einen großen Topf aus dem Pflege, Instandsetzung und Ergänzungsmaßnahmen der bestehenden Anlagen, unter anderen für Umbettungsarbeiten in Osteuropa bezahlt werden. Für die rund 2,7 Millionen Kriegstoten auf rund 800 Friedhöfen in 46 Ländern können so jährlich über 10 Millionen Euro für die Grabpflege aufgewendet werden. Die Organisation half, viele unbekannte Tote zu identifizieren und die Angehörigen von jahrelanger Ungewissheit zu erlösen. So entstanden 26 große Anlagen für deutsche und ausländische Kriegstote und jeder Soldat erhielt, wenn möglich, ein Einzelgrab mit seinem Namen.

Der Eslarner KSV erhielt für sein langjähriges Engagement vom Volksbund Deutscher Kriegsgräber das Fahnenehrenband "Mortui Viventes Obligant" (die Toten verpflichten die Lebenden) verliehen, eine der höchsten Auszeichnungen für einen Verein. Der ehemals langjährige Sammelleiter Jürgen Niederdräing vom KSV bekam die weißgoldene Verdienstspange vom Landesverband Bayern Volksbund Deutscher Kiegsgräberfürsorge, eine der höchsten Auszeichnungen an Zivilpersonen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.