Etzelwang
25.08.2022 - 15:13 Uhr

Gemeinde Etzelwang will nicht von der Bahn abgekoppelt werden

Was wird aus dem Pendolino-Halt Etzelwang, wenn die Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Schwandorf kommt oder das S-Bahn-Netz ausgeweitet wird? Politiker vor Ort beziehen Position.

Die Züge müssen weiter in Etzelwang halten, fordern die Kommunalpolitiker. Von links CSU/FB-Fraktionsvorsitzender Markus Wagner, Bürgermeister Roman Berr, Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl und stellvertretende Bürgermeisterin Lydia Zahner. Bild: sre
Die Züge müssen weiter in Etzelwang halten, fordern die Kommunalpolitiker. Von links CSU/FB-Fraktionsvorsitzender Markus Wagner, Bürgermeister Roman Berr, Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl und stellvertretende Bürgermeisterin Lydia Zahner.

Auf einer Besuchsreihe in den Gemeinden ihres Wahlkreises traf die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl (CSU) in Etzelwang mit Kommunalpolitikern zusammen. Zu dem Termin geladen waren der Bürgermeister, seine Stellvertreter und die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat.

Als eines der vordringlichsten Themen wurde der öffentliche Nahverkehr angesprochen. Bürgermeister Roman Berr beharrte darauf, dass der örtliche Bahnanschluss auch nach der geplanten Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Schwandorf unbedingt erhalten bleiben müsse - und zwar auch als Pendolino-Haltestelle im Falle einer Erweiterung des S-Bahn-Netzes. Andernfalls würden sich die Fahrzeiten mit dem Zug mindestens verdoppeln, was eine erhebliche Verschlechterung der Anbindung für die Gemeinde Etzelwang bedeuten würde. Berr äußerte darüber hinaus, dass eine 30-Minuten-Taktung wünschenswert wäre.

Ein weiterer Schwerpunkt war die aktuelle Situation im Kindergarten. Konkret angesprochen wurden Fördermöglichkeiten für einen Ausbau, um die Ansprüche der Eltern decken zu können, und die Problematik von Personalengpässen, die sich auf die Kinderbetreuungszeiten auswirken könnten. Im Blick auf die Lage bei der Grundschule Neukirchen-Etzelwang gab es anerkennende Worte für die Mittagsbetreuung. Allerdings werde der ins Auge gefasste Neubau immense Kosten verursachen, die voraussichtlich die Leistungsfähigkeit der Gemeinde überschreiten würden. Nicht unbedingt positiv wurde auch die Änderung der Raumgrößen gesehen.

Seinem familiären Ambiente verdanke das Freibad in Etzelwang seine Beliebtheit in der Region, betonten die Gemeindevertreter. Seinen laufenden Betrieb stelle ein Förderverein sicher. Die aktuellen Fördermöglichkeiten mit 20 Prozent reichten aber nicht, den dringenden Sanierungsbedarf hinreichend zu decken.

Mit den Fortschritten des Breitbandausbaus zeigten sich die Kommunalpolitiker zufrieden. Im Gegensatz dazu gehe es beim Mobilfunk viel zu zögerlich vorwärts. Susanne Hierl stimmte mit ihnen überein, dass die Unternehmen mehr in die Pflicht genommen werden müssten. Kritisch sah die Abgeordnete die Tendenz, Krankenhäuser zusammenzulegen und zu konzentrieren. Dies führe zu regionalen Ungleichgewichten.

Bei der Energieversorgung müssten ideologische Vorbehalte überwunden werden, zum Beispiel bei Biogas-Anlagen. Mit diesen könnten statt bisher 10 durchaus 20 Prozent Abdeckung erreicht werden. Als gesichert sah Hierl aufgrund ihrer Intervention den Erhalt von Wasserkraft-Kleinanlagen an. Der Vorsitzende der Fraktion CSU/Freie Bürger im Gemeinderat, Markus Wagner, kritisierte das Ausufern der Bürokratie und die Überfrachtung mit Vorschriften in der Landwirtschaft. Sie beruhten zu sehr auf politischen statt auf sachlichen Erwägungen, zum Beispiel bei Flächenstilllegungen.

 
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