Das Interesse am Bau von Freiflächen-Photovoltaikanklagen in der Region ist ungebrochen – nun tauchte das Thema auch im Marktgemeinderat Falkenberg auf. "Dabei geht es nicht um eine konkrete Fläche", informierte Bürgermeister Matthias Grundler bereits vor der Sitzung auf Anfrage von Oberpfalz-Medien über den Punkt auf der Tagesordnung. Grundler machte deutlich, dass man lediglich die allgemeine Haltung zum Thema ergründen wolle.
In der Sitzung am Dienstagabend erinnerte der Bürgermeister an die bereits eingegangenen Anfragen nach Flächen und empfahl, dafür Richtlinien festzulegen. "Bei konkreten Anfragen kann danach abgewogen werden, ob die Bereitschaft zu einer dafür erforderlichen Bauleitplanung besteht oder auch nicht." Mit Blick auf die Sitzung im März versprach Grundler, das Thema noch einmal aufzugreifen, um dann eine Grundsatzentscheidung herbeizuführen.
Sensibel vorgehen
Zu Beginn der Diskussion sprach Grundler von einem "spannenden Punkt, der uns landauf, landab beschäftigt". Er betonte: "Wir sollten uns dem Thema nicht verschließen. Wir werden aber auch feststellen, dass wir ständig dazulernen müssen." Es gebe mehrere Möglichkeiten, dem zu begegnen, so Grundler. Stellung nahm auch der geschäftsleitende Beamte im Wiesauer Rathaus, Thomas Weiß. Er berichtete von den bisherigen Erfahrungen bei dem Thema. Grundler bekräftigte danach seine Meinung, dass nicht alle Flächen rund um Falkenberg infrage kämen. "Sensibel behandeln", empfahl der Bürgermeister vor allem auch mit Blick auf die nahen Naturschutzgebiete und die Zufahrten zu den Waldnaabauen und zum Waldnaabtal. Zudem - so der Bürgermeister - müsse das Ortsbild unbeeinträchtigt bleiben.
Sorgfältig prüfen
UBF-Marktrat Gerhard Enslein regte eine sorgfältige Beleuchtung eingehender Anträge an und plädierte für Einzelfall-Entscheidungen. Rita Wildenrother (UBF) stimmte Grundlers Argumenten in vielen Punkten zu. Sie vertrete hinsichtlich von PV-Freiflächenanlagen aber die Ansicht: "Auf Dächern ja - auf Freiflächen nein." Auf freier Flur seien diese Anlagen unpassend.
"Auf Dächern ja - auf Freiflächen nein."
Hermann Weiß (CSU) betonte: "Wir brauchen die erneuerbaren Energien." Daher müsse man auch Flächen dafür zur Verfügung stellen. Komplett ablehnen sollte man derartige Anlagen also nicht, schob Weiß nach. Sein Fraktionskollege und Zweiter Bürgermeister Hubert Schedl verwies auf den technischen Fortschritt: "Wenn die Elektroautos kommen, wird der Energiebedarf explodieren. Daher bin ich grundsätzlich für die Anlagen auf Freiflächen."
"Photovoltaikanlagen sind auf jeden Fall schöner als Windräder."
"Photovoltaikanlagen sind auf jeden Fall schöner als Windräder", warf Veronika Höcht ein. Die CSU-Gemeinderätin beleuchtete aber noch einen weiteren Aspekt: "Auf den unbehandelten Flächen könnten auch Insekten gut leben." Höcht ergänzte mit Blick auf mögliche Interessenten: "Wenn die Leute vorsprechen, müssen wir entsprechend verhandeln."
"Das kleinere Übel"
Hans Enslein (CSU) gab zu bedenken, dass niemand ohne Strom leben könne. "Wir wollen weg von Atom und Kohle", erinnerte Enslein. Freiflächen-Photovoltaikanlagen seien wohl das kleinere Übel. "Grundsätzlich muss man die aktiven Bürger, Landwirte und Unternehmer mit Zukunftsvisionen bewundern", ergänzte Hans Enslein und erteilte den - so wörtlich - "Bremsern" eine deutliche Abfuhr. "Wichtig sind die Motoren!", meinte Enslein bildlich.
Am Ende fasste der Bürgermeister die Argumente zusammen. „Wir entscheiden im Einzelfall“, so Matthias Grundler. Hochfrequentierte und sensible Abschnitte im Gemeindegebiet von Falkenberg müsse man aber generell außen vor lassen. Grundler wertete das Ergebnis der Diskussion als sehr positiv. „Ich werde sie als Arbeitsgrundlage für weitere Beratungen an die Verwaltung weiterleiten.“
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