Die Gebühren sind überprüft. Dabei hat der Kämmerer festgestellt, dass Falkenberg nicht umhinkommt, an der Gebührenschraube zu drehen. Man sei verpflichtet, kostendeckend zu kalkulieren, machte Kämmerer Harald Seitz deutlich. Die Gemeinde müsse handeln, bedauerte er mit Blick auf die Rechtslage. Nachrichtlich gab Seitz bekannt, dass bei der Nachkalkulation für die Jahre 2015 bis 2017 ein Fehlbetrag von rund 14.500 Euro ermittelt wurde. Dieser sei im Wesentlichen auf den erhöhten Unterhalt (Strom- und Lohnkosten, Behebung von Wasserrohrbrüchen), zudem auch durch den Bezug von Trinkwasser aus den Leitungen der Steinwaldgruppe zurückzuführen. „Danach ergibt sich für den Kalkulationszeitraum 2019 bis 2020 eine Gebührenerhöhung von insgesamt 0,30 Euro je Kubikmeter Wasser“, rechnete der Kämmerer vor. Bislang mussten die Verbraucher 1,10 Euro hinlegen.
In die Debatte schickte Kämmerer Harald Seitz auch die noch nicht absehbare Lösung am sanierungsbedürftigen Hochbehälter Stockbühl, die dem Markt Falkenberg rund 73.000 Euro kosten könnte. Angehoben wurde aktuell die Bestellmenge bei der Steinwaldgruppe, die für Falkenberg die Wasserversorgung übernommen hat. „Der Anbieter hat hierfür ein Bereitstellungsentgelt in Höhe von 91.485 Euro für die Erhöhung der Jahresbestellmenge auf 65.000 Kubikmeter Wasser verrechnet“, informierte Bürgermeister Herbert Bauer die Markträte.
Bereits im Februar dieses Jahres hatte das Ingenieurbüro Bork einen Netzsanierungsplan bis 2023 vorgestellt. Sollten die Maßnahmen umgesetzt werden, sei mit einem Kostenaufwand von rund 1,5 Millionen Euro zu rechnen, machte der Bürgermeister weiter deutlich. Damit sei aber noch nicht Schluss, warnte er vor weiteren Rechnungen. Teuer wird auch der geforderte Rückbau der ehemaligen Brunnenanlage. Die Kosten sind der Gemeinde bislang aber noch nicht bekannt. „Die Wasserrohrbrüche häufen sich. Die Reparaturen verschlingen viel Geld“, wandte sich Bauer einem weiteren, leidigen Thema zu. „Bis die Schäden aufgespürt werden, vergeht Zeit.“ Das verlorene Wasser – sofern es vor der Wasseruhr abfließt – bezahle die Marktgemeinde, bedauerte Bauer.
Einig war man sich im Marktrat, dass die Gebühren angepasst werden müssen. „Die Erhöhung des Wasserpreises geht aber zu Lasten der Großverbraucher“, schaltete sich zweiter Bürgermeister Bernhard Schuller ein. Das sei durchaus richtig, war man sich in diesem Punkt einig. Die „Neufestsetzung“ müsse noch einmal durchgerechnet werden, empfahl Schuller, als Alternative auch eine Anpassung der Grundgebühr ins Auge zu fassen. Man müsse die Zahlen sachlich gegenüberstellen, mahnte der Sprecher aus dem Ortsteil Pirk.
Aus rechtlichen Gründen müsse die neue Satzung aber noch heuer auf den Weg gebracht werden, machte Harald Seitz klar. „Die Gebühren lassen wir noch offen und legen die Werte in der kommenden Sitzung fest“, empfahl der Kämmerer einen sogenannten Bevorratungsbeschluss herbeizuführen. Damit sei man auf der sicheren Seite, stellte er fest. Fazit: Die Änderung der Gebührensatzung wurde in Form des vorgeschlagenen Bevorratungsbeschlusses einstimmig auf den Weg gebracht. Die Gebühren bleiben aber noch offen. Harald Seitz versprach, noch einmal nachzurechnen und das Ergebnis in der nächsten Sitzung vorzustellen.
Rasch vom Tisch war die Entscheidung beim Thema Kanal. Die Satzung wurde einstimmig neu geregelt. Die Gebühren ab 1. Januar 2019 bis einschließlich 2020 wurden von 2,30 Euro auf 2,92 Euro heraufgesetzt. Den ermittelten Fehlbetrag für 2016 bis 2017 bezifferte Seitz auf 11.068 Euro. Als Gründe nannte er die erhöhten Abschreibungen und Änderungen bei der Verzinsung.
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