Fensterbach
26.06.2018 - 14:56 Uhr

Dorfwirtshaus vor neuer Ära

Es ist eine Geschichte wie aus dem oberpfälzischen Dorf-Bilderbuch. Ein Wirtshaus, gleich neben der Kirche, dem Friedhof und einem herrschaftlichen Schloss, wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt und erstrahlt in neuem Glanz.

Zeit für ein Geschenk, das der Bürgermeister aus eigener Tasche
finanzierte: Christian Ziegler (links) üerreichte ein großformatiges Bild vom renovierten Dorfwirtshaus an Investor Hans Gradl und dessen Ehefrau Nadja. Bild: hou
Zeit für ein Geschenk, das der Bürgermeister aus eigener Tasche finanzierte: Christian Ziegler (links) üerreichte ein großformatiges Bild vom renovierten Dorfwirtshaus an Investor Hans Gradl und dessen Ehefrau Nadja.

Der Bürgermeister Christian Ziegler spricht von einem Glücksfall. Er kannte den in seiner Gemeinde mit einem Fensterbaubetrieb ansässigen Hans Gradl und wusste auch, dass der in Altfalter bei Nabburg wohnende Unternehmer vor Jahren den alten Bahnhof in Irrenlohe nahe Schwarzenfeld ersteigert und höchst attraktiv umgestaltet hatte. Deswegen sprach er Gradl an und weckte dessen Interesse.

Der Fensterbauer aus Altfalter stöhnte zunächst, fragte aber im gleichen Atemzug: "Was ist das für ein Objekt?" Das Gebäude, von dem Ziegler sprach, stand am Wolfringer Dorfplatz. Ein dreigeschossiges Wirtshaus, gerahmt von Liegenschaften wie dem Jugendheim, einem Zentrum der örtlichen Blaskapelle, der Kirche, dem Friedhof und dem gräflichen Schloss. Seit langer Zeit war die Gaststätte geschlossen, vom Zahn der Zeit angenagt und dennoch eine Immobilie, deren Renovierung sich zu lohnen schien.

Saal unter dem Dach

Hans Gradl nahm Kontakt auf zu Agnes Kiener. Die Witwe des verstorbenen Metzgermeisters und einstigen Wirtshausbetreibers Wolfgang Kiener verkaufte es ihm. Das war 2017. Ab dann begann eine mustergültige Renovierung. Erst von außen, jetzt von innen. Die Fassade zeigte sich bald in neuem Glanz, und im Dachgeschoss entstanden schöne Gauben. Doch Hans Gradl, Handwerker mit langer Erfahrung, ließ noch viel mehr geschehen.

Unter dem Dach ist zwischenzeitlich ein Saal geformt worden, der den Blick öffnet auf das benachbarte Wolfringer Schloss des Grafen zu Eltz und die Dorfkirche. "Fast schon wie ein Tanzboden", strahlt Bürgermeister Ziegler. Doch dort könnten auch zwei komfortable, größere Wohnungen entstehen - Zukunftsvisionen des Investors. Entschieden ist da noch nichts.

Die Nutzungszwecke des ersten Obergeschosses aber sind von Hans Gradl bereits in geordnete Bahnen gelenkt. Hier hat er sechs Appartement-Wohneinheiten einrichten lassen, voll möbliert bis zur Küche und unterdessen einzugsbereit. An Mietern dürfte es nicht mangeln.

Noch kein Wirt

Ein Stockwerk tiefer fanden einst Bürgerversammlungen, Schlachtschüsselessen und Wirtshausabende statt. "Ich werde diese Gaststube erhalten", sagt Investor Gradl. So, wie sie einst war. Samt der Küche, sanitärer Anlagen und Wohnräumen für einen möglichen Gaststättenbetreiber. Dieser Wirt, der noch nicht gefunden ist, könnte auch davon ausgehen, dass draußen vor dem Haus im Schatten heranwachsender Kastanienbäume ein Biergartenbetrieb stattfindet. Und vielleicht bringt er ja auch eine Frau mit, die kochen kann.

Alles Zukunftsmusik! Erst muss alles fertig sein in diesem zu neuem Leben erweckten Dorfwirtshaus. Von der Lage her ideal eingebettet in ein bauliches Ensemble, das seinesgleichen sucht - samt des Kirwabaums, den die Wolfringer alljährlich in die Höhe wuchten.

Es ist eine Geschichte wie aus dem oberpfälzischen Dorfbilderbuch. Ein Wirtshaus gleich neben der Kirche, dem Friedhof und einem herrschaftlichen Schloss wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt und strahlt, durch die Initiative eines privaten Investors, in neuem Glanz. Bild: hou
Es ist eine Geschichte wie aus dem oberpfälzischen Dorfbilderbuch. Ein Wirtshaus gleich neben der Kirche, dem Friedhof und einem herrschaftlichen Schloss wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt und strahlt, durch die Initiative eines privaten Investors, in neuem Glanz.
Im Gastraum bleibt noch einiges zu tun. Doch auch das, so ist sich Bürgermeister Christian Ziegler (links) zusammen mit dem Investorenehepaar Nadja und Hans Gradl einig, wird irgendwann in der kommenden Zeit erledigt sein. Dann kann am Tresen wieder  frisches Bier gezapft werden. Bild: hou
Im Gastraum bleibt noch einiges zu tun. Doch auch das, so ist sich Bürgermeister Christian Ziegler (links) zusammen mit dem Investorenehepaar Nadja und Hans Gradl einig, wird irgendwann in der kommenden Zeit erledigt sein. Dann kann am Tresen wieder frisches Bier gezapft werden.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.