Sie war die älteste Tochter der früheren Flosser Pfarrerseheleute Helene und Friedrich Zapf, Elisabeth Krapf aus Schönberg (Zollberg). Nun verstarb sie am 21. Juli. Die 94-jährige Austragsbäuerin gehörte zu den ältesten Einwohnerinnen im Markt. Sie war durch ihre stets freundliche, aufgeschlossene und hilfsbereite Art eine sehr beliebte und geschätzte Bürgerin. Das evangelische Pfarrhaus war ihre Heimstatt.
Am 25. September 1928 in Döbra/Oberfranken geboren, kam sie mit ihren Eltern 1935 nach Floß. Ihr Vater war über 25 Jahre (1935 bis 1961) Flosser Pfarrer. Mit ihren sechs Geschwistern, die bis auf Schwester Sieglinde ihr alle im Tode vorausgegangen sind, verbrachte sie ihre Kinder- und Jugendzeit im evangelischen Pfarrhof und wurde von ihrem Vater in Floß konfirmiert. Sie besuchte das Lyzeum in Weiden. Auf dem Zollberg im Flosser Land leistete sie ihr Pflichtjahr und verehelichte sich am 25. Mai 1948 mit dem selbständigen Landwirt Erhard Krapf aus Schönberg. Aus der Pfarrerstochter wurde eine tüchtige Bäuerin.
Unvergessen blieb ihr der Besuch mit Pfarrer Klaus Stolz in Israel. Die Hofübergabe an Neffen Hermann Bieber aus Gailertsreuth erfolgte 1981. Der Tod ihres Mannes im Jahre 2018 war für sie ein schwerer Schicksalsschlag. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie gewollt im Seniorenwohnheim „Am Reiserwinkel“. Dort besuchte die musikliebende Bürgerin jeden Gottesdienst beider Konfessionen. Ihr fester und unerschütterlicher Glaube führte sie bescheiden und zufrieden durchs Leben. Im Trauergottesdienst am Freitag in der evangelischen St. Johannes Baptista Kirche, schilderte Pfarrer Wilfried Römischer in sehr bewegender Weise die Lebensstationen der gläubigen Verstorbenen. Mit den Liedern „So nimm denn meine Hände" und „Jesu, geh voran" verabschiedete sich der Kirchenchor unter Leitung von Kantor Andreas Kunz, während die Trauergemeinde das von der Verstorbenen gewünschte Lied „ Jerusalem, du hochgebaute Stadt" sang. Im evangelischen Friedhof fand mit den Gesängen des Kirchenchores die Urnenbeisetzung statt.
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