Treml, zweite Vorsitzende der Landjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern, begann ihr Referat mit einem Gedicht von Josef Reding: "Mädchen, pfeif auf den Prinzen." Das sei selbsterklärend. "Es kommt kein Prinz, also niemand, der uns stützt, trägt und durchs Leben führt." Die Beziehung zwischen Mann und Frau sei seit jeher getragen vom Teamgedanken. Wenn man dieses Gedicht politisch betrachte, gebe es eine Theorie, woran es krankt
Auf den langen Weg zum Frauenwahlrecht eingehend hielt die Lehrerin, Prädikantin, Lektorin und Organistin fest, dass noch im 19. Jahrhundert die Frauen keiner politischen Parteien beitreten durften. Sie waren von ihren Ehemännern, unverheirateten Frauen von ihren Vätern abhängig. Ab 1871 durften im Deutschen Reich nur Männer über 25 Jahre wählen. Erst ab 1908 ist es Frauen gestattet, in Parteien und politische Vereine einzutreten. Im Oktober 1918 forderten 58 Frauenorganisationen Reichskanzler Max von Baden auf, dem Verlangen der Frauen nach einem Wahlrecht zu entsprechen. Die Referentin schilderte die Entwicklung nach dem Sturz der Monarchie und wie es zum Aufruf von Philipp Scheidemann, der am 12. November 1918 sein Regierungsprogramm vorstellte, kam. Am 30. November 1918 verankert der Rat der Volksbeauftragten das aktive und passive Wahlrecht für alle Bürger. Mit einem Lied, begleitet von Cornelia Treml mit der Gitarre, zu Beginn und am Ende schloss Vorsitzende Christa Riedel nach einer lebendigen Diskussionsrunde und einem Präsent an die Referentin den offiziellen Teil des kurzweiligen, Vormittags ab, über den noch lange erzählt werden wird.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.