Floß
25.06.2021 - 11:39 Uhr

Simultankirchen-Radweg Route 8 eröffnet

Ein großer Tag für die Flosser Kirchengemeinden: Bezirkstagspräsident Franz Löffler gibt die Route 8 des Radweges im Rahmen eines Festaktes im früheren Flosser Simultankirchhof frei.

Freudestrahlend zeigen die Ehrengäste die Hinweisschilder des Simultankirchen-Radweges, die mit der offiziellen Eröffnung der Route 8 einen weiteren Höhepunkt feierten. Bild: le
Freudestrahlend zeigen die Ehrengäste die Hinweisschilder des Simultankirchen-Radweges, die mit der offiziellen Eröffnung der Route 8 einen weiteren Höhepunkt feierten.

Zehn Routen des Simultankirchen-Radweges durchziehen die beiden evangelisch-lutherischen Dekanate Sulzbach-Rosenberg und Weiden in der mittleren und nördlichen Oberpfalz. Der Dekanatsbezirk Weiden umfasst 35 zum Teil recht kleine Kirchengemeinden mit rund 28 000 Evangelischen. Der Simultankirchen-Radweg wurde 2015 durch den Förderverein Simultankirchen der Oberpfalz eröffnet.

1652 führte Pfalzgraf Christian August in seinem Herzogtum das Simultaneum ein. Die ökumenische Wertschätzung im Markt drückt sich nicht nur in den Vereinen und Gruppen der Kirchengemeinden aus. Auch das Verhältnis der beiden Ortsgeistlichen, Max Früchtl (katholisch) und Wilfried Römischer (evangelisch), festigt sich in vielfältiger Weise. Die Verbundenheit und das geschwisterliche Miteinander wurden zum Beispiel beim Gottesdienst am Festtag des Namenspatrons der beiden Kirchen in der Simultankirche des Jahres 2021 erneut unterstrichen.

Illschwang19.05.2021

Welche Bedeutung der Simultankirchen-Radweg hat, wurde bei dem vom Markt Floß und Bürgermeister Robert Lindner gegebenen Stehempfang und während der feierlichen Stunde von den Rednern herausgestellt. Bezirkstagspräsident Franz Löffler ließ es sich zur Freude des Veranstalters nicht nehmen, als Schirmherr des Radweges mit dabei zu sein. Er lobte die Initiative von Pfarrer in Ruhe Hans-Peter Pauckstadt-Künkler und das große Engagement des Fördervereins sowie der zahlreichen Beteiligten bei diesen Aktionen.

Ehrengäste waren der Vorsitzende des Simultankirchen-Radweges Hans-Peter Pauckstadt-Künkler, die beiden Ortsgeistlichen, Pfarrer Wilfried Römischer und Pfarrer Max Früchtl, Bürgermeister Markus Ludwig (Störnstein), Bürgermeister Lothar Müller (Plößberg), Zweite Bürgermeisterin Maria Sauer (Püchersreuth), sowie Projektmanager Peter Kratzer.

Derzeit werden 160 Pfeil- und 329 Zwischenwegweiser und 463 Routensignets mit dem Simultankirchenlogo ausgestattet. Der Förderverein arbeitet dabei mit 40 Kommunen zusammen. Dazu gibt es eine Radlkarte. Infotafeln an den Kirchen, die Wissenswertes über die Gotteshäuser und die Gemeinde vor Ort aufzeigen sind ebenfalls geplant. Ein Kostenaufwand von über 151 000 Euro, der mit 85 000 Euro über das Programm LEADER gefördert wird.

Das Flosser Simultaneum wurde 1654 eingeführt und 1913 nach dem Bau der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer aufgelöst. Die heutige Pfarrkirche, als „Simultankirche des Jahres 2021" ausgezeichnet, befindet sich im Besitz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Floß. Innerhalb des großen Flosser Amtes weist die Route 8, beginnend von Neustadt/WN über Störnstein, Ilsenbach, Rotzendorf, Wildenau, Schönkirch, Plößberg, Kalmreuth, Floß, Störnstein und Neustadt, eine Gesamtlänge von 41,5 Kilometer und eine maximale Höhe von 607 Meter aus. In der Route befinden sich die ehemaligen Simultankirchen in Püchersreuth (St. Peter und Paul), Wildenau (St. Erhard), Schönkirch (St. Michael), Plößberg (St. Georg) und Floß (St. Johannes Baptista). Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer Region und tragen dazu bei, dass das besondere Erbe des Simultaneums in der Oberpfalz bewahrt und weitergetragen wird. Deshalb dürfe die religiöse Toleranz nicht in Vergessenheit geraten.

Dankbare Freude über diesen Tag drückte Bürgermeister Robert Lindner in seinem Grußwort mit der Feststellung aus, dass in Floß die Ökumene lebt. Auch Peter Kratzer, Referent für öffentliche und EU-Fördermittel, war sehr angetan, dass jetzt schon die 8. Fahrradroute feierlich übergeben werden kann. Das vertrauensvolle Miteinander aller Beteiligten könne Berge versetzen. Ein großer Gesellschaftskreis erlebte einen freudigen und eindrucksvollen Tag.

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Das Verbundensein beider Konfessionen wurde im Dankesgottesdienst am Johannistag deutlich herausgestellt und durch Pfarrer Wilfried Römischer (links) und Pfarrer Max Früchtl (rechts) gesegnet. Bild: le
Das Verbundensein beider Konfessionen wurde im Dankesgottesdienst am Johannistag deutlich herausgestellt und durch Pfarrer Wilfried Römischer (links) und Pfarrer Max Früchtl (rechts) gesegnet.
Hintergrund:

Simultankirchen-Radweg

  • Auf circa 400 Kilometern verläuft der Radweg durch herrliche Landschaften in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Neustadt/WN, Tirschenreuth und der Stadt Weiden.
  • Dabei verbindet er 51 Kirchen und historische Orte, die zum Teil bis heute simultan, also von evangelischen und katholischen Christen gemeinsam, genutzt werden.
  • Der Simultankirchen-Radweg teilt sich in zehn Tagestouren auf, die jeweils eine Länge von 25 bis maximal 57 Kilometern haben und mehrere Kirchen ansteuern.
 
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