Illschwang
19.05.2021 - 12:53 Uhr

Neue Beschilderung der ersten Routen des Simultankirchen-Radwegs

In Illschwang präsentierte der Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz die ersten vier von insgesamt zehn Routen des Radwegs. Der Landkreis Amberg-Sulzbach ist der Erste, in dem die gelb-violetten Routenzeichen inzwischen hängen.

Bei der Präsentation (von links): Veronika Schmalzl (LAG Regionalenentwicklung AS), Pfarrer Andreas Utzat (stellvertretender evangelischer Dekan im Bezirk Sulzbach-Rosenberg), Renate Flierl (Vertrauensobfrau des evangelischen Kirchenvorstands in Illschwang), Dieter Dehling (Bürgermeister der Gemeinde Illschwang), Thomas Sanikommula (Pfarrvikar in der katholischen Pfarrei Illschwang), Ruhestandspfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler (Vorsitzender des Fördervereins Simultankirchen in der Oberpfalz), Landrat Richard Reisinger und Hubert Zaremba (Leiter des Tourismusbereichs beim Landratsamt Amberg-Sulzbach). Bild: no
Bei der Präsentation (von links): Veronika Schmalzl (LAG Regionalenentwicklung AS), Pfarrer Andreas Utzat (stellvertretender evangelischer Dekan im Bezirk Sulzbach-Rosenberg), Renate Flierl (Vertrauensobfrau des evangelischen Kirchenvorstands in Illschwang), Dieter Dehling (Bürgermeister der Gemeinde Illschwang), Thomas Sanikommula (Pfarrvikar in der katholischen Pfarrei Illschwang), Ruhestandspfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler (Vorsitzender des Fördervereins Simultankirchen in der Oberpfalz), Landrat Richard Reisinger und Hubert Zaremba (Leiter des Tourismusbereichs beim Landratsamt Amberg-Sulzbach).

Zur Präsentation der Routenzeichen des Simultankirchen-Radwegs auf dem Platz in unmittelbarer Nachbarschaft zur simultanen Pfarrkirche St. Vitus konnte der Vorsitzende des Fördervereins, Ruhestandspfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler, eine Reihe geladener Gäste aus dem politischen und kirchlichen Bereich begrüßen. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass ein weiterer wichtiger Meilenstein zur vollständigen Verwirklichung des Projekts erreicht werden konnte. Der Vorsitzende betonte: "Kulturell und geschichtlich interessierte Biker können sich nun auf das Rad schwingen und bestens orientiert die Simultankirchen mit ihrer jeweils besonderen Geschichte erkunden." Pauckstadt-Künkler erinnerte an das Jahr 2013, als der Förderverein gegründet wurde. Ab 2015 konnten die insgesamt zehn Routen virtuell im Internet präsentiert werden. "Doch es zeigte sich", so der Ruhestandspfarrer, "dass eine gute Beschilderung vor Ort unerlässlich ist." Er dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und hoffte, dass das Angebot in Zukunft von der Bevölkerung entsprechend genützt wird. Der Vorsitzende erwähnte besonders die starke finanzielle Unterstützung aus Leader-Mitteln, wofür er Veronika Schmalzl von der LAG Regionalentwicklung Amberg-Sulzbach lobte.

Gegend reich an Schönheit

Landrat Richard Reisinger, selbst begeisterter E-Biker, betonte, dass nun nur noch das passende Wetter fehle, um die simultanen Kulturschätze in der Oberpfalz zu erradeln. Die Gegend sei reich an Schönheit. Wer sich dafür interessiere, könne auf den Routen den geschichtlichen Hintergrund der simultanen Kirchen genauer kennenlernen. Es sei von den Verantwortlichen des Fördervereins gut mit den Tourismusexperten in den Landkreisen und kreisfreien Städten zusammengearbeitet worden. Reisinger erhoffe von dem Projekt eine überregionale Wirkung. In diesem Zusammenhang zeigte er sich zuversichtlich, dass die Wirtschaften bald wieder öffnen dürfen.

Weiden in der Oberpfalz09.09.2020

Bei der Präsentation wurden eindrucksvolle Zahlen bekanntgegeben. 1000 Schilder werden gegenwärtig entlang der zehn Routen des Simultankirchen-Radwegs aufgehängt. Sie weisen kultur- und heimatkundlichen interessierten Radlern den Weg zu 51 Simultankirchen in der Oberpfalz. Das Einzugsgebiet umfasst die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth, sowie die kreisfreien Städte Amberg und Weiden. Mit der Beschilderung im Landkreis Amberg-Sulzbach kommen mehrjährige Vorarbeiten an ihr Ziel. Der geschichtliche Hintergrund geht zurück auf das Jahr 1652, als Pfalzgraf Christian-August in seinem Herzogtum das Simultaneum einführte. Somit konnten katholische und evangelische Christen die Gotteshäuser gemeinsam nutzen. Es war ein zur damaligen Zeit unerhört fortschrittlicher Gedanke. Er sollte zum friedlichen Zusammenleben der Konfessionen beitragen. In Illschwang ist das Simultaneum bis heute Realität. Die Kirche ist dort ein sehenswertes Schmuckstück romanischen Ursprungs. Es wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Baumeister Wolfgang Dientzenhofer umgestaltet. Das Inventar stammt aus säkularisierten Amberger Klosterkirchen.

Zehn Routen

Der simultane Kirchenradweg umfasst eine Gesamtlänge von zehn Routen. Sie wurden und werden mit 160 Pfeil- und 329 Zwischenwegweisern sowie 463 Zeichen ausgestattet, auf denen das Simultankirchenlogo zu sehen ist. Der Förderverein arbeitet mit 40 Kommunen zusammen, deren Bauhofmitarbeiter für eine fachgerechte Anbringung der Schilder sorgen. Die Gesamtkosten aller Maßnahmen liegt bei rund 151 000 Euro. Der Förderanteil durch Leader beläuft sich auf 85 000 Euro. Außerdem finanzierten das Projekt: Kirchen 20 000 Euro, Kommunen 20 000 Euro, Landkreise 10 000 Euro, Bezirk 7000 Euro und Förderverein 9000 Euro. Zusätzlich zu den Wegweisern gibt es eine dazu passende neue Radlkarte. Sie ist in Simultankirchenbüros, den Tourismusbüros in der Region sowie den beteiligten Kirchen- und Pfarrgemeinden erhältlich. Geplant ist des Weiteren, Infotafeln an den Kirchen aufzustellen, die Wissenswertes über das jeweilige Gotteshaus aufzeigen. Eine neue Website wird ebenfalls dazu beitragen, den Service für die Nutzer der Radwege zu erhöhen. Schließlich erhält jede Route eine Möblierung mit Sitzbänken, Tisch und Fahrradständern.

Das Symbol des Simultankirchen-Radwegs. Grafik: Förderverein Simultankirchen/exb
Das Symbol des Simultankirchen-Radwegs.
 
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