Flossenbürg
15.11.2022 - 12:34 Uhr

DGB-Jugend und Schüler gedenken in Flossenbürg der NS-Opfer

Über 100 Teilnehmer erinnern im Gedenken an die Reichspogromnacht an die Opfer des Nationalsozialismus. Schulklassen legen im KZ Flossenbürg Kranz nieder.

Die DGB-Jugend Bayern organisierte anlässlich der Novemberpogrome im Jahr 1938 eine Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, schreibt sie in einer Pressemitteilung. Drei Schulklassen aus Obertraubling und Alteglofsheim präsentierten bei der Feierlichkeit eigene Beiträge, um der NS-Opfer zu gedenken.

Seit nunmehr 70 Jahren bedeute das Erinnern und Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus für die bayerische Gewerkschaftsjugend eine nachdenkliche und kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Aber auch in der Gegenwart sei es Auftrag für alle demokratischen Kräfte, den Versuchen einer Umdeutung und Verharmlosung der Geschichte entschieden entgegenzutreten und ein erneutes Erstarken faschistischer Kräfte zu verhindern. Für die DGB-Jugend Bayern sei das Gedenken untrennbar verbunden mit der moralischen und politischen Verpflichtung für aktives demokratisches Eingreifen in die heutigen Verhältnisse und die Gestaltung einer menschenwürdigen und solidarischen Zukunft.

Martin Oswald, Jugendsekretär der DGB-Jugend in der Oberpfalz, erläuterte in seiner Ansprache das Gedenkmotto „Erinnern heißt kämpfen“. Gewerkschaften würden aus dem Erinnern auch einen Handlungsauftrag ableiten. „Wir bekämpfen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus überall und auf allen Ebenen. In der Schule, im Betrieb, auf der Straße,“ so Oswald.

Erinnert wurde auch an den Ende Oktober im Alter von 92 Jahren verstorbenen ehemaligen Häftling des KZ Flossenbürg, Jack Terry. Terry kam im Sommer 1944 als 14-Jähriger in das Konzentrationslager, nachdem seine gesamte Familie vernichtet wurde. Auch Oswald griff das Schicksal des jüdischen Jungen auf, der nur durch Zufall den NS-Terror überlebte. „Niemals wieder darf ein Leben der Willkür ausgesetzt und das Überleben nur vom Zufall abhängig sein. Niemand sollte jemals eine Kindheit und Jugend wie Jakub Szabmacher (Terrys Jugendname) durchleben müssen.“

Zur Gedenkveranstaltung eingeladen war auch eine Klasse der Berufsschule im tschechischen Domažlice. Unter den über 100 Anwesenden befanden sich auch der Bürgermeister der Marktgemeinde Floß, Robert Lindner und die Kreissprecherin der Grünen Neustadt/WN Anne Droste. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurden im „Tal des Todes“ von den Schülern Kränze niedergelegt.

 
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