Ein Enkel möchte wissen, wo die Grabstätte seines Großvaters liegt. Er war Häftling im Konzentrationslager Flossenbürg und überlebte nicht. Aus dem polnischen Krakau kommt eine Anfrage zu einer Holzskulptur, auf deren Bodenplatte Häftlingsnummern eingraviert sind. In solchen wie in vielen anderen Fällen versuchen die Mitarbeiter der Gedenkstätte in Flossenbürg zu helfen und beginnen mit der Recherche. Mittlerweile erleichtern Online-Datenbanken die Suche. Aber auch das Wissen der Anfragenden hilft, die Menschen und ihre Geschichten sichtbar zu machen. Die Flossenbürger Gedenkstätte stellte im September 2023 konkrete Fälle ihrer Archivarbeit online. Die Plattform trägt den Namen "Research Stories. Spuren und Geschichten von KZ-Häftlingen". Dem Deutschen Museumsbund war das eine Auszeichnung wert, wie es in einer Pressemitteilung der Gedenkstätte heißt.
In Aschaffenburg erhielten die Flossenbürger diese Woche den "Digamus Award" in der Hauptkategorie "Webseite und Online-Ausstellung" überreicht. Die Jury lobte das "einzigartige Projekt, das den Prozess des Forschens in immersiver Art und Weise zugänglich macht". Verschiedene eingebundene Medienformate und die Gestaltung des Projektes würden "ein Fenster zur Forschung öffnen".
"Research Stories" ist ein digitales Angebot der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und des Staatlichen Museum Ausschwitz-Birkenau in drei Sprachen: Polnisch, Englisch und Deutsch.
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