Flossenbürg
30.06.2023 - 11:34 Uhr

Thomas Muggenthaler recherchiert weiter für die Arbeit der KZ-Gedenkstätte

Karlhermann Schötz weiß: „Unterstützung der Arbeit der Gedenkstätte geschieht dadurch, dass wir Personen danken, die sich für diese einsetzen.“ Einer von ihnen ist für den Vorsitzenden des Fördervereins für die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Thomas Muggenthaler. Der in Regensburg lebende ehemalige BR-Journalist, Jahrgang 1956, ist laut Schötz zwar inzwischen im Ruhestand, „aber alle, die ihn kennen, ahnen, dass dieses Wort nicht wirklich zu ihm passt“. Und so freute er sich: „Thomas ist weiterhin engagiert, eben auch für unsere Gedenkstätte“. In seiner Laudatio würdigte der Vorsitzende den Einsatz Muggenthalers um die Menschen, „deren Stimmen und Schicksale du immer wieder festgehalten hast“.

Schötz erinnerte an zahlreiche Veröffentlichungen, ob in Filmen oder Büchern, und hob hervor, „dass du wichtige Beiträge zur Aufarbeitung der NS-Zeit in Niederbayern und der Oberpfalz geleistet hast“. Dabei würdigte er auch das große Feingefühl und die Professionalität des Journalisten, dessen Recherchen und Material auch in die Dauerausstellungen eingeflossen seien. „Mehr als zwei Jahrzehnte lang war er an der Neukonzeption und Weiterentwicklung der Gedenkstätte maßgeblich beteiligt.“

Was sonst Muggenthaler selbst macht, war am Dienstag Professor Dr. Jörg Skriebeleit vorbehalten. Der Leiter der KZ-Gedenkstätte führte nämlich das Interview mit dem „offiziellen Rentner“, der aber versicherte: „Von Verabschiedung kann nicht die Rede sein.“ Und so werde er auch künftig recherchieren, Beiträge erstellen oder Filme machen.

Eigenen Worten zufolge war er mit dem Thema 1985 für die Magisterarbeit im Rahmen des Studiums der Politikwissenschaft und Soziologie konfrontiert gewesen und nicht mehr davon losgekommen. Als entscheidendes Jahr – auch für die Gedenkstätte – nannte er 1995, als er sich überwältigt von der Begegnung mit ehemaligen Häftlingen – darunter der am 30. Oktober 2022 gestorbene Jack Terry – zeigte. „Du hast dich auf die Suche nach Menschen gemacht“, wusste dazu Skriebeleit und hob hervor: „Du warst nie oberflächlich.“

Genau das ist auch Muggenthalers Credo für die Zukunft. Er wird seine Arbeit fortsetzen und weiter nach Zeitzeugen – solche sind für ihn durchaus noch möglich – suchen. Im Übrigen wies er darauf hin, dass etwa alte Kassetten beim Bayerischen Rundfunk digitalisiert sind.

Der Dank von Schötz galt am Ende der Feierstunde nicht nur Muggenthaler, sondern auch Skriebeleit. „Die Pandemie hat verhindert, dass wir dein 25-jähriges Dienstjubiläum 2021 feiern konnten“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, als er dem Leiter der Gedenkstätte gute Tropfen übergab.

 
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