Es ist ein Paukenschlag: Die Kriminalpolizei Weiden rollt den Tod von Monika Frischholz noch einmal auf. Die Kripo spricht ausdrücklich von ihrem Tod. Denn: Die dafür gebildete Ermittlungsgruppe "Froschau" geht davon aus, dass das Mädchen ermordet worden ist.
Ein Blick zurück: Es ist Dienstag, der 25. Mai 1976, zwei Tage vor Christi Himmelfahrt, als Monika Frischholz (12) mitten am Tag verschwindet. Die Siebtklässlerin verabschiedet sich am Nachmittag im Elternhaus im Stieberweg von Mutter und Vater. Die Hausaufgaben sind gemacht. Die Zwölfjährige bricht zu einem Spaziergang auf, von dem sie nie wiederkehren sollte.
Fahndung und Suche
Folgenden Ablauf hat die Polizei rekonstruiert: Das Mädchen trifft sich im Ortskern mit zwei Freundinnen. Um kurz nach 15 Uhr trennen sich die Wege. Monika Frischholz wollte sich laut Polizei mit einem jungen Burschen treffen. Die Freundinnen sind die letzten, die das Mädchen sehen. Zeugen sehen die Zwölfjährige zuletzt in der Floßer Straße, Richtung Ortsausgang, etwa auf Höhe der Stichstraße "Froschau".
Als die Tochter nicht nach mehr Hause kommt, alarmieren die Eltern die Polizei. Die Kriminalpolizei, damals noch mit einer Dienststelle in Neustadt/WN, zögert nicht lange. Zwei Tage nach dem rätselhaften Verschwinden veröffentlicht die Polizei ein Foto mit Beschreibung im "Neuen Tag". Das Mädchen wird als 1,60 Meter groß, mittelschlank beschrieben, es trug eine dunkelgrüne Hose, gelben Pullover, braune Halbschuhe und eine rotschwarz gemusterte Strickweste. Suchaktionen der Feuerwehr, der Polizei und der Bevölkerung am Donnerstag und am Freitagnachmittag bleiben ohne Ergebnis.
In den Tagen danach meldet sich eine Rentnerin, die gesehen haben will, wie im sechs Kilometer entfernten Floß ein Mädchen in ein Auto stieg, auf das die Beschreibung passe. Das Kennzeichen soll mit "LÜ" begonnen haben, der zweite Buchstabe ein D oder N gewesen sein. Infrage kämen Lüdenscheid und Lünen.
In "Aktenzeichen XY"
Die TV-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" konzentriert sich daher in der Sendung vom 20. Mai 1977 (über Youtube abrufbar) auf Parallelen zu einem Fall im Ruhrgebiet, was zum angeblichen Autokennzeichen passen würde. Drei Monate nach dem Verschwinden von Monika Frischholz - am 13. August 1976 - war in der Stadt Hamm eine zwölfjährige Schülerin ermordet worden.
Die Spur nach Floß hat die Staatsanwaltschaft schon bei Ermittlungen in den 80er und 90er Jahren mehr oder weniger verworfen. Auch in der aktuellen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums heißt es, dass man davon ausgehe, dass das Mädchen "am Nachmittag oder Abend noch in unmittelbarer Ortsnähe Flossenbürg auf ihren späteren mutmaßlichen Mörder" getroffen sei. Seite 3
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