Die 14 Teilnehmer machten bei der Anreise zunächst einen Zwischenstopp in Erbendorf, um Geschichte zu erleben. Museumsleiter Jochen Teilnehmer führte die Gruppe durch das Museum „Flucht, Vertreibung, Ankommen“. Anhand zahlreicher Bilder, persönlicher Ausstellungsgegenstände und Videos von Zeitzeugen wurde die Integration von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen geschildert. Hartmut Schendzielorz erinnerte daran, dass ein in der Satzung des EJPO formulierter Zweck die Förderung des Andenkens an Verfolgte, Kriegs- und Katastrophenopfer sei.
Die Klausurtagung eröffnete der Erste Vorsitzende Hartmut Schendzielorz mit der Frage: „Gibt es eine Zukunft für das Europäische Jugendprojekt?“ Eine Frage, die seit Monaten unbeantwortet im Raum stand, insbesondere weil niemand aus der jüngeren Generation die große Verantwortung übernehmen wollte und die älteren Mitglieder für einen Generationswechsel Platz machen wollten.
Schendzielorz trug zunächst einige Fakten zum EJPO vor. 46 Mitglieder habe der Verein, die Finanzen seien geordnet, und es gebe ein finanzielles Polster. Er skizzierte die erfolgreichen Projekte aus dem Jahr 2024, so etwa die „Internationale Projektwoche Bayern, Österreich und Tschechien“ und das „Internationale Projektwochenende im Elsass“ mit dem Projekt-Partner Diemeringen. Für Mai 2025 sei eine Internationale Projektwoche in Plasy (CZ) mit dem dortigen Projektpartner Gymnasium SOS Plasy und Teilnehmern aus Frankreich, Tschechien, Deutschland und der Marktgemeinde Freihung geplant. Vorher aber, am 9. Februar 2025, müssten in der Jahreshauptversammlung für wichtige Vorstandsposten Nachfolger gefunden werden. Gelinge dies nicht, dann müsse er als kommissarischer Vorsitzender den Verein satzungsgemäß abwickeln.
„Man kann niemanden überholen, wenn man in dessen Fußstapfen tritt“, und „Wer will, findet Wege. Wer nicht will findet Gründe“, zitierte Schendzielorz, um dann zu fragen: „Wer traut sich den Vorsitzenden zu? Ich bitte jeden der hier Anwesenden klar zu sagen, was er künftig zum EJPO beitragen möchte und in welcher Funktion.“ Im Verlauf der Runde zeigte sich zunächst große Unsicherheit, Verantwortung eventuell alleine tragen zu müssen. Schnell aber wurde deutlich, in welchen Teilbereichen jeder Einzelne bereit war, sich einzubringen. Auf dieser Basis schien er zur Erleichterung aller möglich, ein Team zu bilden, das zusammenarbeitet. Schließlich erklärte Timo Häusler: „Ich bin bereit mich für den Posten des Ersten Vorsitzenden zur Wahl zu stellen, wenn ich zuverlässig die Unterstützung von allen bekomme.“ Erleichterung machte sich breit.
Am zweiten Tag der Klausur wurden in einer Arbeitsgruppe Vereinbarungen für eine geordnete Übergabe an einen neuen Vorstand und Absprachen zu laufenden Projektplanungen getroffen. Eine andere Gruppe diskutierte intensiv Ideen, wie mehr Jugendliche erreicht und nachhaltig in das EJPO eingebunden werden können. Eine fest etablierte Arbeitsgruppe soll dazu Konzepte erarbeiten und Kontakte herstellen. Eine Differenzierung von Angeboten für verschiedene Altersgruppen wurde thematisiert, aber auch die Möglichkeit von Eintagesveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen. Aufbruchstimmung machte sich breit, als klar war, dass das EJPO eine Zukunft hat.
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