"Wir haben bereits genug Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Die Mehrheit der Bewohner ist ebenfalls dagegen", erklärte Moritz Lobenhofer (SPD) bei der Sitzung des Marktgemeinderats Freihung. Dieser Meinung schlossen sich auch FW-Fraktionssprecher Reinhard Seidl und CSU-Sprecher Helmut Wurzelbacher an.
Die schulaufsichtliche Stellungnahme zur Genehmigung der Raumplanung für die Josef-Voit-Grundschule und der offenen Ganztagsschule (OTS) stehe noch aus, informierte Architekt Heinrich Schwirzer. Die geplante Küche für die OTS ist nach seinen Angaben mit ihren knapp sieben Quadratmetern zu klein. Die Schulbauverordnung gebe hier eine Größe von mindestens 15 Quadratmetern vor. Durch eine Raumänderung könne dies problemlos gelöst werden, die Mehrkosten von rund 12000 Euro würden durch die Änderung des Verteilungsschlüssels wieder kompensiert, so Schwirzer. Das Plenum folgte dieser Empfehlung und beschloss die Raumänderung.
Die Firma Strobel, Quarzsand GmbH in Freihung-Sand plant den Neubau einer Siloanlage mit Bahnverladung. Die Siloverladung soll auf Gemeinde- und Bahngrund vonstatten gehen, die Straßenführung mit ihrer jetzigen Fahrbahnbreite darf dadurch nicht beeinträchtigt. Diesbezüglich habe er mit der Geschäftsleitung von Strobel bereits gesprochen, erklärte Bürgermeister König. Dritter Bürgermeister Johannes Ott (SPD) bat, erst zu klären, "wo die Straße hinkommt und wer den Umbau beziehungsweise die Verdrückung bezahlt". CSU-Sprecher Wurzelbacher erinnerte an ein Gespräch mit der Firma Strobel wegen der Übernahme der Kosten und plädierte, dem Bauantrag stattzugeben, damit Strobel Planungssicherheit habe. Das Gremium befürwortete das Bauvorhaben mit der Maßgabe, dass die Gemeindeverbindungsstraße im Bereich der Bahnverladung ihre jetzige Fahrbahnbreite behält und somit eine ungehinderte Nutzung durch den öffentlichen Straßenverkehr gewährleistet wird. Die Kosten hierfür hat die Firma Strobel zu tragen. Als Baubeginn ist der April 2022 vorgesehen, Fertigstellung im November 2023. Bis dahin rüstet die Deutsche Bahn das Stellwerk zwischen Weiherhammer und Vilseck von Handbetätigung auf Elektronik um. An der Schmelzmühle entsteht ein neuer Bahnübergang.
Für die Architektenleistungen zum Sanierungskonzept des Thansüßer Dorfgemeinschaftshauses seien zwei Angebote eingegangen, berichtete Bürgermeister Uwe König. Aus Datenschutzgründen wurde die Vergabe in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlegt. Marktrat Lobenhofer verwies auf den schadhaften Weg unterhalb des Thansüßer Spielplatzes. König versprach, die Instandsetzungsmaßnahmen mit den Jagdvorstehern Heinrich und Willi Müller vor Ort zu regeln.
Das Gremium gab grünes Licht für eine Reihe von Bauanträgen und -voranfragen: erdgeschossiger Anbau an das bestehende Wohnhaus in Kleinschönbrunn, Vilsecker Straße 21; Wohnhausanbau in Riedhof 1; Neubau eines Wohnhauses mit Garage und Carport an der B 299 in Seugast Nr. 44; Errichtung einer Lagerhalle in Thansüß, Weidener Straße 8; Wohnhaus in Rothaar; Neubau einer Doppelgarage in Großschönbrunn, Nähe Raiffeisenstraße. Zur Erstaufforstung mit Laubholz-Mischwald auf einem Grundstück in der Gemarkung Großschönbrunn, das laut Amtsrat Max Heindl im Familienbesitz bleiben soll, haben die Anlieger nach telefonischer Mitteilung des Antragsstellers bereits ihr Einverständnis gegeben.
Zur Frage, ob Zuhörern in der Gemeinderatssitzung das Wort erteilt werden kann, zitierte Bürgermeister König aus der Stellungnahme der Kommunalaufsicht. Demnach sieht die Gemeindeordnung kein Rederecht für Zuhörer vor. Es stehe dem Gemeinderat aber frei, durch Beschluss einem Betroffenen Rederecht zu einem bestimmten Sitzungsgegenstand einzuräumen. "Darüber hinaus gibt es genug geeignete Möglichkeiten, die Anliegen direkt per Telefon, persönlich oder online vorzubringen. Auch die Bürgersprechstunde kann genutzt werden", betonte der Rathauschef. Leider seien zurzeit keine Bürgerversammlungen möglich, bedauerte König. CSU-Markträtin Erika Urban unterstrich, dass Zuhörer einer Marktgemeinderatssitzung kein Rederecht hätten, und bat, dies entsprechend umzusetzen. "Darauf hat 18 Jahre keiner hingewiesen. Deshalb sollten wir die Geschäftsordnung anpassen", bemerkte Reinhard Seidl (FW).
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