Freihung
16.07.2024 - 16:01 Uhr

Radler fahren mehr als 7000 Euro für krebskranke Kinder und Senioren ein

Radeln mit der ganzen Familie bei strahlendem Sonnenschein durch die Vilsecker Mulde und vorbei am Freihunger Bergwerk - das macht an sich schon Freude. Und wenn es einem guten Zweck dient, ist es noch umso schöner.

Marina und Markus Burgenmeister haben mit ihrer Gemeinschaft "Cycling 2 Help" zum dritten Mal eine Benefizaktion organisiert. Nach einem 24-Stunden-Radrennen und einer 1000-Kilometer-Nonstop-Tour im vergangenen Jahr luden sie heuer zu zwei beschaulichen Radtouren ein.

Zum Start auf eine Fahrt über 14,5 Kilometer fand sich am Pavillon in den Vilsauen bei Vilseck das gesamte Organisations-Team von Cycling 2 Help einschließlich der Socialmedia-Gruppe ein. Sie berichtete live auf Facebook und Instagram. Cycling 2 Help hat sich zwischenzeitlich in den gesamten Organisationsabläufen zunehmend professionalisiert und steht kurz vor der Anerkennung als gemeinnütziger Verein.

Regenmacher in Schrank gesperrt

Der Bürgermeister und Schirmherr Hans-Martin Schertl (Vilseck) war bereits zu Beginn voll des Lobes: "Das wird sicher wieder ein Superereignis." Bürgermeister Uwe König (Freihung), ebenfalls Schirmherr, zeigte sich nicht minder begeistert: "Zum dritten Mal eine tolle Sache für Jung und Alt, für Menschen, die unsere Hilfe brauchen." Gekommen waren mehr als 20 Fahrradbegeisterte. Marina Burgenmeister dankte der kleinen Emma aus ihrer Familie, dass sie extra einen im Kindergarten gebastelten Regenmacher zu Hause im Schrank eingesperrt hatte. Markus betonte vor dem Start: "Wir wollen gemeinsam gemütlich radeln, beieinanderbleiben und dabei aufeinander achten."

Geschlauchte und fitte Radler

In zwei Pausen während der Radl-Tour beschäftigten sich die Teilnehmenden mit einem Buchstabenrätsel. Mit der Lösung "Gemeinsam helfen verbindet!" kamen die Radler in der Kulturscheune Elbart an. Der 12-jährige Vincent, noch beeindruckt von den hohen Temperaturen während der Fahrt und leicht schwitzend, sagte mit todernstem Gesichtsausdruck: "I bin hi wöi die Sau!" Der älteste Teilnehmer, der 72-jährige Georg, wirkte noch fit: "Es war einfach super. Manchmal war der Wind etwas heftig, aber sonst war alles ideal." Ein mitfahrendes Ehepaar war vollauf begeistert "von der schönen, wunderbaren Landschaft". Marina Burgenmeister war "froh und happy. Es war soviel dabei. Natur, Sonne pur und Jung und Alt gut verbunden."

Anna und Günther Preuß von der Kulturscheune mit ihrem Team und die Familie von Marina versorgten die zufriedenen Radfahrer mit Kaffee und Kuchen. Im Nachmittagsprogramm war dann mit einem Film von Dick & Doof nicht nur für die Kinder etwas zum Lachen dabei. Auch der Zauberer Sirbas, angekündigt durch Moderator Kevin Jackson von Antenne Bayern, brachte mit seinen Zauberkunststücken Kinder wie Erwachsene zum Staunen. Kinder konnten sogar beim Zaubern helfen. Bei einer verheirateten Mama ließ der Zauberer den Ehering vom Finger verschwinden. Ihr Kind durfte dann ineinander verschachtelte Kästchen auspacken, bis schließlich im letzten Kästchen der Ehering wieder auftauchte.

Verstehen, was Demenz bedeutet

Im Obergeschoss der Kulturscheune hatte der Verein Sega eine Demenz-Ausstellung aufgebaut. Bürgermeister Uwe König probierte den Altersanzug an und machte Experimente mit, die erahnen ließen, wie anstrengend Essen, Schreiben und die Koordination von Bewegungen für Senioren werden können. Bei den Zuschauern wich das anfängliche Lachen der Betroffenheit. Psychologin Sonja Oleson von Sega betonte: "Angehörige müssen verstehen, wie es einem Menschen mit Demenz geht, Mitgefühl entwickeln, damit man mit Geduld reagieren kann."

Eltern mit einer großen Anzahl von Kindern unternahmen eine weitere Rundfahrt für Jung und Alt über fünf Kilometer um Freihung. Am Ziel empfing sie die Gruppe "Ghupft wey Gsprunga" vom Musikverein Vilseck mit dem Lied "Ja mia san mim Radl do" und einer La-ola-Welle. Bei Musik und Weißwürsten, die Bürgermeister Hans-Martin Schertl aus Vilseck mitgebracht hatte, stärkten sich alle in gespannter Erwartung auf die Übergabe des Spendenschecks. Zuvor bekamen die teilnehmenden Kinder Urkunden und kleine Geschenke.

Nachdenkliche Worte sprach Marina Burgenmeister: "Lasst uns kurz innehalten. Uns geht es gut, aber es gibt Familien mit schwerkranken Kindern und Senioren, die sich einbrachten in die Gesellschaft, aber jetzt im Alter leiden und unsere Hilfe brauchen." Insgesamt 7300 Euro gingen zu gleichen Teilen an Dr. Gebel und Heidi Himmelhuber für den Verein Sega und Marco Kind für die Selbsthilfegruppe Krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach. Klaus Gebel mahnte, die Senioren in unserer Gesellschaft nicht zu vergessen, und Marco Kind informierte, dass die Selbsthilfegruppe derzeit 17 krebskranke Kinder aus der Region, zum Teil auch auf der Palliativstation, begleite.

 
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