Die Frage, ob man es verantworten könne, angesichts der Trockenheit und der Gefahr eines Funkenflugs, die geplanten Johannisfeuer abzuhalten, beschäftigte in den vergangenen Tagen alle Veranstalter. Wo man sich dafür entschied, das Johannisfeuer doch stattfinden zu lassen, war laut Florian Schlegel, dem Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Amberg-Sulzbach, überall eine Feuerwehr zur Sicherheitswache eingesetzt. Nirgendwo sei es zu Problemen gekommen.
Ausgerechnet da, wo man sich gegen das Abbrennen des Johannisfeuers entschieden hatte, mussten allerdings Polizei und Feuerwehr eingreifen: in Hahnbach. Dort bemerkte ein Zeuge am Samstag gegen 23.30 Uhr, dass ein Holzstoß auf dem Festplatz „Gockelwiese“ in Vollbrand stand. Laut dem Pressebericht der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg handelte sich dabei um das Holz, das zunächst für das Johannisfeuer aufgeschlichtet worden war, ehe man dieses wegen der Brandgefahr abgesagt hatte. "Offenbar hat ein unbekannter Täter dies vorsätzlich in Brand gesetzt", heißt es im Bericht der Polizei. Die Feuerwehr Hahnbach ließ den Holzstoß kontrolliert abbrennen. Zeugenhinweise erbittet die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg unter Telefon 09661/8744-0.
Keine Probleme gab es dagegen beim bekannt großen Johannisfeuer in Freudenberg. Unter dem Schutz der Löschmannschaft der Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf brannten die Moidln und Burschen der Landjugend am Samstagabend das traditionelle Feuer auf der Nordseite des Johannisbergs ab. Wegen der anhaltenden Trockenheit kam dabei in Absprache mit der Gemeindeverwaltung und der Feuerwehr ein Brandschutzkonzept zum Tragen. Es sah vor, dass neben den Löschfahrzeugen der FFW zwei mit Wasser beladene Güllefässer in Bereitschaft standen. So konnte das Brauchtumsfest auch heuer wie alle Jahre stattfinden.
In Freudenberg wird für das Johannisfeuer ein riesiger Aufwand betrieben. Schon Wochen vorher fangen die Jugendlichen an, trockene Baumstämme aus dem Forst zu holen, um einen riesigen Holzstoß aufzustellen. 20 Meter war der Mittelstamm hoch, zwölf Wagenladungen formten einen Kegel mit einem Umfang von 40 Metern. Die neu gegründeten Johannisbergschützen gaben das Startsignal für den Fackelzug, der sich vom Dorf Richtung Schmie-Alm in Bewegung setzte, angeführt von der Feuerwehr und der Hammerbachtaler Blousn. Der Feuersegen, den Pfarrer Moses Gudapati sprach, wurde mit Lautsprechern ins Tal übertragen, so dass ihn alle Zuschauer in den Häusern auf der gegenüberliegenden Seite des Berges mitverfolgen konnten.
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