Das Interesse war groß, Stühle mussten hinzugetragen werden, damit alle Gäste Platz fanden: Im Pfarrheim hießen Vertreter der Gemeinde Freudenberg, der Pfarrgemeinde Wutschdorf sowie des Heimat- und Kulturvereins Freudenberg die Flüchtlingsfamilien willkommen, die im Dorf leben. Die Frauen und Männer erzählten, woher sie kommen, warum sie geflohen sind und wie sie ihre Zukunft sehen.
20 000 Euro verlangt
Zwei Familien stammen aus dem Irak, eine aus Syrien. "Wir sind Jesiden und wurden vom Islamischen Staat verfolgt", erzählte in Familienvater. Als die Terroristen näherrückten hätten sie alles verkauft und die Flucht organisiert, 20 000 Euro habe der Schleuser verlangt, um sie nach Europa zu bringen.
Auch die andere Familie hat Hab und Gut hinterlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie setzte auf dem Mittelmeer von der türkischen Küste in einem überfüllten Schlauchboot Richtung Griechenland über. Mittlerweile gehen die Kinder in Wutschdorf zur Schule, die Kleinen haben schnell Deutsch gelernt und Freunde gefunden.
"Ich möchte den Menschen hier gerne zurückgeben, was sie für uns getan haben", sagte einer der Familienväter. Er sei bereit, Dienst für die Allgemeinheit zu tun, bot er seine Hilfe an. Zu den Initiatoren gehörte auch Liesel Albrecht, die für den Sommer ein weiteres Treffen ankündigte. Etliche Senioren und mehrere junge Familien aus der Gemeinde waren gekommen, um ihrerseits Hilfe bei der Integration anzubieten.
"Miteinander zu reden, sich gegenseitig zu beizustehen, ist ein Gewinn für alle", resümierte ein Besucher. Beim anschließenden Abwasch zeigt sich das bereits: Die Eingeladenen halfen fleißig mit, das Pfarrheim wieder aufzuräumen.














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