Die rund 30-köpfige Messdienerschar der Friedenfelser Pfarrei Maria Immaculata zählt im kleinen Steinwaldort seit Jahren zu den Aktivposten. Und das nicht nur beim Dienst am Altar. Außer bei kirchlichen Ereignissen unterstützen die Minis mit Einsätzen bei örtlichen Festlichkeiten sowie weiteren weltlichen Veranstaltungen. Die Geistlichen Pfarrer Joseph, Pater Martin und Ruhestandspriester Siegfried Wölfel wissen dies zu schätzen und würdigten das Engagement ihrer jungen Helfer bereits mehrmals.
Am Ende des feierlichen Adventsgottesdienstes am Samstagabend war es wieder einmal so weit. Pfarrer Joseph und die Gläubigen spendeten den „Lausbuben Gottes“ für die Gestaltung des nicht alltäglichen Gottesdienstes großen und langanhaltenden Beifall. Bei der Adventsmesse waren die Altardiener in die Rollen von Christkind und Engeln geschlüpft - mit dem Ziel, den Gläubigen das Fest der Liebe näherzubringen. Vor dem Altar sowie am Ambo hatten die Darsteller die Kirchenbesucher dazu aufgefordert, sich in der Adventszeit auf das Wesentliche zu beschränken und mit weniger Geschenken zufrieden zu sein. Dies hatte das Christkind (Oberministrantin Antonia Klöble) im Predigtspiel noch einmal deutlich gemacht: „Bei Weihnachten geht es wirklich nicht um die Geschenke. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Es geht um die Gemeinschaft und das Beisammensein mit Freunden und Familie. Die Weihnachtstage miteinander zu verbringen, ist deutlich wichtiger als materielle Dinge, wie Geschenke.“
In den Aufführungen und weiteren Darbietungen verstanden es die Minis meisterhaft, immer wieder auf die Veröffentlichung ihres Kochbuches zu verweisen. Dass dies eindrucksvoll und nachhaltig gelang, zeigte am Ende des Gottesdienstes der Erfolg des Verkaufs des Buches. Am Hauptausgang bildete sich nicht nur wegen Corona und des damit verbundenen erforderlichen Abstands eine lange Schlange. Viele Gottesdienstbesucher wollten das 116-seitige Ministranten-Kochbuch mit dem Titel „Mit Abstand die besten Rezepte“ erwerben.
Nach dem Verkauf am Kirchenportal gab Oberministrantin Anna Wildenauer, die Ideengeberin zum Kochbuch, bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien Einblick in die Aktivitäten der Friedenfelser Ministranten bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie. Über das Zustandekommen des Kochbuches unter der Mitwirkung aller Ministranten freute sich Anna Wildenauer besonders. „Teils lieferten sie in den Redaktionsbesprechungen Rezepte, nach denen schon von ihren Großeltern zubereitet und gebacken wurde.“ Anna Wildenauer verwies zudem auf das Vorwort im Kochbuch, wo es heißt: „In unseren Ministranten-Gruppenstunden war es oft ein gewohntes Bild, dass viele Kinder und Jugendliche zusammen Spaß hatten und gemeinsam Projekte auf die Beine stellten. Dabei spielte Essen für uns immer eine ganz besondere Rolle. Es verging keine Gruppenstunde, ohne nicht etwas zu kochen, Süßigkeiten zu essen oder vom Essen zu sprechen.“
Weiter berichten die Herausgeber, dass die Corona-Pandemie die gewohnten Gruppenstunden auf den Kopf stellte. In dieser schwierigen Zeit standen auch die Minis vor der Herausforderung, die Jugendarbeit dem Gesundheitsschutz unterzuordnen, aber dennoch aufrechtzuerhalten. Nachdem im Sommer 2020 zwischenzeitlich wieder wenige Gruppenstunden mit Abstand und Maske stattfinden konnten und sehr gut angenommen wurden, war man im Herbst 2020 erneut gefordert; und ab Oktober 2020 mussten die Gruppenstunden digital stattfinden.
Lieblingsrezepte
Beim Gespräch mit Oberpfalz-Medien unterstrich Anna Wildenauer, dass dies der Zeitpunkt war, die Idee zum Kochbuch umzusetzen und "die Lieblingsrezepte unserer Ministranten zu sammeln", so Anna Wildenauer. „Mit großem Elan ging man dabei zur Sache. Und bald hatte man eine gehörige Sammlung beisammen. Die Gruppenleiter steuerten zudem einige saisonale und kirchenjahrbezogene Rezepte bei. Erweitert wurde schließlich das Kochbuch noch mit jeder Menge an Plätzchen-Rezepten sowie Einblicken in die indische Küche. Pfarrer Joseph und Pater Martin lieferten hierzu besonders schmackhafte Rezepte.“
Dass man natürlich einige Rezepte, obwohl von den Vorfahren der Ministranten schon vielfach zubereitet, ausprobieren musste, verstand sich von selbst. Anna Wildenauer verwies dabei augenzwinkernd auf die kulinarischen Einsätze im Jugendheim, wo die Ministranten die Zutatenangaben und die Zubereitung testeten, bevor die Gerichte für den eigenen Verzehr bereitstanden.
Dass bereits nach dem ersten Gottesdienst 74 Kochbücher verkauft werden konnten, freute Oberministrantin Anna Wildenauer am Samstagabend sehr. „Nachdrucken heißt es deshalb“, meinte Wildenauer, "da wir nur 100 Stück vorbereitet hatten und die Kochbücher noch einmal zum vierten Adventswochenende am Ende der Gottesdienste zum Preis von acht Euro am Haupteingang der Pfarrkirche angeboten werden sollen".
"Erweitert wurde das Kochbuch noch mit jeder Menge an Plätzchen-Rezepten sowie Einblicken in die indische Küche."
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