„Da wandte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der aussah wie ein Mensch…“ Diese Sätze sind Bibeltexte. Sie stammen aus dem ersten Kapitel der Offenbarung des Johannes. 22 Kapitel später endet die Offenbarung mit der Entstehung einer neuen Welt, in der die Menschen nach Jahren des Schreckens und der Zerstörung wieder vom Lebensbaum satt werden. Was zwischen diesen 22 Kapiteln geschrieben wurde, hat Künstler Robin Seur in 22 Gemälden dargestellt.
„Ich möchte damit die teils sehr schwierigen Bibeltexte verständlich machen“, nennt Seur einen der Gründe seiner Arbeit, die mit Pausen sieben Jahre in Anspruch nahm. Ein Bekannter habe mit ihm darüber gesprochen, dass bisher niemand die Offenbarung des Johannes ganz gemalt habe. Dies habe sein Interesse geweckt. „Teilszenen gibt es. Unter anderem hat Alfred Dürer 15 Holzschnitte gefertigt“, erklärt Seur. Er habe sich danach der Offenbarung intensiv gewidmet und sie interpretiert.
Kreative Hochphase in der Pandemie
„Mit dem ersten Teil hat sich Johannes leicht getan, die ersten sieben Kapitel beschreiben seine Zeitepoche.“ Danach sei ihm aufgefallen, dass die Texte schwieriger wurden. „Johannes wusste nicht, was er in seinen Visionen sah.“ Der 74-jährige Maler nahm es als seine Aufgabe an, diese Bibeltexte mit bildlichen Darstellungsformen zugänglicher zu machen. Sieben Kapitel interpretierte er im realistischen Stil. Diese Gemälde erinnern an Kirchenmalerei.
Ich möchte damit die teils sehr schwierigen Bibeltexte verständlich machen.
Was der Evangelist in Kapitel 8 bis 15 zu sagen hatte, nahm der Meister der Malkunst zum Anlass, sich bunt, komödiantisch und fantasievoll auszudrücken. „Dann kam der Moment, an dem ich nicht mehr weiter wusste“, erklärt der Künstler seine folgende „Auszeit“ vor der Vollendung der Offenbarung. Bis Corona kam: Mit der Pandemie begann für den Künstler eine Hochphase an Kreativität
Weltgeschehen vorhergesehen
Warum das so sei, erklärt er mit jenen Visionen des Johannes, die für ihn zweifelsfrei Wahrsagungen auf die Jetzt-Zeit seien. Corona, Waldbrände, Klimaerwärmung, Dürre, die Meeresverschmutzung, vermüllte Flüsse, die Gier nach Geld und Macht: Die Katastrophen, verursacht von Menschenhand, habe der Prophet vor 2000 Jahren vorhergesehen und beschrieben. Robin Seur, der unter der Zerstörung der Natur sehr leidet, setzte im dritten Offenbarungsteil seinen Pinsel dafür ein, die Weltgeschehnisse als Mahnung an die Menschen zu richten, es endlich besser zu machen.
Mit teils erschreckend intensiver Aussagekraft hat Seur die sieben Plagen auf die Leinwand gebannt. Krankheiten wie Corona, die Wasserverschmutzung, die Feuer auf Erden las er aus Johannes Zeilen und malte sie. „Alles, was prächtig und glänzend war, hast du verloren…“, heißt es im 18. Kapitel, wo die „Hure Babylon“ auf Gemälde 18 für den heute wie damals gleichen Mammon „Geldgier“ Patin steht.
Aber was ist mit Hitler, Stalin, Saddam Hussein und weiteren Diktatoren in Ketten? Ein Wunschtraum des Künstlers, der die grausamen Herrscher im Kapitel 20 knebelt, bewacht von einem schneeweißen Engel. Nummer 22 zeigt das (erhoffte) Happy End: Mit den Lebensbäumen kehrt das Paradies zurück. So steht es in der Bibel.
Zerstörung der Lebensgrundlage
Wo fängt die Fantasie an und wo hört die Realität auf? Eine Frage, die Robin Seur im dazugehörigen Buch seiner Johannes-Offenbarung stellt. Mit seinem nun fertigen Werk möchte er bewusst das Gespräch darüber in Gang setzen, was den Menschen dazu bringt, dass er trotz offenkundiger Warnungen weiterhin die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage vorantreibt.
Religiöses Ansinnen sei nicht seine Triebfeder gewesen, betont Robin. Es sei ein Beitrag zum Umdenken für alle, welcher Glaubensrichtung auch immer sie angehören. Der Künstler bietet seine 22 jeweils einen Quadratmeter großen Ölgemälde für Ausstellungen an, gern auch in Kirchen. Mit einem kleinen dazugehörigen Büchlein mit Abbildungen seiner Werke und den dazugehörigen Bibeltexten lädt er Interessierte ein, sich intensiver in die Materie zu vertiefen.
Die alte Schule der holländischen Malkunst
- Robin Seur wurde 1946 in Amsterdam geboren. Ab dem zarten Alter von acht Jahren malte er, als Kind galt sein Interesse den Tieren im Amsterdamer Zoo. Beruflich arbeitete Seur als Malermeister und Restaurateur.
- Seine Malereien gehören zur "alten Schule" der holländischen Malkunst, wo offensichtlich seine Gene verankert sind. Er hat mit seiner Familie auf allen Kontinenten der Welt gelebt und ist seit den frühen 90er Jahren als renommierter Künstler weltweit anerkannt.
- In Friedenfels hat Robin Seur eine neue Heimat gefunden, wo er seit vielen Jahren ein Atelier und eine Malschule betreibt. Fragen zur Offenbarung können per E-Mail an rseur[at]web[dot]de oder unter Telefon 09683/9299933 an den Künstler gerichtet werden. Mehr Informationen über Robin Seur im Internet (www.robin-seur.nl).
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