Der Naturpark Steinwald erhielt die Auszeichnung „Qualitätsnaturpark“ bei der Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Naturparke in der Lüneburger Heide als einer von 18 Naturparken für seine Qualitätsarbeit im Rahmen der „Qualitätsoffensive Naturparke“. Am Freitag überreichte Landrat Roland Grillmeier an die Verantwortlichen des Naturparks Urkunde und Zertifikat. Ein weiterer Meilenstein in der noch jungen Geschichte des Naturparks Steinwald. Naturpark-Vorsitzender Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg und Ranger Jonas Ständer freuten sich sehr und dankten allen, die im Vorfeld zum Erreichen des begehrten Siegels „Qualitätsnaturpark“ beigetragen hatten.
Die an der Qualitätsoffensive teilnehmenden Naturparke beantworteten mehr als 100 Fragen zu ihrer Arbeit im Bereich „Management und Organisation“ sowie in den vier Handlungsfeldern „Naturschutz und Landschaftspflege“, „Erholung und nachhaltiger Tourismus“, „Bildung und Kommunikation“ sowie „Nachhaltige Regionalentwicklung“. Jeder teilnehmende Naturpark wurde im Anschluss von einem sogenannten Qualitäts-Scout bereist, evaluiert und beraten. Um die Auszeichnung „Qualitätsnaturpark“ zu erhalten, musste ein Naturpark 300 von 500 möglichen Punkten erreichen. Zudem wurde die „Qualitätsoffensive Naturparke“ überarbeitet und ist in ihre vierte Phase gestartet. Der aktuelle Kriterienkatalog behält fünf Jahre seine Gültigkeit.
Wie die Verantwortlichen des Naturparks Steinwald weiter informierten, feiert die „Qualitätsoffensive Naturparke“ in diesem Jahr 15. Geburtstag. Entwickelt hat die Qualitätsoffensive der Verband Deutscher Naturparke mit Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Bereits 2006 fanden die ersten Evaluierungen statt. Die „Qualitätsoffensive Naturparke“ unterstützt die Naturparke in ihren Handlungsfeldern Schutz, Erholung, Bildung, Entwicklung sowie Management. Eine ständig steigende Qualität der Arbeit und Angebote der Naturparke ist ebenso das Ziel wie eine bessere Unterstützung ihrer Arbeit in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Im Bericht über die Evaluierung wurde vom Scout die geschlossene Waldlandschaft mit Nadelbäumen - durchsetzt mit schönen Buchenbeständen - im Steinwald hervorgehoben. In Erinnerung blieben von der Besichtigungstour im Sommer aber auch die Burg Waldeck und der Rundwanderweg des „Essbaren Wildpflanzenparks“. Neben den Artenhilfsprogrammen Kreuzotter und Arnika fand der Qualitäts-Scout bei seiner Pirsch zudem Gefallen an der Offenhaltung lichter Saumstrukturen durch Gehölzentnahme und Beweidung durch Rinder. Punkte brachten ferner die Biotopvernetzung durch das Anlegen von Hecken und die Renaturierung von Mooren. Bleibende Eindrücke hinterließen beim Scout zudem die Burgruine Weißenstein mit ihrem Panoramablick sowie die damals vorgelegten Auskünfte zur künftigen Infostelle auf der Grenzmühle, zur Glasschleif Pullenreuth und zum Oberpfalzturm.
Naturpark-Vorsitzender Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg und Ranger Jonas Ständer freuten sich bei der kleinen Feierstunde über die erfolgreiche Teilnahme des Naturparks Steinwald und betonten auch, dass durch die Evaluierung viele Tipps an die Verantwortlichen geflossen sind, wie zum Beispiel die Naturparkarbeit künftig noch erfolgreicher und präsenter gestaltet werden kann. Durch den Austausch mit Scouts und anderen Naturparken bekomme man zudem Hinweise und Anregungen zu verschiedenen Projekten.
Als „Qualitätsnaturpark“ wurden neben dem Naturpark Steinwald die Naturparke Altmühltal (Bayern), Am Stettiner Haff (Mecklenburg-Vorpommern), Ammergauer Alpen (Bayern), Bayerischer Wald (Bayern), Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen), Feldberger Seenlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern), Flusslandschaft Peenetal (Mecklenburg-Vorpommern), Harz (Sachsen Anhalt, Niedersachsen), Hoher Fläming (Brandenburg), Hohes Venn-Eifel (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz), Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See (Mecklenburg-Vorpommern), Nördlicher Oberpfälzer Wald (Bayern), Nossentiner/Schwinzer Heide (Mecklenburg-Vorpommern), Sauerland Rothaargebirge (Nordrhein-Westfalen), Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg) und Sternberger Seenland (Mecklenburg-Vorpommern) ausgezeichnet.
Der Naturpark Steinwald
- Zwei hauptamtliche Ranger betreuen den Naturpark Steinwald.
- Der Naturpark Steinwald umfasst 23.330 Hektar.
- Er beherbergt im Westen das Gebiet um Waldeck mit Waldecker Schlossberg, Anzenstein und Armesberg. Die alte von Nürnberg kommende Handelsstraße über Kemnath, Neusorg, Waldershof durch die Eger-Röslau-Senke trennt nach Nordwesten den Steinwald vom Fichtelgebirge. Im Norden reicht der Naturpark knapp bis Marktredwitz/Waldershof und zieht im Osten um das Basaltgebiet des Teichelberges herum entlang der Bahnlinie bis Wiesau.
- Er umfasst im Südosten das ausgedehnte Weihergebiet um Muckenthal und Schönhaid.
- Die Südgrenze des Naturparks verläuft mit der B 299 von der Autobahn beim Naturschutzgebiet Waldnaabtal bis Erbendorf mit dem Naturschutzgebiet Föhrenbühl und endet im Südwesten am Hessenreuther Wald bei Atzmannsberg.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.