Friedenfels
24.08.2022 - 13:04 Uhr

Der neue Karpfentrunk: bernsteinfarben, unfiltriert und unglaublich süffig

Die Verkostung des neuen Karpfentrunks brachte einen Vorgeschmack und weckte Erwartungen. Nach den Corona-Beschränkungen wünschen sich die Veranstalter, dass die Erlebniswochen Fisch wieder zu einem kulinarischen Höhepunkt werden.

Zum 26. Mal präsentierte vor Beginn der Erlebniswochen Fisch die Schlossbrauerei Friedenfels den Karpfentrunk. Das speziell gebraute Bier ist seit 1995 ein wichtiger Begleiter der Erlebniswochen Fisch. Bei der Vorstellung am Dienstagabend im Brauereimuseum in Friedenfels waren sich Verantwortliche, Fischzüchter und Bürgermeister aus dem Landkreis Tirschenreuth einig: Der Gerstensaft, gebraut nach dem Bayerischen Reinheitsgebot, wird auch in diesem Jahr die Erlebniswochen Fisch enorm bereichern.

Noch vor dem Anzapfen des ersten Holzfasses hatte Braumeister Christian Mitterbauer die Lacher auf seiner Seite. „Das Bier hat garantiert keine Gräten“, meinte der „Biermacher“ augenzwinkernd auf die Frage, wie es denn schmeckt. Das Anzapfen selbst im beeindruckenden Brauereimuseum wurde nach der Corona-Pause regelrecht zelebriert. Die Repräsentantin der Oberpfälzer Teichwirtschaft, Teichnixe Sophia Bächer, zeigte dabei, dass sie nicht nur mit Zepter und Fischernetz umgehen kann. Nachdem ihr Braumeister Christian Mitterbauer den großen Holzhammer ausgehändigt hatte, ließ sie bereits nach nur einem Schlag den kühlen dunklen Gerstensaft fließen.

Geschäftsführer Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg freute sich bei der Eröffnung, dass viele Repräsentanten der heimischen Fischwelt zum Anstich gekommen waren. Der Vorsitzende der Arge Fisch, Thomas Beer, hob in seinem Grußwort die lange Zusammenarbeit mit der Schlossbrauerei Friedenfels hervor, dankte für die Unterstützung und zeigte sich zuversichtlich, dass in diesem Jahr die Fischwochen wieder stattfinden können.

Stabile Preise

Nicht verschweigen wollte Thomas Beer aber die mittlerweile vielen Schwierigkeiten, mit denen die Oberpfälzer Teichwirtschaft zu kämpfen hat. „Neben teilweisem Wassermangel durch die Hitzesommer setzen Otter und Co. den Fischbeständen zu“, klagte der engagierte Arge-Vorsitzende. Die Folge aufgrund weniger Fische sei vermutlich aber „ein stabiler Preis“, meinte Thomas Beer.

Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler sagte in seiner Begrüßungsrede, dass es nach der coronabedingten Pause „im Land der 1000 Teiche mehr als legitim ist, wieder einen Karpfentrunk zu präsentieren“. Die Sorgen der Teichwirtschaft griff er auf und versprach, auch weiterhin für „die regionale Teichwirtschaft zu kämpfen“.

Erwähnt und immer wieder auch hervorgehoben wurde von verschiedenen Rednern während der Verköstigung, dass die bayerische Bierkultur eng verbunden sei mit Genuss und Lebensqualität. Gerade das Authentische und Traditionelle in Kombination mit nachvollziehbarer Herstellung werde von vielen Verbrauchern mittlerweile geschätzt und verstärkt nachgefragt, berichteten Verantwortliche und Ehrengäste.

Keine Karpfenkirchweih

Dass bei den Erlebniswochen Fisch, die am 25. September in Kemnath feierlich eröffnet werden, dennoch einiges anders ist als früher, zeigt das Fehlen der beliebten Kornthaner Karpfenkirchweih, wie an anderer Stelle anklang. Das alljährliche Kulttreffen wurde wegen möglicher Corona-Auflagen bereits vor Monaten abgesagt, berichtete Wolfgang Stock im Brauereimuseum gegenüber Oberpfalz-Medien. „Lediglich eine Schmankerlwoche sowie kleine Betriebsführungen werden in diesem Jahr angeboten“, wusste der Fischzüchter. Vorerst nicht fortgesetzt wird auch die Auflage des limitierten Bierkrugs zu den Fischwochen durch die Schlossbrauerei. „17 Stück, von 2003 bis 2019, sind bis jetzt erschienen“, berichtete hierzu Helmut Radimerski von der Schlossbrauerei und verwies ebenfalls als Hauptgrund auf die Pandemie.

Trotz der etwas weniger gewordenen Highlights zu den Fischwochen freute sich die zuständige Projektmanagerin vom Landratsamt für das Fischwirtschaftsgebiet Tirschenreuth, Dr. Mariya Ransberger. „Ich bin froh, dass wir die Fischwochen normal öffnen und vieles durchführen können“, betonte sie gegenüber Oberpfalz-Medien.

Wassermann folgt auf Teichnixe

Übergeben werden sollte bei der Bierverkostung das Zepter von Teichnixe Sophia Bächer an Wassermann Philipp Sommer. Nachdem Bächer vier Jahre die Oberpfälzer Teichwirtschaft repräsentiert hatte, wäre erstmals ein männlicher Vertreter an der Reihe gewesen. Wegen Krankheit wurde die Übergabe aber verschoben, wie Sophia Bächer gegenüber Oberpfalz-Medien informierte. Sie selbst zeigte sich glücklich über das Amt, „wenngleich wegen Corona weniger Auftritte als früher waren“. Auch dass nach neun weiblichen Vertretern seit 1999 erstmals ein Wassermann künftig an vorderster Front steht, freute die demnächst scheidende Teichnixe.

 
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