Naturpark Steinwald, Bund Naturschutz und Steinwaldia Pullenreuth gehen auch nach der Pandemie gemeinsame Wege. Sie bieten 2023 ein interessantes Veranstaltungsprogramm. Start ist am Samstag, 4. Februar.
Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" zur Artenvielfalt hat den Begriff der Wildbiene ins Bewusstsein vieler Menschen gebracht. Die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz stellt das Thema zum Auftakt des gemeinsamen Veranstaltungsprogramms deshalb erneut in den Mittelpunkt. Bei einem Lichtbildervortrag am 4. Februar, Beginn 19 Uhr in der Glasschleif Pullenreuth, kann man hier mehr erfahren. Der leidenschaftliche Naturfotograf Siegfried Steinkohl hat in den vergangenen Jahren intensiv nach den nützlichen Tieren Ausschau gehalten und ihr Verhalten mit der Kamera eingefangen. Das Ergebnis sind teils einzigartige, eindrucksvolle Bilder. Bei der Schau, die mit Videosequenzen umrahmt wird, gibt der Referent nähere Auskunft zu seinen Ablichtungen. Bei seinen Streifzügen durch die Natur ging Siegfried Steinkohl den Fragen nach, was unterscheidet Wildbienen von der Honigbiene, wo kommen sie vor, wie leben sie und warum sind sie so wichtig für die Menschen?
Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien verweist der Naturfotograf darauf, dass es in Deutschland über 580 verschiedene Arten von Wildbienen gibt. Bei seinem Vortrag rückt er ihre Lebensweise und Fortpflanzung, ihre Spezialisierung auf bestimmte Blütenpflanzen und Nistplätze in den Fokus. "Wildbienen sind ausgesprochene Spezialisten", sagt der Hobbyfotograf, der unzählige Stunden mit der Kamera hinter ihnen her war. Steinkohl weiß, dass die Hälfte der Arten in Gängen im Boden auf sonnigen, trockenen und vegetationsarmen Flächen oder Abhängen brütet. In die mit Blütenpollen vorbereiteten Brutzellen dieser Gänge, die bis zu einen Meter tief gegraben werden können, wird meist ein einzelnes Ei gelegt. Nach Entwicklung der Larve und Verpuppung schlüpft meist im folgenden Jahr ein erwachsenes Tier. Ein kleinerer Teil der Wildbienen nistet in vorhandenen Ritzen, Spalten, Röhren oder in abgeblühten Stängeln von Pflanzen. Die Spezialisierung zeigt sich auch bei der Auswahl der Blütenpflanzen, unterstreicht der Hobbyfotograf. Der teilweise große Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die Zerstörungen von Kleinstrukturen sowie die zunehmende Versiegelung der Landschaft hätten zu einem großen Artensterben geführt. Zahlreiche Tipps für Naturfreunde präsentiert Steinkohl in seinem Vortrag. So verweist er darauf, dass mit etwas Geduld jeder Gartenbesitzer oder Naturliebhaber Wildbienen bei der Nahrungssuche und beim Brutverhalten beobachten kann. Zeigen will er zudem, wie Einzelne und die Gesellschaft zum Artenschutz beitragen können. Anregungen zum Bau eines Bienenhotels, für die Gestaltung eines Naturgartens und insektenfreundliche öffentliche Flächen bereichern den Vortrag.
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