Fuchsmühl
10.03.2023 - 11:57 Uhr

Fuchsmühler feiern und bereiten sich auf neues Holzschlacht-Festspiel vor

Die Marktgemeinde Fuchsmühl erinnert in Kooperation mit der Laienspielgruppe an ein denkwürdiges Ereignis: die Fuchsmühler Holzschlacht. 2024 gibt es dazu ein neues Festspiel. Die Vorbereitungen für die Uraufführung laufen.

Alle zehn Jahre rückt in der Marktgemeinde Fuchsmühl ein tragisches Ereignis in den Fokus, das sich Ende Oktober 1894 in der Waldabteilung Schrammlohe (nahe Herzogöd) zutrug. Rebellierende Fuchsmühler waren in den Wald gezogen, um das ihnen zustehende, vom Baron jedoch verweigerte Rechtholz zu schlagen. Die vom damaligen Bezirksamtmann Johann Nepomuk Wall angeforderten Soldaten - sie sollten für Ruhe und Ordnung sorgen - richteten ein Blutbad an. Georg Stock und Leonhard Bauer erlagen ihren Verletzungen.

Schon seit einiger Zeit laufen Planungen für das Gedenkjahr 2024. In den Adventstagen 2022 warb die für das Festspiel zuständige Laienspielgruppe (LSG) Fuchsmühl um einen Autor für ein neues Bühnenstück. Vor einigen Wochen gaben die verantwortlichen Vertreter der LSG dafür grünes Licht. Mit eingebunden wurden die Marktgemeinde Fuchsmühl und Bürgermeister Wolfgang Braun. Den Namen des Verfassers und den Titel des neuen Festspiels, das mindestens an drei Abenden aufgeführt werden soll, verriet Braun in der aktuellen Kartellsitzung der Fuchsmühler Vereine noch nicht.

Bekanntgegeben wurde aber bereits der Termin für die Uraufführung des Festspiels, die am 5. Oktober in der Fuchsmühler Mehrzweckhalle stattfinden wird. Wiederholt wird das Theaterstück am 11. und 12. Oktober 2024. „Ende Oktober 2024 wird es auch einen Festakt geben“, informierte Wolfgang Braun. Zudem werde man, so der Bürgermeister, „die Holzschlacht ins Bürgerfest 2024, in welcher Form auch immer, mit einbinden“.

Gut gefülltes Bürgerfestkonto

Damit war das Stichwort Bürgerfest 2024 gefallen, das am 22. und 23. Juni beim Rathaus gefeiert werden soll. Den aktuellen Stand des Bürgerfestkontos bezifferte Braun auf 16.713,10 Euro. Man habe gespart, jetzt könne man wieder investieren, kam Braun auf die geplanten und in der Sitzung einstimmig beschlossenen Anschaffungen zu sprechen. Bestellt werden ein neues acht mal zwölf Meter großes Zelt, zudem vier Gastro-Sonnenschirme mit Zubehör, ferner – nach kurzer Diskussion - auch fünf Sitz- und Tischgarnituren. Das Guthaben sei dann verbraucht.

Muskelkraft statt Kran

Wie soll der Maibaum künftig aufgestellt werden und welcher Verein darf bei diesem Anlass die Bewirtung übernehmen? Mit diesen Fragen beschäftigte man sich bei der Kartellversammlung intensiv. Bürgermeister Braun bedauerte, dass man nicht auf alle Wünsche, was den Ablauf des Maibaumaufstellens anbelangt, eingehen könne. Seine Bilanz in Sachen Maibaum fiel sachlich aus: „In den letzten Jahren konnten wir den Maibaum ordentlich aufstellen. Er stand gerade und fiel nicht um.“ Für eine Änderung sah er keine Veranlassung.

Doch wich der Ablauf beim Maibaumaufstellen zuletzt von der gewohnten Form ab. Grund dafür waren die Corona-Auflagen. Anstatt mit Schwalben, wie es in Fuchsmühl Tradition ist, wurde das Frühlingssymbol voriges Jahr mit Maschinenunterstützung aufgerichtet. Dies sollte aber eine Ausnahme bleiben, deutete Braun seine Sicht an: „Das Aufstellen mit Schwalben, begleitet von der Blasmusik, war immer ein schöner Akt.“ Brauns Aussage folgte eine von ihm gestellte Anfrage: „Welcher Verein würde sich bereiterklären, den Maibaum aufzustellen? Benötigt werden an den Schwalben mindestens 20 Mann.“ Besser wären 30 kräftige Helfer, korrigierte Braun. „Die Bergwacht meldet sechs Leute“, erklärte deren Vertreter Heinrich Schärl. Mit „grundsätzlich bereit“ kommentierten die Motorradfreunde ihre Mitwirkung. Für Schwalben sprach sich auch der Vorsitzende der Feuerwehr, Sebastian Käs, aus. Einige Männer fehlten noch. Die erlösende Rückmeldung kam von der SG Fuchsmühl per Mobiltelefon: Vorsitzender Philipp Gerg meldete an seinen Vereinskollegen Wolfgang Eiglmeier 10 bis 15 Mann. Bürgermeister Braun atmete auf: „Dann ist das Maibaumaufstellen gerettet.“ Für die Bewirtung beim begleitenden Fest standen zwei Vereine bereit. Freundschaftlich ließ die Bergwacht den Motorradfreunden den Vortritt. „Wenn wir für 2024 den Zuschlag bekommen, ist das in Ordnung“, sagte Bergwachtmitglied Heinrich Schärl.

Feuerwehr-Jubiläum

Bereits seit einiger Zeit laufen die Vorbereitung für das Jubiläum „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr“. Nähere Informationen lieferte Vorsitzender Sebastian Käs. Starten werde man am 20. Mai mit einem Festkommers. Vom 23. bis 25. Juni steige das Festwochenende mit Gedenkgottesdienst, Zeltbetrieb und großem Umzug durch die Straßen Fuchsmühls. Der Vorsitzende der Feuerwehr versprach: „Es wird ein Fest für Fuchsmühl.“ Helfende Hände seien immer willkommen. Zum Ausschank komme ein in Wunsiedel eigens für die Feuerwehr gebrautes Festbier.

Ferienprogramm 2023

„Die Vereine waren super bemüht. Es war ein Highlight“, warf Braun einen Blick auf das zurückliegende Ferienprogramm. Noch am Sitzungsabend erklärten sich Feuerwehr, Schäferhundefreunde, Bergwacht, CSU-Ortsverband, Freie Wähler und die SG Fuchsmühl wieder bereit, für ein buntes Angebot in den Sommerferien zu sorgen. Einen Beitrag leiste auch die Marktgemeinde Fuchsmühl, versprach Wolfgang Braun.

Ein Blick auf weitere Veranstaltungen: Geben wird es wieder ein Frühjahrs- und Herbsttheater, Starkbierabend, Pfarr- und Vereinsfeste, Kirchweihtanz, Radlwallfahrt und ein Johannisfeuer auf einer Wiese beim Freizeitgelände Waldbadeweiher.

 
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