Lange musste der SPD-Ortsverein Fuchsmühl auf diesen Abend warten. Schuld daran hatte die Corona-Pandemie. Höhepunkte des Festaktes zum 100-jährigen Bestehen des Ortsvereins waren der Besuch und die Ansprache von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und die Ehrung verdienter Mitglieder. Für einen würdigen Rahmen sorgten der gute Besuch in der Mehrzweckhalle, Nachwuchspianistin Amelie Gailer aus Kastl und die Blaskapelle Falkenberg.
Bereits beim Eintreffen von Ehrengast Kevin Kühnert wurde deutlich: Für den 32-Jährigen war es mehr als nur Pflichtaufgabe. Kühnert schüttelte viele Hände, Erinnerungsfotos wurden geschossen. Der Generalsekretär bot das Du an und nutzte das Treffen, um Menschen aus der Region kennenzulernen. Der Einladung gefolgt waren auch mehrere SPD-Ortsvereine, Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch, Landtagsabgeordnete Annette Karl und Vertreter des SPD-Kreisverbandes. Es gratulierten die Bezirksvorsitzende der Sozialdemokraten, Carolin Wagner, ferner Bürgermeister Wolfgang Braun und MdB Uli Grötsch. Den Reigen ergänzte Ortsvorsitzender Udo Fürst.
Kevin Kühnert dankte dafür, dass er sich einbinden dürfe in eine Reihe von Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Hans-Jochen Vogel, die Fuchsmühl besuchten. "Ich werde Fuchsmühl und die Region in sehr guter Erinnerung behalten", sagte er auch mit Blick auf die Sympathie, mit der man ihn willkommen hieß. Er müsse dafür nicht immer hierher kommen, "was ich sehr gerne tun würde“, erinnerte Kühnert an eine Alternative: Das Oberpfälzer Viertel im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg. „Falls ich einmal Sehnsucht nach dem Ortsverein Fuchsmühl und der ganzen Region habe, fahre ich nach Marienfelde und steige am Tirschenreuther Ring aus, gehe rüber zum Erbendorfer Weg und Fuchsmühler Weg, und freue mich, sagen zu können: Hier bin ich schon vor Ort gewesen.“ Kühnert betonte ausdrücklich, dass er dafür die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen werde.
Sukzessive arbeitete er in seiner Rede aktuelle Themen ab. In Kühnerts Blickwinkel gerieten die Auswirkungen infolge des Kriegs in der Ukraine. Man werde nicht zulassen, versicherte Kevin Kühnert, „dass die Solidarität auseinanderfliegt“. Man brauche Menschen, die sich organisieren. „Das ist nicht selbstverständlich.“ An einem Auseinanderbrechen der Gesellschaft könne niemand Interesse haben. „Danke für die Opfer, für die Zeit und die Ressourcen, die ihr dafür bereitstellt.“ Kühnert lobte die gelebte Demokratie im Gastgeberort. Beweis sei die Anwesenheit der Marktgemeinderäte aller Fraktionen um CSU-Bürgermeister Wolfgang Braun. Stehende Ovationen und ein Gastgeschenk waren der Lohn für Kühnerts emotionale Festansprache.
Ausgezeichnet wurden bei der Jubiläumsveranstaltung langjährige Mitglieder der SPD Fuchsmühl. Die Würdigungen nahm Vorsitzender Udo Fürst vor. Glückwünsche überbrachten SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, MdB Uli Grötsch und MdL Annette Karl. Urkunden und je eine Nadel für 25 Jahre Treue erhielten Rainer Bleistein und Siegfried Trottmann. Entschuldigt hatten sich Matthias Schnurrer, Bernd Spörrer und Efi Vogel (die Ehrungen werden nachgeholt). 40 Jahre Mitgliedschaft: Minne Weiß. Geehrt wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft Arno Sattler. Entschuldigt hatte sich Helga Robl. Nachgeholt wird auch die Ehrung von Hannelore Bienlein-Holl, die der SPD seit 55 Jahren angehört. Bienlein-Holl hatte sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt. Heinrich Ulrich sen. freute sich über eine besondere Auszeichnung für 70 Jahre Mitgliedschaft.
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