Margherita Lotti - später bekannt als heilige Rita - starb am 22. Mai 1447. Alljährlich zum Todestag erinnert man an vielen Orten an die Heilige. Vor rund vier Jahrzehnten, damals noch unter der seelsorgerischen Obhut der Augustiner, fügte man auch dem Fuchsmühler Feiertagskalender ein Rita-Fest hinzu. Den diesjährigen Festtagen vorangegangen war eine Novene, um sich auf die am vergangenen Freitag begonnenen drei Festtage vorzubereiten.
Sankt Rita und Rosen gehören zusammen. Einer Überlieferung nach erblühten sie an einem frostigen Wintertag. Mit frischen Rosen waren nun die Rita-Kapelle und der Altarraum der Wallfahrtskirche "Maria Hilf" geschmückt. Den Gottesdienst am Samstag gestaltete Monsignore Martin Neumaier aus der Pfarrei Premenreuth. Pfarrer Joseph und Pater Martin (Fuchsmühl) feierten die übrigen Gottesdienste.
Anmeldung und Maskenpflicht
Für die Sonntagsmesse um 10.15 Uhr konnte die Wallfahrtspfarrei Regionaldekan Manfred Strigl aus Johannisthal gewinnen. Musikalisch gestaltet wurde die Sonntagsfestmesse von einer kleinen Besetzung des Kirchenchores. An der Orgel wirkte Werner Fritsch. Wegen der derzeit geltenden Corona-Vorschriften hatte man die Gläubigen um vorherige Anmeldung gebeten. Streng beachtet wurden neben der Maskenpflicht auch die geforderten Desinfektions- und Abstandsregelungen.
Entgegen der alljährlichen Tradition fand das Rita-Fest heuer aber nicht am Namenstag der stigmatisierten Volksheiligen, sondern eine Woche später statt. „Die Katholische Kirche feiert heute am Sonntag nach Pfingsten das Dreifaltigkeitsfest. Wir in Fuchsmühl feiern zudem das Rita-Fest“, betonte Pfarrer Joseph am Beginn des Gottesdienstes um 10.15 Uhr. Gestaltet wurde die Festmesse von Regionaldekan Manfred Strigl, der seine Gitarre dabei hatte.
„Ist das Leben wirklich ein Traum? Sind manchmal Träume nur Schäume, wird mit den Träumen nicht auch gespielt?“
„‘s Leben is‘ wia a Traum“, erinnerte Strigl a cappella singend an die bekannte Liedzeile der "Spider Murphy Gang". „Das Leben, vor allem wenn man Harmonie spürt und alles geordnet läuft, ist wie ein Traum“, stellte der Festprediger aus Johannisthal in seiner Ansprache fest. Strigl fügte seiner Feststellung jedoch ein betontes Aber hinzu: „Ist das Leben wirklich ein Traum? Sind manchmal Träume nur Schäume, wird mit den Träumen nicht auch gespielt?“ Nicht erfüllte Träume und Enttäuschungen waren die Stichworte, um den Bogen hin zu den Schicksalsschlägen im Leben der heiligen Rita zu spannen. „Deren Traum, in ein Kloster einzutreten, um Gott ganz nahe zu sein, erfüllte sich nicht sofort.“ Rita, so Strigl, habe versucht, zu versöhnen und zu vergeben. Bitte, danke und verzeih seien wichtige Worte, zitierte er Papst Franziskus.
Gesegnete Rosen
„Das Leben ist wie ein Traum“, kam er erneut auf die Liedzeile am Anfang seiner Predigt zu sprechen. „Die Fürsprecherin in ausweglosen Situationen, Rita, hätte diese Liedzeile keinesfalls leichtfertig bestätigt“, mutmaßte der Festprediger mit Blick auf ihre bewegte Lebensgeschichte. „Nicht ohne Grund wird sie in Fuchsmühl besonders verehrt.“ Strigl schloss mit einem Lied, das Lothar Zenetti in den 1970er Jahren verfasst hatte: „Wie ein Traum wird es sein, wenn der Herr uns befreit zu uns selbst und zum Glück seiner kommenden Welt.“ Strigl begleitete sich beim Singen mit der Gitarre.
Gesegnet wurden auch wieder die angebotenen Rita-Rosen, -Kerzen und -Devotionalien. Die Ritas unter den Gläubigen wurden von Regionaldekan Manfred Strigl und Pfarrer Joseph mit je einer zuvor gesegneten Rose beschenkt. Seinen Ausklang fand das Fuchsmühler Rita-Fest mit einer Nachmittagsandacht zu Ehren der Volksheiligen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.