In vielen Pfarreien erinnern Kreuze mit der Inschrift „Rette deine Seele“ und den entsprechend eingravierten Jahreszahlen an zurückliegende Volksmissionen. Auch in Fuchsmühl steht so ein Symbol, das nun eine augenfällige Aufwertung erfahren hat.
Die in Fuchsmühl bislang letzte von insgesamt fünf Missionen fand vor neun Jahren statt – im Jubiläumsjahr „325 Jahre Wallfahrt“. Begleitet wurde das damalige Glaubensangebot von einigen Passionisten-Patres aus Schwarzenfeld in der Oberpfalz. Volksmissionen, so verrät das Missionskreuz, fanden in Fuchsmühl zuvor auch in den Jahren 1948, 1957, 1969 und 1990 statt.
Erstmals ziert das schlichte Missionskreuz, es steht an der Südwand der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“, ein farbiger Korpus. Beim Abbild des gekreuzigten Gottessohnes handelt es sich um eine Spende des 71-jährigen Wand- und Illusionsmalers Alfons Schraml aus Waldershof. Der gebürtige Hohenharder erlernte in den 1960er Jahren bei Thomas-Porzellan (Waldershof) den Beruf des Kerammalers. Als leitender Angestellter und Ausbilder war er zuletzt für ein Wunsiedler Siebdruckunternehmen, zusätzlich auch als Design- und Dekorentwickler für eine Porzellanfabrik in Schirnding tätig.
Vor 27 Jahren eröffnete der Künstler in Waldershof ein Litho- und Design-Studio. In dieser Werkstatt wurde auch der Korpus Christi gefertigt, handgemalt auf einer Aluminium-Tafel. Anlass für die Spende war Schramls persönliche Nähe zur Pfarrei Fuchsmühl. Oft besucht er auch die Gottesdienste in der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“.
Vor der Segnung erhielt das Missionskreuz einen neuen Farbanstrich. Diese Aufgabe übernahm der Kirchenpfleger und Bürgermeister von Fuchsmühl, Wolfgang Braun. Zusammen mit Helfern erledigte er auch die Gerüstarbeiten, um den Korpus gefahrlos an Ort und Stelle bringen zu können.
Mit dem Segen Gottes ausgestattet und seiner Bestimmung offiziell übergeben wurde das neugestaltete Gesamtensemble nach dem Sonntagsgottesdienst von Pfarrer Joseph. Diese besondere Spendenübergabe nutzten der Seelsorger, der Kirchenpfleger und die Kirchenverwaltung, um sich beim Gestalter Alfons Schraml persönlich zu bedanken.
Römisch-katholische Volksmission
- Vorläufer: mittelalterliche Buß- und Sittenprediger
- Begriff: Mission wurde als päpstlicher Auftrag zur Glaubensverbreitung verstanden
- Beauftragte: Angehörige von Orden wie Jesuiten, Oratorianern, Barnabiten, Kapuzinern oder Redemptoristen
- Hochblüte: zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Dauer: empfohlen alle 10 Jahre, Dauer 2 Wochen
- Inhalt: Andachten und Predigten zu zentralen Glaubenswahrheiten und religiös-sittlichen Verpflichtungen, Hinführung zur Generalbeichte und gemeinsamen Kommunion
- Missionskreuz: zum Abschluss häufig mit der Aufschrift "Rette deine Seele" und der Jahreszahl in der Pfarrei errichtet
- Weiterentwicklung: nach dem Zweiten Weltkrieg modernere Formen mit Zeltmissionen und mobilen Veranstaltungen















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