Yvonne Scheckenbach und Stephanie Köppl arbeiten im Kinderhaus St. Marien. Vor wenigen Augenblicken sind sie mit den Kindern an der Kapelle "Maria Frieden" angelangt. Das kleine Kirchlein am östlichen Steinwaldrand liegt nur wenige Gehminuten vom Kindergarten entfernt. Dort steht auch ein Pavillon, wo die Fußgruppe vom Geschäftsführer des Naturparks Steinwald, Ernst Tippmann, bereits erwartet wird. Begleitet wird er von Amelie Nöth und Jonas Ständer, die sich als neue Naturpark-Ranger vorstellen.
Ab ins Gehölz
Seit Anfang Juli ist das Duo als Ansprechpartner für den Steinwald und dessen Orte zuständig. Noch aber fehlt die einheitliche Kleidung, an der man sie künftig als solche auch erkennen wird. Das aber stört die kleinen Naturfreunde und die Kindergarten-Erzieherinnen nicht. Ihr Ziel ist das Gehölz, um sich dort - gemeinsam mit den Steinwald-Fachleuten - der Waldboden-Forschung, besonders aber den Blättern, Rinden und Zweigen, zudem auch den kleinen Tieren zu widmen, die sie dort finden und von den Naturpark-Rangern auch erklärt bekommen.
Und natürlich gibt es auch Informationen zum Aufgabengebiet der Naturpark-Ranger. Dazu zählen Beratung von Landbewirtschaftern zu besonderen Lebensräumen und Arten sowie im Hinblick auf nachhaltige naturverträgliche Landnutzungsformen und Schutzmaßnahmen, Gebietskontrollen, Koordinierung und Überwachung von Maßnahmen des Naturschutzes, der Landschaftspflege sowie der Einrichtungen und Infrastruktur des Naturparks. Hinzu kommen: Beratung von Erholungssuchenden, Sportlern und weiteren Freizeitnutzern zu naturschutzfachlichen Fragen und zum Aufenthalt in der Natur im Sinne eines naturverträglichen Landschaftserlebens, Entwicklung und Umsetzung von Besucherlenkungskonzepten.
Führungen
Nicht minder wichtig: Besucherinformation und -beratung im Gelände, Führungen für Schulklassen, Kindergärten, Fachpublikum und Naturparkbesucher, Öffentlichkeitsarbeit und Organisation sowie Betreuung von Infoständen auf Märkten, Messen, Veranstaltungen sowie Aufbau und Betreuung von Juniorranger- und Freiwilligenprogrammen. Auch leisten die Naturpark-Ranger Unterstützung bei der Erfassung und Organisation von Monitoringdaten und Datenhaltung (Entwicklung Leitarten, einwandernde Arten, Naturschutzprojekte). Allgemeine Aufgaben: Intensive Zusammenarbeit mit Kommunen, Bildungseinrichtungen, Naturschutz- und Tourismusakteuren und weiteren Verbänden im Gebiet des Naturparks, Unterstützung der Geschäftsstelle bei organisatorischen und logistischen Aufgaben.
Naturpark-Ranger stellen sich vor
Amelie Nöth ist unverheiratet. Sie stammt aus Gemünden am Main (Landkreis Main-Spessart), derzeit wohnt sie in Marktredwitz. "Ich bin naturverbunden, abenteuerlustig und gesellig", beschreibt sich die neue Naturpark-Rangerin mit wenigen Worten. Den "Bachelor of Engineering" im Studiengang Umweltsicherung erlangte die 23-Jährige an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Als ihre Hobbys nennt sie Wandern, Reiten, Kajak fahren, Chorsingen und Badminton spielen. "Schon seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und möchte möglichst viel darüber lernen. Daher fiel meine Wahl auf den Studiengang Umweltsicherung, der die Fachbereiche Zoologie, Botanik, Geologie, Gewässer- und Bodenkunde miteinander verbindet."
Am Ranger-Beruf interessieren sie die vielseitigen Aufgabenbereiche und die häufige Außendiensttätigkeit in einem - so Nöth - "landschaftlich einzigartigen Umfeld." Es sei ihr auch ein persönliches Anliegen, zum Erhalt der Naturlandschaften, wie der des Steinwaldes, und zum Schutz der heimischen Flora und Fauna beizutragen. "Ich möchte aber auch andere für den Naturraum hier begeistern und für einen verantwortungsbewussten Umgang sensibilisieren."
Jonas Ständer wuchs in Steelen (Nordrhein-Westfalen) auf. Der verheiratete Münsterländer ist 30 Jahre alt und Vater eines fünfjährigen Sohnes. Zusammen mit seiner Familie lebt der gelernte Großhandelskaufmann und Berufsjäger in Friedenfels. "Als ausgesprochener Familienmensch, wie ich es bin, möchte ich daher auch viel Zeit mit meiner Frau und meinem Kind, aber auch mit unseren Freunden, wenn möglich in der Natur, verbringen. Zudem schätze ich gutes Essen und ausgedehnte Feiern und Feste." Wie Jonas Ständer versichert, fühle er sich in der Oberpfalz gut aufgehoben.
"Als schon immer von der Natur begeisterter Mensch hatte ich bereits früh über meinen Vater und einen Bekannten meines Opas Bezug zu den Themen Angeln und Jagen. Intensiv engagierte ich mich in beiden Bereichen und legte die entsprechenden Prüfungen ab." Bald sei ihm auch bewusst geworden, dass seine berufliche Zukunft "im Grünen" liege. Also beschritt er, nach einer kaufmännischen Ausbildung, den Weg des Revierjägers, wo er auch mit den Steinwald-Revieren der Friedenfelser Güterverwaltung in Berührung kam. "Hier fand ich dann auch die Liebe meines Lebens."
Ständer ergänzt: "Durch meine Tätigkeit als Dozent in einer Jagdschule wurde mir regelmäßig nachgesagt, ich könne Dinge gut weitergeben und verständlich erklären. Daher lag es nahe, mich bei der Ausschreibung der Rangerstelle im Naturpark Steinwald zu bewerben. Glücklicherweise klappte es, so dass ich mich in Zukunft mit den spannenden und vielseitigen Aufgaben beschäftigen darf." Ranger seien Mittler zwischen den Menschen und der Natur.
Ab sofort ist das Büro des Naturparks Steinwald in der Fuchsmühler Marienstraße 41 mit Amelie Nöth und Jonas Ständer besetzt. Zu erreichen sind die Naturpark-Ranger unter folgenden Telefonnummern: Amelie Nöth, 09 634 /7 078 930 , Jonas Ständer, 09 634 /7 078 929 . Termine: nur nach Vereinbarung.
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