Fuchsmühl
24.07.2023 - 12:20 Uhr

Über 400 Teilnehmer bei Fahrrad-Sternwallfahrt nach Fuchsmühl

Weshalb die Gläubigen vor dem Gottesdienst "Eintrittskarten" lösen mussten, sollten sie noch erfahren. Der Stempel, der ihnen bei der neunten Fahrrad-Sternwallfahrt auf die Hand gedrückt wurde, trug die Aufschrift „Glaube vernetzt“.

Viele, die am Sonntag aus allen Himmelsrichtungen per Rad, Auto oder zu Fuß unterwegs waren, hatten ein Ziel: Die Wallfahrtskirche Maria Hilf in Fuchsmühl. Es waren wohl mehr als 400 Gottesdienstbesucher. Stühle und Bierbänke wurden herbeigeschafft. Sitzplätze wurden auch im Altarraum angeboten, weil es im Kirchenschiff eng wurde.

„Uns ist es wichtig, dass es ein besonderes Glaubensfest ist, eine Rad-Sternwallfahrt, die unter dem Thema 'Glaube vernetzt' steht und die Tiefe unserer christlichen Gemeinschaft unterstreicht und hervorhebt“, betonte die Mitorganisatorin von der Radsportgruppe Immenreuth, Elvira Kastl, gegenüber Oberpfalz-Medien. Erstmals mit dabei waren Radgruppen aus Windischeschenbach und Vorbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Allein rund 100 Frauen und Männer waren von Immenreuth, Kirchenlaibach und Kulmain aus aufgebrochen. Die weiteste Anreise (85 Kilometer einfache Strecke) hatte ein Radler aus Kümmersbruck bei Amberg. Per Auto angereist war eine fünfköpfige Delegation der Assisi-Schwestern von der Kongregation Maria Immaculata aus Eggolsheim in der Fränkischen Schweiz, die eine Wallfahrtskerze und wenig später ein Fischernetz – als Symbol des Glaubensnetzwerkes – zum Altar bringen durften.

In Radler- und Sonntagskleidung

„Es ist schön, dass Sie aus allen Himmelsrichtungen hierher gekommen sind, um Gott zu loben und zu preisen“, freute sich der Fuchsmühler Seelsorger Pfarrer Joseph. Neben ihm hatten Pfarrer Manfred Strigl und Pater Martin Platz genommen. Vor ihm saßen oder standen mehr als 400 Gläubige in Radler- oder Sonntagskleidung. Unter die Gläubigen gemischt hatte sich der Manager der Steinwald-Allianz, Martin Schmid, dessen Team die Wallfahrt mit organisiert hatte. In den vorderen Kirchenbänken neben Bürgermeister Wolfgang Braun aus Fuchsmühl: das Schirmherrenduo der vor zehn Jahren ins Leben gerufenen Rad-Sternwallfahrt, Landrat Roland Grillmeier aus Mitterteich und Gerd Schönfelder aus Kulmain.

In die Rolle einer Reporterin schlüpfte Elvira Kastl. Sie befragte Landrat Grillmeier, Pfarrer Strigl und Monika Kainz von der Immenreuther Radsportgruppe, was es heißt, „im Glauben vernetzt" zu sein. Interviewt wurde auch eine der Assisi-Schwestern aus Indien: „Im Glauben vernetzt zu sein, heißt für mich, weltweit mit allen Christen im Glauben verbunden und in der Liebe und im Gebet mit der ganzen Welt vereint zu sein.“ Die Ordensfrau fügte hinzu: „Ich möchte am Reich Gottes hier auf Erden mitbauen, sei es heute in Fuchsmühl, bei uns in Indien oder überall auf dieser Welt." Die 27 Vertreter und Vertreterinnen der Radfahrgruppen begrüßte Schirmherr Gerd Schönfelder persönlich. Ein weiteres Netz, bestehend aus bunten Fäden, ergänzten sie mit ihrem Ortsschild, um die 27 Radsportgruppen symbolhaft miteinander zu vernetzen.

Arme heben und winken

Die Ansprache hielt Pfarrer Manfred Strigl. Nicht fehlen durfte das Wallfahrerlied „Ja zur Wallfahrt sind wir hier, mit dem Radl kommen wir. Offen ist die Kirchentür“ mit der Originalmelodie „Ja, mir san mit’m Radl da". Beim Friedensgruß kamen die „Eintrittskarten“ in Form eines Stempels zum Einsatz. „Bitte heben Sie die Arme, winken und zeigen wir, dass wir im Glauben vernetzt sind.“ Der Stempel sei ein Zeichen dafür, dass wir „Gottes Netzwerker sind und seinen Frieden und den Glauben in die Welt tragen“, unterstrich Elvira Kastl, die den Auftrag erhalten hatte, den Friedensgruß zu gestalten.

Vor dem Schlusssegen folgte ein überraschender Programmpunkt. Angekündigt wurde der Beitrag zuvor von Pfarrer Strigl als "Sister Act". Unter den Singkreis Cantiamo mischten sich die Assisi-Schwestern. Gemeinsam sangen sie "I will follow him". Die Gläubigen wurden in der Kirche, die Fahrräder und Erinnerungsplaketten am unteren Parkplatz des Jugendheimes gesegnet.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.