Fürnried/Birgland
06.02.2025 - 11:50 Uhr

Pfarrer Andreas Utzat geht nach 21 Jahren im Birgland in Rente

Es braucht Gottesdienste an schönen Orten, wenn Kirche Spaß machen soll: Pfarrer Andreas Utzat beherzigt das, als er sich von seiner Gemeinde im Birgland verabschiedet. Eine Urkunde des evangelischen Landesbischofs macht es offiziell.

Zum 1. April 2025 geht Pfarrer Andreas Utzat in Rente. Aus diesem Anlass gab es am Samstag einen Festgottesdienst im Dorfstodl in Matzenhof mit anschließendem gemütlichen Beisammensein. Dabei versorgte die Dorfgemeinschaft Matzenhof und Gronatshof die zahlreichen Gäste.

Zum 1. Mai 2004 war Andreas Utzat von der Militärseelsorge auf die Stelle des Pfarramtsleiters nach Fürnried (Gemeinde Birgland) gewechselt. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehörten von da an die drei Kirchen in Fürnried, Schwend und Poppberg, zwei Kindergärten, ein Simultanfriedhof, zwei Gemeindehäuser, zwei Posaunenchöre, zwei Kirchenchöre sowie weitere Chöre. Doch damit nicht genug: Er übernahm auch den Vorsitz des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins, arbeitete in der Notfallseelsorge und als stellvertretender Dekan des Alt-Dekanates Sulzbach-Rosenberg.

Im Festgottesdienst um das Bibelwort „Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jesaja 60, Vers 1) hielt Pfarrer Utzat keine Abschiedspredigt. Stattdessen machte er sich mit Tim Saborowski, diakonischer Ersthelfer in Sulzbach-Rosenberg und Amberg, Dekan Tobias Schäfer aus Hersbruck und Pfarrerin Judith Felsner, früher Hartmannshof, jetzt Altdorf/Eismannsberg, Gedanken, was sich verändert hat. Geld, Mitarbeitende und Gemeindeglieder werden weniger - "Kirche ist nicht mehr selbstverständlich". Es brauche Platz für mehr Ehrenamtliche, neue Verbündete, neue Bündnisse, Mut zum Ausprobieren, sich mit den katholischen Geschwistern an die gemeinsamen christlichen Wurzeln erinnern. Und: "Gottesdienst feiern an so schönen Orten wie hier und es uns danach gut gehen lassen. Dann macht Kirche Spaß."

Predigen, wo immer er will

Dekanin Ulrike Dittmar entpflichtete Pfarrer Andreas Utzat von seinem Dienst. Er sei unterwegs gewesen im lebenslangen Lernen, als Netzwerker mit einem ganz eigenen Humor. Darin habe er eine Meisterschaft erreicht. Die Dekanin überreichte die Urkunde, in der ihn Landesbischof Christian Kopp zum 1. April 2025 von allen dienstlichen Verpflichtungen freispricht. Predigen, taufen und Abendmahl teilen kann er, wo immer er das will.

Als Kirchenpflegerin und derzeit dienstältestes Kirchenvorstandsmitglied verabschiedete Gerda Stollner den scheidenden Pfarrer. Ein personalisiertes Badetuch für die Besuche des Dampfbades könne auch gleich für die vielen Tränen vor Ort eingesetzt werden, sagte sie scherzhaft. Dank galt auch Doris Utzat; zum einen, weil sie ihren Mann in seinem Wirken unterstützt hat, aber auch für ihre Mitarbeit in der Gemeinde beim Weltgebetstag, dem Osterfrühstück und anderen Gelegenheiten. „Una Herrgott soll aufpassn auf döi zwoa“, wünschte sich Stollner. Das unterstrich der Kirchenchor Schwend mit dem Lied „Gottes Segen behüte dich nun“, für das Berta Weiß aus Schwend extra eine zweite und dritte Strophe gedichtet hatte.

Posaunen- und Kirchenchöre im Einsatz

Den Gottesdienst begleiteten die Posaunen- und Kirchenchöre sowohl aus Schwend als auch aus Fürnried. Dankesworte sprachen Diakon Peter Bublitz für die Notfallseelsorge, die katholischen Kollegen Roland Klein (Pfarrei Pommelsbrunn/Neukirchen/Heldmannsberg) und Gerhard Ehrl (Pfarrei Lauterhofen), Pfarrerin Anja Matthalm als Seniorin des evangelischen Pfarrkapitels, die langjährige Leiterin des Kirchenchors Fürnried, Susanne Pflaumer, Birgland-Bürgermeisterin Brigitte Bachmann-Mühlinghaus und im Namen der Evangelischen Landjugend Betzenberg Philipp Nitzbon.

 
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