Vor zwei Jahren hatte die Stadt Schönsee als Eigentümerin das Gaisthaler Leichenhaus generalüberholen und renovieren lassen. Nach der Sanierung hatte Rudi Horn angeregt, auch die Natursteintafeln am Eingang des Gebäudes wieder lesbar zu machen. Diese in die Außenwand eingelassenen Tafeln erinnern mit ihren eingravierten Namen an jene 48 jungen Männer aus Gaisthal und Rackenthal, die in den beiden Weltkriegen gefallen sind.
Auch wenn sie weit weg von daheim gestorben sind, mit ihren Namen bleiben sie Teil des Gedenkens im Gaisthaler Friedhof. Im Ersten Weltkrieg (1914 bis '18) blieben aus der Expositur Gaisthal 12 Männer im Feld, im Zweiten Weltkrieg (1939 – '45) waren insgesamt 36 Gefallene zu betrauern. In den Ortschaften von Gaisthal bis Rackenthal gab es seiner Zeit etwa 65 Anwesen. Doch durch Verwitterung waren die Gravuren unleserlich geworden und der große Teil der Namen nicht mehr zu entziffern.
Für die Erneuerung machten sich die Gaisthaler Stefan Beer und Elisabeth Bücherl-Beer stark. Letztere nahm die Aufgabe in ihrer Funktion als Kirchenpflegerin in die Hand. Der ortsansässige Malermeister Siegfried Dietz erklärte sich bereit, das Projekt um "Gotteslohn" zu übernehmen. Nachdem die Gedenktafeln gereinigt waren, wurde in mehreren Etappen die Ausmalung der Namen mitsamt des – soweit eingravierten – Sterbedatums akribisch vorgenommen. Friedhofsbesucher zollten dem Handwerker immer wieder Respekt bei der Arbeit. Sie freuten sich, dass man "nun endlich weiß, was auf den Steinplatten geschrieben steht".
Als eine ihrer letzten Amtshandlungen lobte Bürgermeisterin Birgit Höcherl das Ergebnis und dankte den engagierten Bürgern der Ortschaft. Damit sei die Renovierung des Leichenhauses komplettiert worden. Höcherl erinnerte daran, dass sich engagierte Gaisthaler schon bei der Farbglas-Gestaltung im Innenraum eingebracht hatten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.