Gebenbach
05.09.2024 - 11:49 Uhr

Bischof Rudolf Voderholzer hält auf Mausberg emotionales Plädoyer für Gotteslob

Hohen geistlichen Besuch erhält die Wallfahrtskirche auf dem Mausberg. Anlässlich der Festwoche zelebriert Diözesanbischof Rudolf Voderholzer einen Gottesdienst.

Nachdem der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer schon Gottesdienste zu Beginn und am Ende der Festwoche gefeiert hatte, zeigte sich der hohe Würdenträger erfreut darüber, auch einmal während der Woche auf dem Mausberg eine Messe zu feiern. Pfarrvikar Christian Preitschaft begrüßte den Oberhirten mit seinem obligatorischen Spruch des Tages, diesmal ein Zitat von Albert Schweitzer, der da lautete: „Die großen Flüsse brauchen die kleinen Wasser.“ Preitschaft übertrug den Spruch auf dem Bischof, der auch heuer wieder "vom großen Fluss Regensburg zu dem kleinen Wässerchen, dem Mausbergfest," gekommen sei.

Pfarrvikar Preitschaft hatte dem Bischof das Thema „Wer singt, betet doppelt – Schätze aus dem Gotteslob“ für dessen Predigt vorgegeben. Der griff diese Worte nur allzu gerne auf. Dabei nahm Voderholzer beherzt das Mikrofon vom Ständer, stellte sich direkt vor die Gläubigen und hielt ein eindrucksvolles und emotionales Plädoyer für die Gebetbücher im Allgemeinen und das Gotteslob im Besonderen.

Als Beispiel hatte der Bischof sein erstes Gebetbuch, das er zur Erstkommunion erhalten hatte, mitgebracht. Im Jahr 1975 wurde nach seinen Angaben das damalige Magnificat durch das Gotteslob-Gesangbuch für alle deutschsprachigen Bistümer einheitlich ersetzt. Jedes Bistum habe dabei noch einen diözesanen Anhang bekommen. 2014 habe das Gotteslob dann eine Neuauflage erfahren.

"Kirchengesangbücher haben eine eigene Geschichte", sagte der Bischof. Er forderte daher die Gläubigen auf, zuhause nach alten Gebet- und Gesangbüchern zu suchen. "Gesegnete Gebetbücher veralten nie", betonte Voderholzer. Man könne sie auch noch verwenden, wenn es neuere gebe. Oft seien darin auch Primiz- und Sterbebilder oder Beichtzettel zu finden. Diese erinnerten an die damit verbundenen Gebetsanliegen.

Wie Voderholzer sagte, sei es seine erste Amtshandlung als neuer Bischof gewesen, das Vorwort für das neue Gotteslob zu schreiben. Darin fordere er die Gläubigen dazu auf, das Gotteslob vor allem auch an Erstkommunionkindern zu verschenken. Er ermunterte die Gläubigen auf dem Mausberg dazu, verstärkt das eigene Gotteslob zur Messfeier mitzubringen.

Anhand des Liedes „Maria dich lieben“, das vermutlich im österreichischen Wallfahrtsort Mariazell entstanden ist, erklärte der Bischof, wie innig diese Lieder sein können. Er testete auch gleich aus, inwieweit die Gottesdienstbesucher das Lied auswendig singen können – "denn alles, was man im Herzen trägt, hat man immer dabei". Im Englischen werde der Ausdruck "auswendig lernen" präziser formuliert, dort heiße es: „Learn by heart" – "Mit dem Herzen lernen". Damit werde aus auswendig quasi inwendig.

 
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