Freie Wähler nominieren Hans Martin Grötsch

Gebenbach
29.11.2019 - 16:29 Uhr

Die Freien Wähler haben Hans Martin Grötsch als Landratskandidaten nominiert. Der 40-Jährige Königsteiner appellierte, auf keinen Fall die jungen Leute zu vergessen, also künftig auf Facebook oder Instagram präsent zu sein.

Die Kandidaten der Freien Wähler bis Platz 30.

Vergnügungssteuerpflichtig sei die Nominierungsversammlung in der "Blauen Traube" in Gebenbach nicht, sagte Albert Geitner, Kreisvorsitzender der Freien Wähler (FW), angesichts der vielen Formalien, die zu beachten seien. Er zeigte sich aber überzeugt, die Freien Wähler würden einen gemeinsam erarbeiteten Wahlvorschlag unterbreiten, der Zustimmung finden werde. "Wir sind in Gebenbach zwar die kleinste Gemeinde im Landkreis, dafür aber seit mehr als zwei Jahrzehnten eine FW-Hochburg und auch im Fußball spielen wir vorne mit", so Gebenbachs Bürgermeister Peter Dotzler.

Freie Wähler keine CSU 2.0

Als es darum ging, den Kandidaten für den Landrats-Posten zu nominierten, kam kein unerwarteter Vorschlag: Hans Martin Grötsch. Dieser stellte klar, dass die Freien Wähler sich für den Kreistag gut positionieren würden. Zunehmende politische Unzufriedenheit in der Bevölkerung hätten ideologische Randgruppen, sei es nach links oder rechts, gestärkt. Erst kürzlich sei dadurch Thüringen auf lange Zeit politisch handlungsunfähig geworden. Als "starke Mitte" hätten die Freien Wähler einen derartigen Zustand in Bayern verhindert. Hans Martin Grötsch stellte klar, die Freien Wähler seien keine CSU Light oder gar eine CSU 2.0. Grötsch stellte sich kurz vor: 40 Jahre alt, ledig und seit zwölf Jahren Berufssoldat. Er sei mehrfach im Ausland eingesetzt gewesen, auch multinational, und derzeit als Stabsfeldwebel in der Zentralen Untersuchungsstelle der Bundeswehr für technische Aufklärung in Hof tätig.

Privat engagiere er sich im Königsteiner FCN-Fanclub sowie im Fanbeirat des "Clubs". Seit 2013 arbeite er bei den Freien Wählern mit, ein Jahr später gehörte er dem Marktrat in Königstein an, seit drei Jahren leitet er den FW-Bundesfachausschuss für Wehr- und Sicherheitspolitik. Außerdem sei er am Bundestags- und Europawahlprogramm der Freien Wähler eingebunden gewesen. Kein Hehl machte Grötsch daraus, dass er den bayerischen FW-Spitzenpolitikern bei den Koalitionsverhandlungen zugearbeitet habe. Nun sei er sogar stellvertretender Landesvorsitzender in Bayern, halte also Hubert Aiwanger den Rücken frei. Er erläuterte, warum er seine Ambitionen, in Königstein für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, aufgegeben habe: Von der Bundeswehr hätte er nur eine 50-prozentige Freistellung bekommen, "Bürgermeister nebenher" sei nicht zu schaffen gewesen.

Klima und E-Mobilität

Auf Drängen des FW-Kreisvorstands, der Kreistagsfraktion und der Bürgermeister der Freien Wähler im Landkreis habe es sich bereit erklärt, im März gegen den amtierenden Landrat anzutreten. Grötsch kündigte an, Wahlkampf nicht mit erhobenen Zeigefinger zu machen, sondern Themenfelder und Lösungsansätze aus Sicht der Freien Wähler zu präsentieren. Dazu gehörten Straßensanierung im Landkreis, Klimapolitik und sachorientierte Lösungen für die Probleme der Landwirtschaft. E-Mobilität alleine sei ebenfalls keine Lösung, nur ein Energiemix bringe Lösungen, führte Grötsch aus. Dies bedeute: Wasserstoff für Bus- und Schwerlastverkehr, E-Mobilität für den Nahbereich, außerdem Hybridvarianten und Erdgasautos, auch Verbrenner hätten eine Daseinsberechtigung. Bei Windenergie müsse Wertschöpfung vor Ort und Bürgerbeteiligung gewährleistet sein. Für Grötsch hat der Erhalt der Krankenhäuser in Sulzbach-Rosenberg und Auerbach Priorität, ebenso die Seniorenpolitik mit seniorengerechten Wohnprojekten.

Die Feuerwehren sowie First Responder und Helfer vor Ort werde er fördern, ebenso ein ausreichendes Kinder-Betreuungsangebot, damit der Landkreis weiterhin attraktiv für Berufstätige bleibe. Ohne Gegenstimme wurde Grötsch zum Landratskandidaten nominiert. Ebenso einstimmig wurde die vom Kreisverband der Freien Wähler vorgeschlagene Liste mit 60 Kreistagskandidaten angenommen.

Die Kreistagskandidaten:

Hans Martin Grötsch (Königstein), Albert Geitner (Ursensollen), Peter Dotzler (Gebenbach), Joachim Neuß (Auerbach), Martin Weiß (Auerbach), Alexandra Sitter (Ammerthal), Franz Mädler (Ursensollen), Hans Martin Schertl (Vilseck), Thorsten Grädler (Vilseck), Norbert Bücherl (Freihung), Holger Eckert (Auerbach), Stefan Kroher (Auerbach), Michael Streit (Auerbach), Christoph Kasseckert (Auerbach), Christoph Ziegler (Auerbach), Josef Stiefler-Ebert (Auerbach), Doris Lehnerer (Königstein), Christian Hirsch (Königstein), Manuel Kempa (Königstein), Elisabeth Dehling (Edelsfeld), Kathrin Taubmann (Edelsfeld), Maria Honig (Vilseck), Markus Schertl (Vilseck), Jörg Trettenbach (Vilseck), Monika Krieger (Vilseck), Klaus Meier (Vilseck), Manuel Plößner (Vilseck), Franz Zeilmann (Vilseck), Uwe König (Freihung), Reinhard Seidl (Freihung), Franz Gottschalk (Gebenbach), Franz Dorfner (Hirschau), Tobias Meindl (Hirschau), Hubert Ritz (Hirschau), Manfred Schlosser (Schnaittenbach), Georg Finster (Schnaittenbach), Johann Gebhard (Freudenberg), Mattias Demel (Freudenberg), Christina Püschel (Freudenberg), Silke Schinhammer (Edelsfeld), Werner Wendl (Hahnbach), Markus Schinhammer (Edelsfeld), Bertram Gebhard (Poppenricht), Michael Reimelt (Poppenricht), Stefan Gierl (Poppenricht), Alexander Pömsl (Kümmersbruck), Marga Kraus (Rieden), Josef Niebler (Rieden), Michael Ulli Eckmeder (Schmidmühlen), Thomas Wagner (Schmidmühlen), Peter Meyer (Schmidmühlen), Michael Eckmeder (Schmidmühlen), Regina Armbruster (Hohenburg), Tobias Ströhl (Ursensollen), Horst Lihl (Ursensollen), Kurt Hirsch (Ursensollen), Johannes Schwarzfischer (Kastl), Simon Fromm (Kastl), Stephan Koller (Ammerthal), Günther Renner (Etzelwang). Ersatzkandidaten: Georg Koller (Schmidmühlen) und Helmut Klier (Freihung).

Der 40-jährige Berufssoldat Hans Martin Grötsch will Richard Reisinger als Landrat ablösen.
Sie treten bei der Kommunalwahl 2020 auf der Freien-Wähler-Liste ab Platz 31 an.
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