Gebenbach
02.12.2025 - 18:35 Uhr

Jahresende 2025: Gemeinde Gebenbach zieht bei Bürgerversammlung Bilanz

Große Projekte und kleine Errungenschaften: Bei der Bürgerversammlung im Sportheim gab Bürgermeister Peter Dotzler einen Überblick über die Gemeindeentwicklung - und warf gemeinsam mit den Anwesenden auch einen Blick in die Zukunft.

Die neu erstellte Erschließungsstraße "Am Fluracker" im Gebenbacher Baugebiet Gebenbach-West mit den ersten drei Rohbauten Bild: dpe
Die neu erstellte Erschließungsstraße "Am Fluracker" im Gebenbacher Baugebiet Gebenbach-West mit den ersten drei Rohbauten

Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Gebenbach im Sportheim gab Bürgermeister Peter Dotzler einen Überblick über die Gemeindeentwicklung im zu Ende gehenden Jahr 2025. Das größte Projekt in Sachen Infrastruktur mit der Erstellung des Nahwärmenetzes durch die Nahwärme-Gebenbach-Atzmannsricht e. G. und dem Anschluss von 116 Nahwärmekunden wurde baulich abgeschlossen.

Die Erschließung von 404 Adressen mit Glasfaser im Bereich der Breitbandversorgung läuft aktuell noch und wird voraussichtlich erst im Frühjahr 2026 fertiggestellt. Die Leerrohre dazu wurden bereits im Zuge des Ausbaus der Nahwärmeversorgung verlegt. Jeder Hauseigentümer sollte sich noch einmal vergewissern, dass auch der Hausanschluss für die Glasfaser-Erschließung kostenlos mit erledigt wird, wird Dotzler in einer Pressemitteilung der Gemeinde zitiert. Bei Unstimmigkeiten sollte eine entsprechende Mitteilung an die Firma Glasfaser-Direct in Amberg oder bei der Verwaltungsgemeinschaft gemacht werden.

"Herausragende ehrenamtliche Leistung"

Das Bauvolumen für beide Maßnahmen lag bei etwa 5,7 Millionen Euro, wobei die Glasfaser-Erschließung über ein Förderprogramm der Gemeinde läuft und mit 90 Prozent oder 1,1 Millionen Euro gefördert wird. Der Bürgermeister dankte den Vertretern der Nahwärme-Genossenschaft für die herausragende ehrenamtliche Leistung. Das Projekt wurde kürzlich mit dem Bürgerenergiepreis in Höhe von 3000 Euro ausgezeichnet. Als weitere größere Maßnahme wurden die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Nord-West in Gebenbach mit einem Kostenvolumen von etwa 900.000 Euro abgeschlossen. Es wurden elf Bauparzellen erschlossen, fünf sind bereits verkauft und drei Häuser stehen im Rohbau.

Für den Umbau der Bushaltestelle in Atzmannsricht wurde eine barrierefreie Planung erstellt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 100.000 Euro, die Arbeiten sollen im Jahr 2026 erfolgen. In Kainsricht wurde die Dorferneuerung abgeschlossen. In den letzten zehn Jahren wurden in Kainsricht etwa drei Millionen Euro investiert. Die Dorferneuerungsmaßnahmen beliefen sich auf etwa 1,3 Millionen Euro bei einer Förderung von etwa 620.000 Euro. Ebenso wurde die Wasserversorgung erneuert und an den Zweckverband Mimbacher-Gruppe übergeben. Für die Freiwillige Feuerwehr Atzmannsricht wurde ein neues Feuerwehrfahrzeug, ein Gerätewagen-Tragkraftspritze, in Auftrag gegeben. Die Lieferung wird im Jahr 2026 erfolgen, die Kosten werden sich auf etwa 105.000 Euro belaufen, die Förderung durch die Regierung der Oberpfalz liegt bei etwa 24.500 Euro.

Lausbubenbrunnen jetzt Trinkbrunnen

Für den Katastrophenschutz wurden zwei Notstromaggregate für den Schlepperanbau für etwa 15.000 Euro beschafft. Der Lausbubenbrunnen in Gebenbach wurde als Trinkbrunnen umgebaut und saniert. Die Kosten lagen bei etwa 20.000 Euro, an Fördermitteln sind etwa 15.000 Euro zu erwarten. Für die Gemeinde wurde eine neue Homepage erstellt, welche über das AOVE-Regionalbudget gefördert wurde. Die Homepage kann nun leichter mit der Heimat-Info-App verknüpft werden. Im Bereich der Planungen beteiligte sich die Gemeinde an der Regionalplanung Vorranggebiete Windkraft mit einer Fläche von 86 Hektar zwischen Gebenbach und Hirschau.

Der Gemeinderat befasste sich mit den Bebauungsplänen Erweiterung Gewerbegebiet Gebenbach-West, dem Bebauungsplan Gewerbegebiet Hahnbach-Ost, dem Sondergebiet für Energie und Landwirtschaft Atzmannsricht-Süd und dem Rahmenbetriebsplan für den Sandabbau Sandholz. Es wurden elf Gemeinderatssitzungen, drei VG-Sitzungen und eine Sitzung des Zweckverband Mimbacher-Gruppe abgehalten.

Die Einwohnerentwicklung weise leider eine rückläufige Tendenz auf, heißt es in der Pressemitteilung der Gemeinde. Es seien 846 Einwohner mit Erstwohnsitz in Gebenbach gemeldet, ein Minus von 20 Einwohnern zum Vorjahr. Bei drei Geburten und fünf Sterbefällen weise die Statistik einen Sterbeüberschuss aus. Schulleiterin Ingrid Schneider wurde verabschiedet und Petra Ligensa als neue begrüßt. Die Mittelschule Hahnbach-Gebenbach besuchen 386 Schüler, 34 aus der Gemeinde Gebenbach und das Schulhaus in Gebenbach ist mit 92 Schülern belegt. Den Kindergarten St. Martin besuchen 27 Kindergartenkinder, 15 Krippenkinder und 10 Schulkinder zur Mittagsbetreuung. Den Waldkindergarten Räuberwald in Kainsricht besuchen 38 Kinder, davon sind fünf Kinder aus der Gemeinde.

Pro-Kopf-Verschuldung erhöht sich

Aufgrund der vielen Investitionen erhöhte sich die Pro-Kopf-Verschuldung auf etwa 4.600 Euro je Einwohner. Die Gemeinde habe deshalb einen Antrag auf Bedarfszuweisung und Stabilitätshilfe bei der Regierung der Oberpfalz gestellt. Eine Diskussion über die Themen Durchgangsverkehr, Straßenbeschaffenheit der Bundesstraße, Gewerbegebiete, Sandabbau, Wertstoffhof und Strompreise sowie ein Ausblick und ein Dank an die Gemeinderäte und Ehrenamtlichen von Bürgermeister Peter Dotzler rundete die Bürgerversammlung ab.

 
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