Gebenbach
17.01.2023 - 10:53 Uhr

Neujahrsempfang der Gemeinde Gebenbach im Zeichen der Krisen

Drei mächtige Böller lassen sogar die Fensterscheiben erzittern. Sie künden vom Neujahrsempfang der Gemeinde Gebenbach im Gasthof Obermeier. Kurzzeitig verstummt da auch der Smalltalk der eintrudelnden Teilnehmer.

Bürgermeister Peter Dotzler (rechts) begrüßt zum Neujahrsempfang der Gemeinde Gebenbach politische und gewerbliche Honoratioren sowie die Vertreter von Vereinen und Verbänden aus Gebenbach im Gasthof Obermeier. Bild: gf
Bürgermeister Peter Dotzler (rechts) begrüßt zum Neujahrsempfang der Gemeinde Gebenbach politische und gewerbliche Honoratioren sowie die Vertreter von Vereinen und Verbänden aus Gebenbach im Gasthof Obermeier.

Bürgermeister Peter Dotzler eröffnete den Neujahrsempfang der Gemeinde Gebenbach. Er zeigte sich erleichtert, dass diese Veranstaltung heuer endlich wieder möglich sei, wenn auch mit reduzierter Einladungsliste. Grundsätzlich bedauerte Dotzler die aktuellen Krisen und Dauerthemen wie die – abflauende – Corona-Pandemie, den Ukrainekrieg oder Inflation und Klimawandel. „Wie sehen die Krisen nicht nur, wir spüren sie hautnah durch ansteigende Kosten für unseren Grundbedarf“, betonte er. "2023 ist unser Durchhaltevermögen gefragt", betonte Dotzler, um dieses Jahr mit wenig Substanzverlust zu meistern. Er wünschte den Vereinen und Ehrenamtlichen, "dass das Vereinsleben wieder stabilisiert und belebt werden kann".

Eines war dem Bürgermeister wichtig: "Was unser Zusammenleben hemmt und immer komplizierter macht, ist das Bürokratie-Monster. Wenn immer mehr Vereine für ihre Finanzen einen Steuerberater benötigen, dann laässt das die Verantwortlichen resignieren."

Im Hinblick auf die Gemeinde stellte Peter Dotzler fest, dass Kainsricht in den vergangenen drei Jahren aufgewertet worden sei, etwa durch die Erschließung und fast vollständige Bebauung des Baugebiets Kainsricht-West, die Erneuerung von Wasserversorgung und Abwasserkanal oder die Dorferneuerung. "Kainsricht hat ein neues Gesicht, nur noch ein Gemeinschaftshaus fehlt", sagte der Bürgermeister. Als weitere Baustellen in der Gemeinde nannte er die Themenbereiche Glasfaser und Nahwärme, "aber auch Windstrom, der nach dem Kippen der 10-H-Regel künftig mehr genutzt werden kann, falls nicht die Netze voll sind und nur noch Geisterstrom produziert wird“.

Den Klimaschutz bezeichnete Dotzler als Herausforderung für die nächsten Jahre. Der Gebenbacher Ortskern sei Sanierungsgebiet mit steuerlichen Vorteilen für Investoren, betonte er. Die Kommune werde die Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche verbessern und Bauland in Gebenbach-Nord-West erschließen. Stolz sei die Gemeinde auf die DJK Gebenbach, den aktuellen Tabellenführer in der Bayernliga, auf Blasmusik und Fahnenschwinger. Mittlerweile kehre gesellschaftliches Leben zurück, sagte er und zählte Kirwa, Mausberg- und Winterfest auf. Dafür gebühre allen Dank, die das Gemeindeleben aufrechterhalten.

Nicht nur von den Krisen geprägt, sondern durchaus lustig und unterhaltsam war der Gebenbacher Neujahrsempfang, vor allem, wenn die Gebenbacher Stubenmusik aufspielte. Die sieben Sängerinnen ließen etwa "Wittich Franzens Truppe" im besten Licht erscheinen, führen die DJKler derzeit doch die Bayernliga an. Und der Nico Becker köpfe den Ball ins gegnerische Tor, manchmal sogar mit himmlischer Gewalt, wenn der Vikar mit Weihrauch schwenke, Nebelschwaden gleich. Auch das Gemeindeleben nahmen die Stubenmusikerinnen aufs Korn, sei es den Badeweiher, Glasfaser oder Nahwärme. Kainsricht sei dank dem neuen Baugebiet aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Im Dorf gebe es Leerstand, da wäre ausreichend Platz für Kindergarten, Jugendheim und Blasmusikraum, hieß es. Aber trotzdem sei es in „Gemboch am Mausberg“ schön.

Landrat Richard Reisinger betonte, dass die Menschen in der heutigen Zeit mehr Optimismus und Lebensfreude brauchten. "Beim letztjährigen Besuch in der französischen Partnerstadt war die Gebenbacher Delegation eine hervorragende Visitenkarte für den Landkreis Amberg-Sulzbach, sie hat bei den Franzosen nur den besten Eindruck hinterlassen." Kurz fasste sich Hahnbachs Bürgermeister Bernhard Lindner als AOVE-Sprecher. Er wünschte allen viel Durchhaltevermögen und wies darauf hin, "dass in der Gesellschaft eiserner Zusammenhalt mehr denn je gefragt ist".

 
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