Gebenbach
12.04.2024 - 14:38 Uhr

Pilotprojekt für nachhaltige Leerstandbeseitigung in Gebenbach

Die Ortsmitte von Gebenbach wandelt sich. Wie anderswo auch verlieren die landwirtschaftlichen Hofstellen ihre wirtschaftliche Bedeutung. Dagegen herrscht Bedarf an neuen Wohn- und Übernachtungsangeboten, für Arbeiten, Kultur und Freizeit.

Das Innenentwicklungskonzept für Gebenbach wird vorgestellt. Bild: Petra Hartl
Das Innenentwicklungskonzept für Gebenbach wird vorgestellt.

Am Dienstag, 16. April, um 18.30 Uhr werden in einer öffentlichen Abschlusspräsentation im Gasthof Blaue Traube (Hauptstraße 16) sieben Konzepte für die Weiterentwicklung von traditionellen Gebenbacher Hofstellen präsentiert. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen. Nach der Veranstaltung werden die Projekte in Form einer Ausstellung noch mindestens eine Woche lang im Gebenbacher Rathaus für Interessierte zu sehen sein.

Mit dieser Veranstaltung endet ein beispielhafter Prozess zur Revitalisierung untergenutzter Hofstellen und folglich der gesamten Ortsmitte. Diesen hatte die Gemeinde Gebenbach zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz im Jahr 2021 mit dem Innenentwicklungskonzept unter dem Titel „Neue Mischung im Stadel“ gestartet.

Nach einer Interessensabfrage meldeten sich sieben Eigentümer für eine Machbarkeitsstudie an. Für jede Hofstelle wurde ein ausgewähltes, hochkarätiges Architekturbüro beauftragt, ein Umnutzungskonzept zu erarbeiten. Im Austausch zwischen Eigentümern und Architekten entstanden innovative Ideen, die einerseits das Entwicklungspotenzial für die jeweiligen Hofstellen und andererseits für ganz Gebenbach deutlich machen. So wurden Nutzungsideen wie ein Repaircafé neben einem „Werkstall“, Coworking-Räume, Gästezimmer, ein Garten für "alte", lokal typische Pflanzensorten, Wohnungsangebote für kleine Haushalte, Wohngemeinschaften, junge Menschen und Familien sowie für Senioren oder ein Oldtimermuseum ausgearbeitet. Eine mögliche Verlagerung des Pfarrsaals eröffnet zudem die Möglichkeit, die Ortsmitte als kulturelles Zentrum sowohl im Freiraum als auch durch ein attraktives Raumangebot weiterzuentwickeln.

Auf Ebene des Innenentwicklungskonzepts werden die verschiedenen Konzeptansätze in einen inhaltlichen und funktionalen Gesamtzusammenhang gebracht. Die Finanzierung der Machbarkeitsstudien ist im Rahmen der Erarbeitung des Innenentwicklungskonzepts durch das ALE Oberpfalz im Zuge der Dorferneuerung Gebenbach gesichert. Begleitet wurde der Prozess durch ein Fachgremium, das sich aus externen Experten – Professor Markus Emde von der Fakultät Architektur der OTH Regensburg und Wilhelm Koch, Künstler und Designer aus Amberg –, Vertretern des ALE Oberpfalz und der Lokalpolitik zusammensetzte.

Die Veranstaltung markiert den Abschluss des Modellprojekts mit den einzelnen Machbarkeitsstudien, die von den Architekturbüros gemeinsam mit den Eigentümern vorgestellt werden. Gleichzeitig ist damit auch die Hoffnung verbunden, dass einzelne Projektideen weiterentwickelt werden und in die Umsetzung kommen. Die Gemeinde hat zumindest mit dem Innenentwicklungskonzept und dem beschlossenen Sanierungsgebiet „Zentrum Gebenbach“ die Voraussetzungen für eine mögliche Förderung der Projekte geschaffen.

Hintergrund:

Innenentwicklungskonzept für Gebenbach

  • Das Verfahren: Die Gemeinde als Initiator beauftragt die Machbarkeitsstudien, bringt Architekten und interessierte Eigentümer zusammen. Dabei werden den Eigentümer die Möglichkeiten und das Entwicklungspotenzial ihrer Hofstellen aufgezeigt, können die Architekten ihre Visionen zu neuen Nutzungskonzepten einem Realitätscheck unterziehen.
  • Beauftragte Architektur-/Ingenieurbüros: Architekturbüro Steidl, Neunburg vorm Wald; Dreisterneplus, München; Feil Architekten, Regensburg; Koller Ingenieure, Amberg; Peter Wagner Architektur, Hahnbach; Rösch Architekten und Stadtplaner, Gebenbach; Weidner Architekten, Weiden in der Oberpfalz.
 
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