Bei herrlichen Sommerwetter durfte sich die Festwoche auf dem Mausberg gleich am ersten Tag eines großen Zuspruchs erfreuen. Bereits zum Eröffnungsgottesdienst war die Kirche gut gefüllt. Stetig füllte sich auch der Platz um die Kirche, bis Weihbischof Reinhard Pappenberger zum Pontifikalgottesdienst kam. Der Geistliche sagte in seiner Predigt, dass er immer gerne zu Bergfesten komme, es seien immer freudige Anlässe.
Er beleuchtete in seiner Predigt aber auch das Tagesdatum aus historischer Sicht. So sei am 1. September in der orthodoxen Kirche der Beginn eines neuen Kirchenjahres. Als Schöpfungstag werde er auch "als Beginn von allem gefeiert". Es sei aber auch der Weltkriegstag; der Tag, an dem mit dem Überfall auf Polen vor 85 Jahren der Zweite Weltkrieg begonnen hatte. Dieser Tag erinnere daran, wozu der Mensch fähig sei – im Guten, aber auch im Schlechten. Wie schnell doch der Mensch die Geschichte vergesse und nicht daraus lerne, fuhr Pappenberger fort. Dabei sei es gerade auch Papst Franziskus, der davor warne, dass wir schon jetzt am Rande eins Dritten schrecklichen Weltkrieges stünden.
Krisenmodus und Geistverschmutzung
"Krisenmodus": Das sei vergangenes Jahr "das Wort des Jahres" gewesen. Der Weihbischof meinte, man könne sich die Suche danach künftig sparen und dieses Wort jedes Jahr hernehmen. Der Umgang untereinander werde immer rauer. Dies bekämen sogar Einrichtungen wie Rettungsdienste zu spüren. Neben der Umweltverschmutzung gebe es auch eine Geistverschmutzung. "Was wir täglich sagen und hören, klingt oftmals auf den ersten Blick richtig. Aber wenn man die Worte und Texte näher überprüft, sind sie falsch", sagte Pappenberger und brachte Beispiele. So nenne man die Tötung eines Wolfs "Entnahme", als würde dieser lediglich behutsam umgesiedelt werden. Ein Lebensbeginn, der nicht weitergehen solle, nenne man Abbruch, als gäbe es eine zweite Chance. Man müsse acht geben, dass man nicht selber des eigene Leben kaputt mache und so tue, als wäre das in Ordnung.
Der frühere Papst Johannes Paul II. habe schon in jungen Jahren darauf verwiesen, dass eine Gesellschaft in einer Zeit, der nichts heilig ist, den sicheren Verfall entgegen gehen werde. "Daher sollten wir menschlich bleiben mit Vernunft und Herz begabt", sagte der Weihbischof. Dafür brauche man aber auch Gott, denn ohne Gott gehe das Menschsein nicht. Musikalisch gestaltete die Gebenbacher Blasmusik unter der Leitung von Angelika Schöpf den feierlichen Gottesdienst. Im Anschluss hatten sich die Gläubigen nach der geistigen auch die leibliche Nahrung sprichwörtlich verdient und stärkten sich mit Bier, Bratwürsten, Kaffee und Kuchen.
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