Der "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 10. September, steht in der Gemeinde Georgenberg ganz im Zeichen der „Alten Heerstraße“. Zu dieser hält Altbürgermeister Albert Kick um 15 Uhr im Gasthaus Hammerwirt der Familie Maurer in Neuenhammer einen Vortrag. Kick, ein exzellenter Kenner der Geschichte des Oberpfälzer Grenzlands und darüber hinaus, hat sich mit der „Alten Heerstraße“ ausführlich befasst. „Diese dürfen wir allerdings nicht mit der ‚Alten Heeresstraße‘ verwechseln“, wie er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien erklärt. „Diese führt über Vohenstrauß.“
In seinen Schilderungen geht Kick bis ins 14. Jahrhundert zurück. Nachdem Kaiser Karl IV. die Strecke über Weiden und Bärnau zur Reichsstraße erhoben hatte, verlor die Altstraße vorübergehend ihre Bedeutung als Fernstraße. „Sie diente dann vor allem der Versorgung der lokalen Hammerwerke“, zitiert er aus der in der Alten Königsstraße in Georgenberg errichteten Informationstafel. Erst um das 16. Jahrhundert erwuchs die „Alte Heerstraße“ wieder zur Konkurrenzroute, vor allem für den Ochsen- und sonstigen Viehtrieb.
Laut Kick beginnt die „Alte Heerstraße“ in Nürnberg. „Von dort geht es zunächst nach Sulzbach-Rosenberg und dann weiter über Hahnbach und den Süßen Berg bis nach Luhe. Dort wird die Naab überquert“, sagt der Altbürgermeister. Als weitere Orte nennt er Engleshof, Michldorf, Hermannsberg, Kaimling, Waldau, Untertresenfeld und Waldthurn. „Jetzt erreicht die Straße das Gemeindegebiet Georgenberg“, beschreibt er den weiteren Verlauf nach Neuenhammer, früher genannt „Ödmühle“. Von dort aus führt sie entlang der Gemeindeverbindungsstraße über die Ortsteile Oberrehberg und Faislbach nach Georgenberg über die Alte Königsstraße und weiter über Schwanhof zum Grenzübergang in Waldheim.
„Jetzt sind wir auf tschechischem Gebiet“, sagt Kick, dessen Worten zufolge die historische Straße in die Gegend der im Jahr 1714 gegründeten Ortschaft Altfürstenhütte (heute Stará Knížecí Hut) führt. „Dann geht es nach Schönwald, dem heutigen Lesná, gegründet um 1320, und weiter nach Schönbrunn (Studánka) und Tachau (Tachov) bis nach Pilsen. „Endstation ist dann natürlich Prag“, zieht er einen Schlussstrich unter die Wegführung.
Als die bekanntesten Oberpfälzer Straßen bezeichnet Kick die „Letzauer Hochstraße“ (über Plößberg nach Prag), die „Goldene Straße“ von Neustadt/WN über Püchersreuth, Bärnau und Eger nach Prag sowie die über Vohenstrauß laufende „Alte Heeresstraße“.
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