Georgenberg
07.06.2019 - 09:58 Uhr

Breitband fast ein Grundrecht

Der Gemeinderat beschließt das dritte Verfahren zur Breitbandversorgung. Zwei Ratsherren wäre eine andere Lösung lieber.

Vom Verfahren drei soll in Sachen Breitbanderschließung unter anderem Hagenhaus profitieren. Bild: pi
Vom Verfahren drei soll in Sachen Breitbanderschließung unter anderem Hagenhaus profitieren.

Für die Mehrheit des Gemeinderats steht fest: Bei der Breitbandversorgung sollen alle Bürger profitieren. Mit den Gegenstimmen der FW-Ratsherren Achim Helgert und Jürgen Schiller hat das Gremium in der Sitzung am Donnerstag das Verfahren drei eingeläutet. Verhindert waren zweiter Bürgermeister Josef Woppmann (CSU) und Bernhard Götz (FW).

„Beim Angebot der Telekom läuft am 31. Juli die Bindefrist ab“, sagte Bürgermeister Johann Maurer. Dies sei der Grund für die erneute Zusammenkunft nach einer Pause von erst zwei Wochen. Laut Diplom-Ingenieur Günther Pichlmaier von der Corwese GmbH – das Unternehmen begleitet die Gemeinde seit Jahren in Sachen Breitbanderschließung – „muss heute eine Entscheidung getroffen werden. Schließlich muss noch der Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht werden.“

Nach Pichlmaiers Erläuterungen sind im Verfahren drei nun die restlichen noch unterversorgten Außenbereiche des Gemeindegebiets mit 49 Häusern – darunter in Brünst, Hagenhaus oder Leßlohe – enthalten. „Der Ausbau erfolgt mit Glasfaser“, sagte er dazu und ergänzte, „dass bei einer Ablehnung die betroffenen Häuser zwar nicht komplett vom Breitband ausgeschlossen sind, aber auf dem derzeitigen Stand bleiben werden“.

Die Investitionskosten bezifferte der Diplom-Ingenieur auf rund 1,07 Millionen Euro, die Wirtschaftlichkeitslücke auf rund 1,03 Millionen Euro, den Eigenanteil der Gemeinde auf knapp 234.000 Euro Euro. „Die betroffenen Kunden sollten das Angebot annehmen“, riet er dazu. „Sie müssen aber keinen Anschluss buchen.“ Für Pichlmaier gab es schließlich nur die drei Möglichkeiten: Annahme des Angebots, Ablehnung oder Warten auf ein neues Förderprogramm.

„Ich bin hin- und hergerissen“, begründete Martin Scheibl (FW) seine Aussage, „dass für 49 Häuser eine Million Euro anfallen“, fand aber: „Glasfaser ist die Zukunft, und Breitband ist schon fast ein Grundrecht“. Dagegen setzte Achim Helgert auf Mobilfunk und brachte „5G“ mit Datenraten bis zu 20 G-Mit/s oder Nutzung höherer Frequenzbereiche ins Gespräch. „Man nutzt drahtlos“, sagte der FW-Ratsherr und sah darin die Zukunft.

„Ich bin für das Verfahren drei“, schloss sich Marina Hirnet (CSU) der Meinung des Bürgermeisters an. „Die Baukosten werden auch nicht günstiger.“ Und der CSU-Fraktionssprecher Robert Götz begründete sein „Ja“ mit der Aussage, „dass wir Leute halten und neue gewinnen müssen. Ein leistungsfähiges Internet gehört zu einer Infrastruktur.“

Maurer informierte außerdem über Arbeiten des Bauhofs, darunter die Einrichtung einer kleinen Grünanlage in Neuenhammer. „Die Pflege übernimmt Johanna Grünauer“, freute sich der Rathauschef. „Sie kümmert sich bereits um das Buswartehäuschen in Neuenhammer.“

 
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