Manfred Janker sollte recht behalten, als er ankündigte: „Heute wird’s wieder recht gruselig.“ Und so war die Rauhnacht-Wanderung des Oberpfälzer Waldvereins am Donnerstag gespickt mit Überraschungen. Dazu hatte der Vorsitzende zusammen mit einigen Gesellen perfekte Vorarbeit geleistet und eine anspruchsvolle Strecke ausgearbeitet.
Sage und schreibe 112 Teilnehmer – unter ihnen viele Kinder sowie Pfarrer John Subash, Bürgermeisterin Marina Hirnet oder Altbürgermeister Johann Maurer – waren schon ganz gespannt, was denn alles auf sie zukommen wird. Während der Tour überfielen bereits nach wenigen Meter an der Alten Königsstraße „dunkle Gestalten“ die Wanderer.
Diese sahen sich den „Rauhnacht-Gesellen“ auch in Neudorf bei einem der sogenannten „Schüsselsteine“ gegenüber. Die dunklen Gestalten zogen alle in ihren Bann und sorgten sogar bei den Hartgesottenen für Gruselschauer, auch auf dem Gelände des Jugendzeltplatzes in Neukirchen zu St. Christoph. „Jetzt wird es wohl endlich vorbei sein“, hofften manche. Und so war es dann auch. Jedenfalls gab es bei der Einkehr im „Berggasthof“ Schaller noch einiges zu erzählen.
Die Rauhnächte: Unheil droht
- Die Wilde Jagd, der Thamma mit dem Hamma oder die blutige Luzie treiben in den Rauhnächten ihr Unwesen in der Oberpfalz. So zumindest der Volksglaube.
- Als Rauhnächte werden die 12 Tage zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar bezeichnet.
- Frauen und Kinder sollen in den Rauhnächten nicht allein auf die Straße. Auch das Vieh ist Gefahren ausgesetzt. Hexen und Druiden versuchen, Zöpfe in die Schwanzhaare zu flechten, damit die Kühe keine Milch mehr geben.
- Geweihtes Brot schützt das Vieh, auch das Ausräuchern des Stalls bietet Schutz.
- Im Haus darf keine Unordnung herrschen. Auch das Aufhängen von Wäsche zieht Unheil auf das Haus. Dämonen könnten sich darin verfangen.
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