Grafenwöhr
Update 21.06.2024 - 16:45 Uhr

44. Nordgautag mit ganz besonderem Charakter ist eröffnet

"Oberpfalz trifft Amerika" gleicht einer einzigartigen Symbiose. Unter diesem Motto wurde am Donnerstag der 44. Bayerische Nordgautag in der Stadthalle Grafenwöhr eröffnet.

"Ist das Kulturfest der Oberpfälzer mit dem 44. Bayerischen Nordgautag überhaupt erlaubt, in Zeiten wie diesen mit einem brutalen Krieg, mit Klimawandel und den besonderen Wahlergebnissen?". Diese Frage stellte Altlandrat Volker Liedtke, der Präsident des Oberpfälzer Kulturbunds, bei der Eröffnungsfeier. Die Antwort: "Ja, jetzt erst recht!"

Musikkonzerte, Theater und die Bildende Kunst seien noch nie so wertvoll gewesen, wie heute, um miteinander die eigenen Wurzeln der Heimat zu finden. "Die 44. Auflage hat einen ganz besonderen Charakter mit herausragendem Alleinstellungsmerkmal durch die amerikanischen Freunde und Partner", sagte Liedtke. Prägende Faktoren seien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Der Präsident des Oberpfälzer Kulturbunds dankte Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch für die hervorragende Zusammenarbeit mit der amerikanischen Seite, die das Fest mit gestaltet und feiert. Allen Gästen legte er die 270-seitige Festschrift mit den rund 40 Beiträgen ans Herz. Gleichzeitig wünschte er vier wundervolle Tage für eine glückliche und friedliche Zukunft.

Mit drei Worten beschrieb Bürgermeister Knobloch seinen Gemütszustand: "Ich bin aufgeregt." Er blickte zurück auf den 8. Juli 1918, als die Stadt beim Nordgautag in Wiesau teilnahm und sich danach für das Jahr 2022 bewarb. Doch es gab viele Stolpersteine mit Covid und Verzögerungen bei der Sanierung der Stadthalle. Aber am 20. Juni 2024 habe es nun geklappt.

Nach der Begrüßung deutscher und amerikanischer Ehrengäste sagte Knobloch: "Grafenwöhr ist im Kulturrausch". Das Stadtoberhaupt berichtete vom gelebten Gelübde-Feiertag St. Sebastian, der immaterielles Kulturerbe sei sowie vom deutsch-amerikanischen Volksfest, das im August gefeiert werde. "Das Zusammenleben zwischen Deutschen und Amerikanern ist ganz normal und seit Ende des zweiten Weltkrieges gibt es eine freundschaftliche Verbundenheit", betonte Knobloch. Die Menschen kämen zusammen, um eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl werde dadurch gestärkt. Und das sei die Mühe allemal wert.

Für ihr Engagement dankte der Bürgermeister allen Ehrenamtlichen, besonders dem Heimatverein, dem Kulturmanagement und dem Kulturbund für ein "super Programm". "Wenn das die Bevölkerung wahrnimmt, wird alles gut", zeigte sich Knobloch zuversichtlich. Einen extra Applaus gab es für den Bauhof, den der Bürgermeister als "super Truppe" bezeichnete.

Noch etwas lag Knobloch besonders am Herzen: "Der Spielmannszug, der wegen Corona zusammengebrochen war, ist wieder gegründet. Das alleine ist es wert, dass es einen Nordgautag gibt. Wenn das Wetter es zulässt, wird der Projekt-Spielmannszug Grafenwöhr-Pressath-Erbendorf den Festzug am Sonntag anführen.

"Kultur, Dialekt und Musik sind Werte, die wichtig sind und die US-Army ist Teil unserer Kultur", betonte Regierungspräsident Walter Jonas. Wir sollten uns immer darauf besinnen, wie wir leben. Bräuche und Gemeinschaft würden uns stärken. Es sei gut zu wissen, dass Deutschland mit den Vereinigten Staaten verbündet sei.

Generalkonsul Timothy Liston sagte: "In guten und in schlechten Zeiten sind wir füreinander da. Die transatlantischen Beziehungen sind eine ganz wichtige Säule." Dr. Ralf Heimrath als Vertreter des "Bunds Eghalanda Gmoin" blickte auf das Jahr 1946, als viele Egerländer umgesiedelt wurden. Der Oberpfälzer Dialekt sei nordbayrisch und der Egerländer gehöre dazu. "Grafenwöhr ist eine würdige Stadt für den Nordgautag", so Heimrath.

Anschließend überreichte Liedtke die Stele des Nordgautags an Bürgermeister Knobloch. Die Hahnbacher Marktbläser unter der Leitung von Benno Englhart übernahmen den Auftakt für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier. Viele weitere sollten folgen.

Service :

Weitere Programmpunkte des 44. Nordgautages

  • Samstag 22. Juni ab 7 Uhr Frühtanz, ab 9 Uhr Ökumenischer Gottesdienst, Bürgerfest, Fahrten auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Kirchen- und Museumsführungen, ab 17 Uhr Verleihung der Nordgaupreise
  • Sonntag 23. Juni ab 10 Uhr Frühschoppen auf dem Marktplatz Grafenwöhr, Gottesdienst, Festzug und Festtreiben
  • Ausstellungen an verschiedenen Orten in Grafenwöhr
  • Details zum Programm unter www.grafenwoehr.de/nordgautag
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Grafenwöhr19.06.2024
 
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