Grafenwöhr
20.07.2018 - 14:04 Uhr

Im Auftrag Gottes

Die Zeit dauert eine Ewigkeit, empfinden Ungeduldige. Vergeht wie im Flug, finden viele. Wo sind die zehn Jahre geblieben, dass Bischöflich Geistlicher Rat Andreas Renner in Grafenwöhr sein 50-jähriges Priesterjubiläum feiern konnte?

60. Priesterjubiläum feiert die Heimatpfarrei Grafenwöhr am Sonntag beim Annafest mit Bischöflich Geistlichem Rat Andreas Renner az
60. Priesterjubiläum feiert die Heimatpfarrei Grafenwöhr am Sonntag beim Annafest mit Bischöflich Geistlichem Rat Andreas Renner

(az) Sicher erinnern sich viele, dass die Pfarrei, mit Stadtpfarrer Bernhard Müller an der Spitze, für ihn ein großartiges Fest ausgerichtet hatte. Zusammen mit noch sechs Priestern, darunter fünf aus Grafenwöhr, durfte Renner Eucharistie feiern, und die Festpredigt hielt der gerade 50 Jahre alt gewordene Weihbischof Reinhard Pappenberger.Stadt, Vereine, ehemalige Klassenkameraden und ein Großaufgebot an Gemeindegliedern feierten mit. Sie ließen Andreas Renner spüren: Du bist einer von uns, wir sind stolz auf dich und freuen uns mit dir. Wenn der 87-Jährige nun zum Annafest nach Hause kommt, wird ihm zu Ehren sicherlich wieder der rote Teppich ausgerollt, denn sein 60. Priesterjubiläum steht bevor. Höhepunkt ist der Festgottesdienst auf Grafenwöhrs "heiligem Berg", und wiederum wird Weihbischof Reinhard, nunmehr als 60-Jähriger, die Festpredigt halten. Es dürfte wohl ein großer "Vergelts-Gott-Gottesdienst" werden: Für die Gnade eines reichen Priesterlebens, die prägenden Wurzeln eines intakten, ihn fördernden Elternhauses und die zahlreichen Begleiter auf seinem langen Weg durch die Zeit.

Diesen Weg beschritt er am 29. Juni 1958 mit dem Empfang der Priesterweihe im Dom zu Regensburg. Seine erste Kaplanstelle bis 1964 war in der Pfarrei Maria Immaculata Vohenstrauß, der sich eine sechsjährige Kaplanzeit in der Pfarrei Herz-Jesu in Schwandorf anschloss. 30 Jahre, von 1970 bis 2000, wirkte Renner als Pfarrer in Sankt Sebastian Waldthurn, zu der die bekannte Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung auf dem Fahrenberg gehört. Ab September 2000 betreut er als Pfarrer im Ruhestand die kleine Pfarrei Peter und Paul in Haselbach bei Schwandorf mit den rund 420 Gemeindegliedern, die "ihren Andreas" am vorigen Sonntag ganz groß feierten.

"Wie sehr die Haselbacher an ihm hängen, hat man da so richtig gespürt", resümiert seine Pfarrhausfrau Reinhilde Gratzl, die schon seit 50 Jahren für ihn sorgt. Was für Menschen in seinem Alter sicherlich nicht all zu häufig vorkommt: Das Computern. Am Bildschirm kennt er sich aus, da ist er fit. Bereits in seiner Zeit in Waldthurn war der Computer ihm ein wichtiges, informatives Medium. "Er ist noch immer sehr neugierig", verrät Reinhilde Gratzl. Was sehr gut ist.

"Vor allem danke ich Gott" (Röm 1,8) hatte Andreas Renner als Wahlspruch zu seinem 25-jährigen Priesterjubiläum als Pfarrer in Waldthurn gewählt. Das Danken bedeutet ihm von jeher viel. Und noch etwas. "Beten wir füreinander", steht auf eben diesem Jubiläumsbildchen hinzugefügt. Welch' wichtige Dauerbotschaft!

 
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