Grafenwöhr
25.04.2023 - 17:48 Uhr

Grafenwöhr mit erneutem Rekordhaushalt

Mit knapp 30 Millionen Euro stellt die Stadt erneut einen Rekordhaushalt auf. Einen Großteil machen dabei Sanierungsarbeiten an öffentlichen Gebäuden aus. Der Bürgermeister sieht das Geld darum gut angelegt.

Der größte Posten der vergangenen Jahre war die Sanierung der Stadthalle mit elf Millionen Euro auf mehrere Jahre verteilt. Für die Gastronomie steht die Außenbestuhlung schon bereit. Bild: sne
Der größte Posten der vergangenen Jahre war die Sanierung der Stadthalle mit elf Millionen Euro auf mehrere Jahre verteilt. Für die Gastronomie steht die Außenbestuhlung schon bereit.

Trotz einer schwierigen politischen Lage findet Bürgermeister Edgar Knobloch positive Worte für den Haushalt. Mit 29 301 500 Euro hat die Stadt einen erneuten Rekordhaushalt aufgestellt. Dieser gliedert sich in Verwaltungshaushalt mit 16 319 100 Euro und Vermögenshaushalt mit 12 982 400 Euro auf. 1,852 Millionen sollen vom Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.

Dabei schätzt Stadtkämmerin Elena Jakimenko Einnahmen aus der Gewerbesteuer mit 2,5 Millionen Euro eher vorsichtig ein, sind Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg auch bei der heimischen Wirtschaft zu befürchten. Gerade Baumaterialpreise und Energiekosten machen zu schaffen.

Stadthalle: Lernprozesse

Ein großer Posten im Haushalt ist natürlich die Sanierung der Stadthalle mit 11 Millionen Euro, wenn auch auf mehrere Haushaltsjahre verteilt. Für Knobloch aber klar: „Nach 43 Jahren war eine Sanierung nötig. Nun gilt es die Halle auch mit Leben zu füllen.“ Für das große Festwochenende hatten er und die Stadt viel Lob bekommen. Dabei räumt das Stadtoberhaupt einige Anlaufschwierigkeiten ein: Die Papierspender seien zu sparsam kalkuliert, der Einlassbereich könnte in das geräumige Foyer verlagert werden, so dass eine Schlange nicht draußen stehen muss: „Wir lernen mit der Zeit.“

Straßennetz und Verwaltung

Für die Instandhaltung des Straßennetzes von 71 Kilometern Länge sind eine halbe Millionen Euro kalkuliert. Der nächste Kraftakt ist die Sanierung der Verwaltungsgebäude: Für 2023 sind 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadtverwaltung ist gerade zu den Stadtwerken umgezogen.

Feuerwehren, Museum, Wohnquartier

Für Beschaffungen der Feuerwehren plant Grafenwöhr 650 000 Euro ein, für die Umbauarbeiten des Museums 300 000 Euro in diesem Jahr. Für die Sanierung der Eichendorffstraße stehen 800 000 Euro in den Büchern, bald soll auch das neue Wohnquartier des Landkreissiedlungswerks dort eingeweiht werden.

Neuverschuldung droht

In der Vergangenheit hatte Grafenwöhr Schulden abgebaut und Rücklagen geschaffen. Diese sollen durch eine Netto-Kreditaufnahme von 29 000 Euro auf 2,396 Millionen Euro steigen. Dennoch steht Grafenwöhr im Vergleich gut da: Bei der Pro-Kopf-Verschuldung liegt die Stadt bei 363 Euro zu 713 Euro bayernweit. Die Rücklagen betrugen zum 1. Januar 2023 3,5 Millionen Euro, davon werden nun 2,5 Millionen Euro zum Ausgleich des Haushalts verwendet. Jakimenko sieht härtere Zeiten auf die Stadt zukommen: „In Zukunft wird es nicht ohne Neuverschuldung gehen.“ Knobloch sieht die Ausgaben gut investiert: „Bald sind mit Stadthalle, Schulen, Verwaltungsgebäuden und dem Waldbad alle städtischen Einrichtungen neu.“ Damit sieht er die Steuergelder verantwortungsvoll eingesetzt.

 
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