Eigentlich sollte es im Stadtrat Grafenwöhr um den Haushalt gehen. Dazu hatte Klaus Schmitsdorf, einer der beiden Stadträte der Linken, Kritik anzubringen. Doch in seinen Ausführungen erwähnte er auch das Thema Brandschutz in der Eichendorffstraße.
Nach seinem Lob für die Feuerwehr beim jüngsten Großeinsatz vom 16. März in eben jener Straße, äußerte er die Vermutung, dass die Diskussion um den Brandschutz wohl einen Sympathisanten veranlasst habe „nachzuhelfen“. „Unserer Ansicht nach wurde das Feuer zu Wahlkampfzwecken gelegt“, sagte er zum Ende seiner Kritik.
Bürgermeister Edgar Knobloch bestätigte auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien die Aussage des Stadtrats der Linken. „Das entbehrt jeglicher Sachlichkeit und ist eine Unverschämtheit“, ärgerte er sich noch am Dienstag über die Aussagen von Schmitsdorf. Auch SPD-Fraktionssprecher Thomas Weiß ist verärgert: „Das ist eine bodenlose Frechheit. So etwas in einer öffentlichen Sitzung zu sagen ist unterste Schublade und schlecht für das soziale Miteinander. Wir wollen eigentlich gemeinsam Grafenwöhr nach vorne bringen“, sagt er auf Nachfrage.
Auch das Polizeipräsidium Oberpfalz kann die Andeutungen des Stadtrats auf eine politische Motivation des Täters nicht nachvollziehen. In diese Richtung gibt es bisher keine Ermittlungen. „Es hat sich in diesem Fall nichts Neues ergeben. Es gab bisher keine weiteren Hinweise und wir gehen weiterhin von Brandstiftung – fahrlässig oder vorsätzlich – aus“, erklärte Pressesprecher Dietmar Winterberg.
Schmitsdorf war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Bürgermeister Knobloch und Stadtrat Weiß bestätigten, dass die Aussagen gemacht wurden. Zudem sind sie im Protokoll der Sitzung belegt. Der Polizei gegenüber hat Schmitsdorf seine Vermutung offenbar nicht geäußert.
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