Grafenwöhr
07.03.2019 - 15:59 Uhr

Probleme angehen

Ein sinkender Schuldenstand im kommunalen Haushalt muss nicht für alle Seiten positiv sein. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Weiß erklärte am Aschermittwoch, warum es sich seiner Ansicht nach dabei um eine Milchmädchenrechnung handelt.

Probleme müssen angegangen werden, betont SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Weiß am Aschermittwoch. Bild: myd
Probleme müssen angegangen werden, betont SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Weiß am Aschermittwoch.

"Heuer jährt sich der politische Aschermittwoch zum 100. Mal", betonte Thomas Weiß, Ortsvereinsvorsitzender der Grafenwöhrer SPD im Gastraum der Zoiglstube "Adler" und zielte damit auf das Gründungsjahr seines Ortsvereins ab. "Wir befinden uns mitten in den Haushaltsversammlungen", betonte er, nachdem er Ehrenmitglied Georg Schwindl, Gastredner Uli Grötsch, ehemaligen Bürgermeister Helmuth Wächter und dritten Bürgermeister Udo Greim sowie Vertreter der Ortsvereine Kirchenthumbach, Eschenbach und Pressath begrüßt hatte. "Die Wirtschaft brummt. Daher sind die Steuereinnahmen erfreulich hoch. Wir erhalten hohe Schlüsselzuweisungen. Ein saniertes Verwaltungsgebäude wurde verkauft und sorgt für ein zusätzliches Plus auf dem Konto", zählte Weiß auf.

Sanierungen bleiben aus

Anstatt auf Mängel an der Arbeit anderer Parteien hinzuweisen, wie es an Aschermittwoch üblich sei, wolle Weiß eine Fraktion des Stadtrats loben. "Diese eine Fraktion erfreut uns andere immer wieder aufs Neue mit defizitären Bemerkungen, die auf mangelnden Sachverstand zurückgehen und sorgt damit für Heiterkeit im Gremium", stichelte er und ergänzte: "Die längst geplante Sanierung der Verwaltungsgebäude am Marktplatz werden auf die lange Bank geschoben. Im letzten Jahr wurde eine knappe Million, die für diverse Arbeiten eingeplant war, nicht ausgegeben. Das Geld ist nicht gespart - sondern notwendige Sanierungen sind einfach nicht passiert!"

Weiß zählte unter anderem die Schultoiletten auf, die vor 50 Jahren gebaut und seitdem nicht saniert wurden. Im Freibad stünden vielfältige Arbeiten an. Auf Antrag und mehrfacher Nachfrage der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) sei zumindest eine Behindertentoilette gebaut worden. Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden sei hingegen noch immer nicht realisiert. Das Dach der Stadthalle sei undicht, die Heizung defekt.

Die Region hält zusammen

"Das alles muss angegangen werden. Allein für die Sanierung der Verwaltungsgebäude werden drei bis sechs Millionen Euro nötig sein. Wir haben im Haushalt aktuell zwar etwas gespart - aber nur, weil nötige Investitionen hinausgeschoben wurden", machte Weiß seine Meinung deutlich und mahnte: "Die nächsten Jahre werden es uns zeigen." Uli Grötsch hakte ein: "Ich ärgere mich, wenn ich so etwas höre. Als ich vor 15 Jahren bei den Jusos war, ist Helmuth Wächter ein Vorbild gewesen. Er war "Am Bug der Welle".Um seine Stadt modern zu halten, war er vor allen anderen dran - und wenn es Fördergelder gab, war der Helmuth schon da. Die Schwarzen schaffen es, unsere Leute abzusägen, aber dann passiert nichts." Ein weitere großer Verdienst sei die Zusammenarbeit im Vierstädtedreieck. Es gebe kaum eine Region, die so zusammenhält. "Dafür muss man dir, Helmuth Wächter, auf die Schulter klopfen."

 
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