Die Idee für einer Bürger-App stammt von Jürgen Wegmann. Sie soll zunächst als einfach Melde-App starten und später um Funktionen erweitert werden. Im Antrag heißt es: "Die Möglichkeiten der Kommunikationsplattform soll die spätere Digitalisierung der Verwaltung unterstützen beziehungsweise zur Vorbereitung dienen." Formulare könnten dadurch ausgefüllt und eingereicht werden, der Bürgermeister sich direkt an die Bürger wenden.
Wegmann erklärt zum Antrag der CSU: "Jeder hat heutzutage ein Handy. So können Kommunikationswege einfacher gestaltet und der Kontakt mit der Verwaltung erleichtert werden." Zunächst könnte sie die App auf Melde- und Mängelfunktionen beschränken. Wegmann nennt als Beispiel die Möglichkeit, von einer defekten Straßenlaterne ein Foto zu schießen und dies an die Verwaltung zu schicken. Dies ginge schnell und unkompliziert, anstelle des Aufwands, das Foto in eine E-Mail zu laden und eventuell noch skalieren zu müssen.
Weitere Funktionen einbinden
Später könnten dann die Funktionen vom Ablesen von Zählerständen, das Rufen eines Baxis oder um den Abfallkalender erweitert werden. Die Inhalte der Stadt-Homepage könnten integriert werden und Serviceleistungen für die Bürger angeboten werden. Außerdem wäre es ein effizienter und schneller Weg für den Bürgermeister, die Bürger zu erreichen. Nach dem Onlinezugangsgesetz müsste bis 2022 die Verwaltung ohnehin sämtliche Leistungen auch online anbieten, damit wäre die App ein Schritt diese Voraussetzung zu erfüllen.
Thomas Schopf (FW) hat nichts gegen die App, ihn wundert aber der Vortrag an sich: Die Freien Wähler hatten kürzlich einen Antrag auf Zuschüsse für Bürger für Photovoltaikanlagen und Batterien im Finanzausschuss gestellt. Dieser musste dann erst die Haushaltsberatung durchlaufen, damit geprüft wird, ob Gelder dafür da sind. Ein Antrag der CSU über eine Bürger-App, die auch Geld kostet, werde hingegen gleich im Stadtrat besprochen. Er habe sich erkundigt und schätze die Kosten auf 4000 Euro bis 6000 Euro zuzüglich Ausgaben für die Pflege und Wartung. Zudem gibt er zu Bedenken, dass nicht nur die Programmierung sondern auch die Pflege der App Geld kostet und alle Informationen ohnehin auf der Homepage der Stadt zu finden sind.
Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) zeigte sich auch skeptisch wegen einer Nutzung als Kommunikationsmittel für ihn als Bürgermeister. Es sei schon schwierig eine WhatsApp-Gruppe mit 20 Stadträten und Bürgermeister zu verwalten – der Aufwand für eine ganze Stadt wäre für den Bürgermeister unüberschaubar. Anfragen und Mitteilungen müssten schon mit den jeweiligen zuständigen Stellen erfolgen. Auch hinterfragt er die Pflege der App: Extra jemanden anstellen oder einen Externen beauftragen möchte Knobloch nicht, dies müsste von der Stadtverwaltung mit erledigt werden können.
Angebote prüfen
Conny Spitaler (SPD) schlägt die Bayern-App oder zumindest eine Einbindung derer Funktionen in die beantragte App vor. Knobloch erwidert, die erwähnte Grundfunktion, wie das Melden von Mängeln, würden damit nicht funktionieren. Speziell für Leistungen der Stadt benötigt man was eigenes. Gerald Morgenstern (CSU) verweist auf die Beispiele in Luhe-Wildenau und Weiden, wo die App erfolgreich eingeführt wurde. Der Stadtrat beschließt daher, die Verwaltung zu beauftragen, Angebote für die Programmierung einzuholen und Anbieter einmal in den Stadtrat einzuladen um die Möglichkeiten einer Bürger-App vorzustellen.
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