Im März hatte ein Video für Aufsehen gesorgt. Ein Wolf stand am Rand des Waldes an der Hauptstraße von Hütten und lugte ins Wohngebiet. Dabei steht er unmittelbar am Rande eines Grundstücks.
Das Video hatten Anwohner gemacht und es wurde von verschiedenen Medien aufgegriffen. Dabei machte es auf Social Media die Runde und erhielt über 1700 Reaktionen und über 1500 Kommentare. Die Meinungen gehen dabei deutlich auseinander.
Unruhe im Revier
Bereits kurz nach dieser Wolfssichtung im März hatten Bürger sich an die Stadt gewandt und einen Brief geschrieben. Dies machte Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) in der jüngsten Sitzung öffentlich. Initiator des Schreibens ist Josef Neubauer aus Gmünd, selbst 42 Jahre lang Stadtrat in Grafenwöhr, bevor er 2020 nicht mehr kandidierte. In dem Schreiben an Bürgermeister und Stadträte bezieht sich Neubauer auf das besagte Video sowie die Jagdversammlung in Gmünd vom 7. März. Der Jagdpächter habe dort über sechs Stück Rehwild berichtete, die durch Wolfsbisse gerissen wurden. Durch die Anwesenheit des Wolfes bemerkt der Pächter auch eine Unruhe im Revier, dass eine sinnvolle Jagd erschweren würde.
Weiter gebe es Berichte von Fußgängern, nach denen sie rundum Gmünd von einem Wolf in gefährlicher Nähe „begleitet“ würden. Anwohner des Bernbühl erzählten, dass ein Wolf sich in regelmäßigen Abständen um ihr Grundstück herumschleiche. Nach dem Chef des Bundesforstamtes Ulrich Maushacke soll sich die Wolfpopulation soll sich die Wolfpopulation rund um den Truppenübungsplatz zu einer Plage entwickeln.
„Eines ist klar: Der Wolf ist und bleibt ein Raubtier trotz aller nostalgischer und märchenhaften Vorstellungen und romantischen Schönfärbereien“, führt Neubauer auf, „der Wolf hat zumindest in unserer Gegend keine natürlichen Feinde und eine reichlich gedeckte Tafel, die eine übermäßige Populationszunahme ermöglichen.“
Wer trägt Verantwortung?
Darum bittet er die Stadt auf die Verantwortlichen von Landkreis, Land und Bund einzuwirken, eine sinnvolle Reduzierung der Wolfpopulation durch geeignete Entnahmemaßnahmen zu genehmigen.
Neubauer weiter: „Ich möchte nicht, dass – wenn etwas passiert – jemand sagen kann, nichts gewusst zu haben.“ Dazu fordert er eine gerichtsverwertbare Aussage von den Verantwortlichen, die einer unkontrollierten Vermehrung des Wolfes tatenlos zusähen, wer im Schadensfall an einem Menschen die Verantwortung mit allen Konsequenzen übernehme.
Knobloch ging in der öffentlichen Sitzung nicht auf den Inhalt des Briefes ein. Er berichtete aber diesen an die Wildtiermanagerin Ronja Schlosser von der Regierung der Oberpfalz weitergeleitet zu haben, die sich um eine Weiterbehandlung kümmern wolle.
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