Grafenwöhr
14.12.2022 - 10:37 Uhr

Ukrainer sollen in Grafenwöhr am Patriot-Raketen-System geschult werden

Die USA planen eine Lieferung ihres Flugabwehrraketen-Systems Patriot an die Ukraine. Wie CNN berichtet, sollen ukrainische Soldaten auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr mit dem Gerät trainieren.

Ein Flugabwehrsystem vom Typ Patriot der US Streitkräfte. Archivbild: Stringer/dpa
Ein Flugabwehrsystem vom Typ Patriot der US Streitkräfte.

Auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr (Landkreis Neustadt/WN) werden wohl schon bald ukrainische Soldaten an dem Flugabwehrraketen-System Patriot ausgebildet. Das berichtet der US-Sender CNN. Demnach planen die USA, das System an die Ukraine zu liefern. Noch sei das aber nicht vom Weißen Haus genehmigt, was von den CNN-Quellen aber bald erwartet wird.

Wenn die US-Regierung zustimmt, werde erwartet, dass die Patriots in den kommenden Tagen nach Grafenwöhr gebracht werden. Dort sollen ukrainische Soldaten dann an dem System geschult werden.

Die US-Armee bildet bereits seit dem Frühjahr ukrainische Soldaten auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr aus, bisher an US-Waffensystemen wie etwa an Mehrfachraketenwerfern, Geschützen und Panzerhaubitzen. Die Ukrainer kamen dafür zum Teil direkt von der Front im Osten des Landes und kehrten nach dem Ende ihrer Ausbildung zurück in den Kampf gegen die russische Armee.

Um die Patriot-Raketen-Batterien zu bedienen, braucht man laut CNN Dutzende Personen, deutlich mehr als bei kleineren Luftabwehr-Systemen. Normalerweise dauere die Ausbildung am Patriot-System mehrere Monate. Doch die Zeit drängt – angesichts der nahezu täglichen russischen Luftangriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine.

Das System kann Flugzeuge, Marschflugkörper und Mittelstreckenraketen abfangen. Es gilt als "höchst effektiv" und als das am weitesten entwickelte Luftabwehr-System der US-Armee.

Die Ukraine drängt seit längerem auf die Lieferung von Patriots. Angesichts der russischen Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine sei das System mit "am dringlichsten", hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba Ende November vor einem Treffen mit den Nato-Außenministern in Bukarest gesagt.

Wie CNN weiter schreibt, könnte eine endgültige Entscheidung über die Lieferung noch in dieser Woche verkündet werden. Der Sender beruft sich auf US-Regierungsvertreter. Demnach ist aber noch nicht klar, wie viele Raketenwerfer an die Ukraine geliefert werden sollen.

 
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