Enrico Meier
In Gegenden, wo keine Amerikaner leben, reden sich die Leute leicht, sagt Enrico Meier dazu, dass die Mehrheit der Deutschen den Abzug der Amerikaner begrüßt. „Wenn ich nicht betroffen bin, rede ich mich natürlich leicht.“ In den Medien werde oft nicht kommuniziert, welchen positiven Einfluss die Amerikaner auf die jeweiligen Regionen haben. Beschäftigte, Gastronomie und Handeltreibende hier in Grafenwöhr wollen schon, dass die Amerikaner bleiben, meint er.
Susanne Greim
Susanne Greim, Lehrerin an der Mittelschule Grafenwöhr, findet es schade, dass die Menschen so denken, ohne sich über die Verhältnisse in den betroffenen Gegenden zu erkundigen. „Diese Leute haben mit Sicherheit keinen Kontakt zu Amerikanern und kennen unsere Region nicht“, sagt die 37-Jährige. Sie vermutet, dass die Einstellung mit der Abneigung gegen Präsident Donald Trump zu tun hat. Greim wünscht sich, dass die Amerikaner in der aktuellen Stärke bleiben.
Timothy Leiato
Timothy Leiato hinterfragt den Sinn einer deutschlandweiten Umfrage, in der Leute zum Abzug befragt werden, die nicht betroffen sind. Der 34-Jährige findet das Ergebnis fast ein wenig ignorant gegenüber den Menschen, die auf die Amerikaner angewiesen sind, wie es in Grafenwöhr und Vilseck der Fall ist. Der Filialleiter im Einzelhandel will „natürlich, dass die Amerikaner bleiben“. Ein Abzug wäre tödlich für die Beschäftigten im Lager und die Wirtschaft drumherum.
Denise Merkl
In Grafenwöhr ist kaum einer glücklich über die Pläne zum Abzug der Amerikaner aus dem Standort, betont Denise Merkl, und sie findet es schade, dass Leute in einer Umfrage befragt wurden, die gar nicht betroffen sind. Die 38-Jährige fürchtet um die vielen Arbeitsplätze und die Wirtschaft in der Stadt Grafenwöhr. Vielleicht haben viele Deutsche wegen des US-Präsidenten den Abzug befürwortet. Die Bürokauffrau traut Trump durchaus zu, seine Pläne umzusetzen.
Wolfgang Walberer
„Wir brauchen die Amerikaner“, stellt der Schlosser im Truppenübungsplatz klar. Darum will er unbedingt, dass sie bleiben. Forderungen eines Abzugs und negative Stimmung gegen die Amerikaner sind für den 62-Jährigen nicht neu: Er kann sich an Unterschriftenaktionen für einen Abzug erinnern. Dem Initiator damals war der Schießlärm ein Dorn im Auge. Das Kuriose daran: Der Rentner war bis zu seinem Ruhestand selbst im Lager beschäftigt gewesen.
Irmtraud Ohla
„Deutsche und Amerikaner erhalten hier gute Freundschaften. Viele Amerikaner kommen nach ihrer Dienstzeit gerne wieder zurück, und wir freuen uns über sie“, weiß die 62-jährige Irmtraud Ohla. Darum ist das Ergebnis der Umfrage für sie nicht nachvollziehbar. Die ehemalige Postangestellte vermutet, Trump habe ein Problem mit starken Frauen und wolle Angela Merkel eins auswischen. Damit schade er aber den Deutschen und den eigenen Soldaten
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