Grafenwöhr
03.07.2022 - 16:52 Uhr

USA wollen Milliarden-Summe in Grafenwöhr investieren

Vor kaum zwei Jahren stand die Abwicklung des Übungsplatzes im Raum, nun will die US-Armee im großen Stil in Grafenwöhr bauen. Und auch die Bundeswehr greift für den Standort tief in die Tasche.

In die Modernisierung der Gebäude auf dem Übungsplatz soll in den kommenden Jahren viel Geld fließen. Archivbild: Armin Weigel
In die Modernisierung der Gebäude auf dem Übungsplatz soll in den kommenden Jahren viel Geld fließen.

Die US-Armee plant intensiv an der Erweiterung und Modernisierung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Ende vergangener Woche war Bayerns Bauminister Christian Bernreiter auf Einladung von Oberst Christopher R. Danbeck in Grafenwöhr.

Der Kommandeur der Garnison Bavaria präsentierte dem Minister die Planungen für den Ausbau, die im ersten Schritt ein bewilligtes Budget von 650 Millionen Euro umfassen. An den Planungen für weiteren Maßnahmen werde gearbeitet, bestätigte Grafenwöhrs Bürgermeister, Edgar Knobloch, auf Nachfrage.

Ähnlicher Umfang wie bei EBG

Die Vertreter der US-Armee hätten beim Termin mit dem Minister klar kommuniziert, dass die Investitionen in den kommenden zehn Jahren eine ähnliche Höhe erreichen dürften wie beim Programm "Efficient Basing Grafenwöhr", bestätigte Knobloch, der beim Treffen anwesend war. Unter dem Kürzel EBG waren nach der Jahrtausendwende rund 1,2 Milliarden Euro nach Grafenwöhr geflossen - unter anderem für den Ausbau der Übungsinfrastruktur aber auch in die komplett neu erstellte Wohnsiedlung Netzaberg bei Eschenbach.

In den kommenden zehn Jahren möchte die US-Armee einerseits die bestehenden Anlagen und Unterkünfte für ihre Soldaten modernisieren und erneuern, bestätigte Knobloch. Es gehe um den Neubau von teils 70 Jahre alten Soldatenunterkünften, Kantinen und Verwaltungsgebäuden. Teil des Programms seien aber auch Neubauten für die Instandhaltung des Geräts und für Übung und Gefechtssimulationen.

Beim Treffen mit Bauminister Bernreiter sei es auch um die Personalausstattung des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach gegangen, das für die Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen verantwortlich sein wird, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. "Wir unterstützen den Ausbau über das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach. Dort haben wir das Personal verstärkt, um flexibel auf die Anforderungen des US-Militärs reagieren zu können", zitiert die Mitteilung Bernreiter.

Bundeswehr plant mit Millionen

Und nicht nur die US-Armee steckt viel Geld in die Erneuerung der Infrastruktur auf dem 233 Quadratkilometer großen Areal. Auch die Bundeswehr hat fixe Pläne, die dort von ihr genutzten Einrichtungen zu erneuern, bestätigte Oberstleutnant Florian Rommel, der als Kommandant beim deutschen militärischen Vertreter die Bundeswehr auf dem Übungsplatz repräsentiert.

Nach derzeitiger Planung sollen rund 190 Millionen Euro in die Erneuerung der Teils 70 Jahre alten Unterkünfte und sonstigen Einrichtung fließen, die die Bundeswehr dort nutzt. Die Planungen hierfür laufen bereits seit 2017, in der zweiten Jahreshälfte 2023 sollen die Arbeiten beginnen, die im Idealfall bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein sollen.

 
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